Das Drei-Wege-Duell

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Sie stritten schon wieder. Das war nun schon das dritte Mal diese Woche, und diesen Monat mit Sicherheit das hundertste. Das Verhältnis ihrer großen Brüder Albus und Aberforth war schon immer schlecht gewesen, aber seit dem ihre Mutter Kendra verstorben war, war es noch viel schlimmer geworden. Und Gellert Grindelwald, mit dem Albus viel mehr Zeit verbrachte, als mit der Familie, half da auch nicht. Eher im Gegenteil.

„Wenn ich es dir doch sage" schrie Albus „ich werde euch nicht verlassen. Zumindest nicht gänzlich. Ich werde für dich und Ariana da sein, glaub mir." Er hatte wohl versucht, seinen jüngeren Bruder zu beschwichtigunen, aber Aberforth wurde nur noch wütender. „Dir glauben? Wieso sollte ich ausgerechnet dir glauben, wenn du ihn immer über uns stellst, und nicht einmal wie ein Mann dazu stehen kannst"?
Ariana wusste genau wer da sprach und über wen gesprochen wurde, auch wenn sie sich in einem ganz anderen Raum befand. Sie fühlte ich furchtbar elendig. Ersten gehörte es sich nicht zu lauschen, und zweitens wusste sie, dass dieser Streit nicht gut ausgehen würde. Ihre Brüder stritten so oft, aber heute war es anders, schlimmer, das spürte sie.
„Ich bitte dich Aberforth, denk nach. Ich weiß, das ist schwer für dich zu verstehen, aber Menschen wie dein Bruder und ich, Menschen mit dem richtigen Potential, sind nicht dazu gemacht in Godrics Hollow zu versauern. Menschen wie wir müssen raus in die Welt. Wir dürfen der Welt unser Talent nicht vorenthalten, für das größere Wohl, zumindest das sollte dein primitiver Verstand doch begreifen" auch wenn Grindelwald diese Worte sehr ruhig und diplomatisch gesagt hatte, waren sie sehr beleidigend. Damit war er zu weit gegangen, das war sogar der jungen Ariana bewusst.

"Aberforth ich bitte dich, bleib ruhig". Der ältere Dumbledore hatte seinen Bruder beschwichtigen wollen, aber es war schon zu spät, Aberforth hatte bereits seinen Zauberstab gezückt und ihn auf Gellert gerichtet.
" Du wirst mich doch wohl jetzt nicht wie so ein Barbar mit dem Stab bedrohen"? Es klang nicht nach einer Frage, es klang als wäre er der jenige, der bedroht.
Als nach mehreren Sekunden keine Antwort kam, wuchs Arianas Unruhe immer weiter. Was war da bloß los? Sie entschied sich, nach zu sehen, was sich als fataler Fehler erwies.
Als sie den Raum betrat, hatte jeder der jungen Männer seinen Zauberstab gezückt. Aberforth hatte seinen auf Gellert gerichtet, Gellert seinen auf Aberforth und Albus zielte ebenfalls auf Gellert. Es herrschte eine eisige, angespannte Stille.
"Was tut ihr da"? Fragte Ariana. Alle drei Männer drehten ihren Kopf zu dem jungen Mädchen an der Türschwelle. Aber ihre Zauberstäbe blieben aufrecht und zum feuern bereit. " Ariana geh wieder auf dein Zimmer" sagte Aberforth, aber Ariana wollte nicht. Sie war nicht dumm, sie wusste, würde sie jetzt gehen, würde in diesem Raum etwas schreckliches geschehen. Als sie nicht ging, richtete Albus seine Aufmerksamkeit wieder auf seinen bestens Freund. "Gellert, nimm den Stab wieder runter. Ich will nicht gezwungen sein, ihn gegen dich einzusetzen". Als Albus diese Worte sagte, wusste er nicht welche Auswirkungen das haben würde, anderenfalls hätte er sie wohl nicht gesagt. " Du stellst dich auf die Seite deines Bruders und gegen mich"? Brauste der blonde auf. Und als Albus bloß bestätigend nickte, war es um die Vernunft Grindelwalds geschehen. "Tja und ich hatte gedacht, wir stünden zusammen für das selbe".

Und danach ging alles viel zu schnell für Ariana. Grindelwald feuerte einen Fluch auf Aberforth ab, den dieser aber abblocken konnte. In den nächsten Momenten flogen immer mindesten zwei Flüche gleichzeitig durch die Luft. Das ganze ging einige Minuten so, und zerstörte eine Menge des Hauses der Familie Dumbledore. Und dann wurde es Ariana zu viel. "Stop. Hört doch auf"! Niemand hörte auf sie, also wollte sie sich anders Gehör verschaffen. Die kleinste Dumbledore hatte Angst, aber trotzdem trat sie in die Menge der Flüche und Sprüche. Eigentlich nur um Aufmerksamkeit zu erlangen, sie hatte doch nicht gewusst, wie das enden würde. Woher hätte sie das auch wissen sollen? Schließlich ging sie nie nach Hogwarts, oder generell nach draußen.

Etwas traf ihren Rücken und sie hörte einen wütenden, gleichzeitig schmerzerfüllten, Schrei.

Das waren die letzen Sekunden von Ariana Dumbledore, einem Mädchen von gerade einmal vierzehn Jahren. Einem Mädchen, das niemals ihr Haus verlies. Einem Mädchen, das versehentlich ihre eigene Mutter getötet hatte. Einem Mädchen voller Angst. Einem Mädchen mit einer kaputten Familie.
Die letzen Sekunden von einem Mädchen, mit zwei großen Brüdern, die sie beide nicht beschützen konnten.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 16, 2019 ⏰

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