Er zog Cas sanft zu dem Bett hinüber. Es war ein Doppelbett. Verflixt, hatte er Doppelzimmer gesagt, und nicht Zweibettzimmer? Hatte ihn der Typ an der Rezeption darum so angegrinst, als er von „Bruder" gesprochen hatte? Der würde doch jetzt denken ...
Dann musste er über sich selbst grinsen. War doch egal, immerhin traf es ja zu, irgendwie.
Er ließ sich auf die Bettkante plumpsen und zog Cas mit sich, der mit einem überraschten „Hmmpf" neben ihm zu sitzen kam.
Dean legte seine Arme um den anderen und begann, ihm sanft über den Rücken zu streicheln. Cas schien die Berührungen zu genießen. Er legte seinen Kopf an Deans Schulter und hielt still. Sein Atem war auf Deans Haut zu spüren und er wirkte nun doch ein wenig entspannter.
Dean schnupperte in Cas' Haar, Himmel, dieser Engel roch so gut. Er duftete nach Vanille, nach Weisheit und Frische ... Dean glaubte nicht, dass das etwas war, was in irgendeiner Form Sinn machte, aber genau so empfand er das.
Es war eine seltsame Situation, und Dean wurde bewusst, wie viel er eigentlich für diesen Engel empfand. Mehr als ihm noch vor kurzem bewusst gewesen war. Dass dieses erste Mal für Cas zu gleich das letzte Mal sein sollte, dass er, Dean, diesen Engel in wenigen Stunden für immer verlieren sollte ... darüber wollte er nicht nachdenken.
Nein, hier und jetzt ging es nicht um ihn. Es ging um Cas, und Dean würde alles daran setzten, Cas diese letzten Stunden so schön wie möglich zu machen.
Und verdammt solle er sein, wenn er nicht einfach zugeben könne, dass diese Situation hier ihn trotz aller Umstände ziemlich erregte. Cas, das uralte spirituelle Wesen, strahlte die Weltenkenntnis aus Jahrtausenden aus und zugleich diese naive Unerfahrenheit. Und ja, Dean konnte es nicht bestreiten, es machte ihn an. Und außerdem sah dieser Kerl einfach verteufelt gut aus.
Cas' Atem war schneller geworden, da Dean mit seinem Streicheln nicht nachgelassen hatte.
Er hatte nun seinerseits begonnen, vorsichtig mit seinen Händen auf Erkundung zu gehen.
Dean nutzte die Gelegenheit, einen Schritt weiter zu gehen. Er schubste Cas sanft, aber bestimmt in die Rückenlage und war kurz darauf über ihm.
„Lass dich einfach von mir liebkosen, Engel", sagte er leise.
Cas' Augen sprühten Funken, und er nickte.
Dean begann, Cas zu küssen. Zuerst lagen seine Lippen auf den überaus weichen Lippen des Engels und schenkten ihnen volle Aufmerksamkeit.
Dann küsste er voller Zärtlichkeit Cas' Halskuhle. Sein Schlüsselbein. Viele kleine, gehauchte Küsse, ein Kitzeln auf Cas' Haut.
Als er schließlich bei Cas' Brustwarzen ankam, gab der Engel kleine Geräusche von sich ... ähnlich dem Schnurren einer Katze, einer satten zufriedenen Katze.
„Dean ...", hauchte er und hatte die Augen dabei geschlossen.
„Gefällt es dir?", fragte Dean selbstzufrieden grinsend.
„Oh ja, oh Dean ..."
„Es wird noch besser, viel besser, glaub mir."
Cas bebte am ganzen Leibe. Es war unglaublich, was Deans Hände und Lippen da anrichteten. Er war nun schon so lange, so endlos lange auf der Erde unter den Menschen gewandelt. Aber das hier, so etwas hatte er noch nie erlebt, und er stellte fest, dass er es mochte. Mehr als das.
Oh Gott! Was tat Dean da!
Deans Zunge strich sanft über Cas' Bauchnabel. Oh Himmel! Oh Heerscharen!
Das war so unfassbar aufregend!
Er atmete schnell, seine Brust hob und senkte sich, sein Herz klopfte wie verrückt.
Und dann ...
Oh ...
berührten Deans Lippen die Spitze von Cas' Penis, der hart und erwartungsvoll aufragte.
Dean schmunzelte, als der Engel unter ihm sich aufbäumte und stöhnte. Ja, so war das gut. Cas legte eine erstaunliche Leidenschaft an den Tag.
Dean gingen abstruse Bezeichnungen für des Engels Glied durch den Kopf:
Ein himmlischer Speer. Eine kampfbereite Lanze. Des Engels strafendes Schwert ...
Er musste sich zusammen nehmen, um nicht loszukichern, denn das hätte vermutlich die Stimmung getötet. Obwohl, man sagt ja, Frauen mögen Männer mit Humor, auch im Bett, wer weiß, vielleicht galt da ja auch für jungfräuliche Engel ...
Himmel, Dean, jetzt nimm dich doch zusammen.
Es wäre sicher keine schlechte Idee, den himmlischen Samen erst einmal auf diese Weise zum sprudeln zu bringen ... Herrgott, dachte Dean, mit Metaphern war ich noch nie besonders gut, so was kann Sam besser ... Oh Mann, jetzt doch beim Sex nicht an Sammy denken! Was sein Kopf da nur mit ihm anstellte! Son of a bitch!
Er konzentrierte sich wieder auf das Wesentliche.
Seine Lippen hatten Cas' Glied umschlossen und seine Zunge umspielte es liebevoll, aber unnachgiebig.
Cas bebte, zitterte, stöhnte.
Und da er so wenig Erfahrung hatte, das alles so neu für ihn war, dauerte es einfach nicht lange, bis sich das Ende ankündigte. Dean ließ ihn aus seinem Mund gleiten und presste nun seinen Körper ganz fest an ihn. Und dann ergoss sich der Engel mit einem lauten Schrei.
* * *
Kurz darauf lagen sie nebeneinander auf dem Motelbett.
Cas schien völlig neben der Spur, aber auf gute Weise. Dean hätte gesagt, er war irgendwo im Nirvana, aber das passte in diesem Engelkontext wohl wieder nicht ...
Jedenfalls schien es ihm gut zu gehen. Richtig gut.
Dean allerdings war mit ihm noch nicht fertig.
„Dean?", hörte er Castiels Stimme leise neben sich.
„Ja?"
„Das war wunderschön ... ich danke dir."
Dean lächelte.
„Gern geschehen, Cas. Der Anfang hat dir also schon mal gefallen, ja?"
„Der Anfang?!"
Cas schien erstaunt.
„Ja, Cas. Das war sozusagen erst das Vorspiel. Erhole dich ein bisschen, und dann werden wir richtigen Sex haben."
„Dean! Das war ... etwa noch kein richtiger Sex?"
„Nun, irgendwie doch, Cas, aber, das worauf ich hinaus will, ist ..."
Himmel, warum fiel es ihm so schwer, mit Cas über Sex zu reden, obwohl er ihm doch gerade eben, ähäm, einen geblasen hatte?
„Du meinst ... Kopulation?"
„Ähm ... ja. Quasi."
„Oh, Dean, wenn das ebenso gut ist wie das gerade, dann ... freue ich mich darauf."
Der beinahe kindlich naive Blick des Gotteskriegers war einfach unbezahlbar.
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Chastity
FanficEs gibt zwei Dinge, die Dean ganz sicher weiß: erstens, Earnie und Bert sind schwul, und zweitens, Cas wird nicht als Jungfrau sterben. Also verliert Cas seine Unschuld. Und dann stirbt er nicht. Worüber Dean ganz froh ist. Doch das, was er wirklich...