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C E L E S T E

Als ich mich immer weiter von dem Haus von Graham entfernte, dachte ich genau darüber nach, in was für Schwierigkeiten er mich gebracht hat. Ich wurde von einem verdammten Drogendealer verfolgt. Er fühlte sich noch nicht mal schlecht dewegen und äußerte nur dumme Kommentare. Und trotz dessen, dass er mich in Gefahr gebracht hatte, liegt mir etwas an ihm. Egal wie oft ich versuchte ihn aus meinem Kopf zu schlagen, er schlich sich immer wieder in meine Gedanken. Und ja ... auch in mein Herz. Und genau das wollte ich verhindern. Eigentlich wollte ich mich nie wieder einem Jungen nähern. Dann kam Aiden. Er war zwar nicht so schlimm wie mein anderer Ex, aber trotzdem war er ein Fehler. Und das sah ich jetzt komplett ein.

Ich wurde wütend auf mich. Ich war so naiv ... wie konnte es nur so weit kommen?

Erneut flossen mir die Tränen über das Gesicht und ich wischte sie weg. Ich griff nach meinem Telefon und wählte die Nummer meiner besten Freundin. Was ich eigentlich machen wollte, war schon längst in den Hintergrund gerückt.

"Celeste? Was ist denn los? Alles klar?" Ich schniefte laut, wollte ihr gerade alles erzählen, bis mir einfiel, was sie mir letztens auf dem Schulflur gesagt hatte. Im Hintergrund hörte ich, dass Willis sich aufsetzte. "Alles gut. Ich wollte nur reden". Natürlich wusste sie, dass etwas nicht stimmte. Aber ebenfalls wusste sie, dass ich ihr nichts erzählen würde, erst wenn ich selbst bereit war. Also versuchte sie mich aufzumuntern. Erzählte mir Tratsch aus der Schule und in dem Moment fiel mir auf, wie wenig ich meine Mitschüler kannte. Ich kannte niemanden aus dem Cheerleading Team, weder Angelique noch Jessica. Das Footballteam mal außen vor gelassen.

"Danke für die Unterhaltung Will. Ich bin jetzt zu Hause und muss noch Hausaufgaben machen". Mit einem Schlaf gut verabschiedeten wir uns und ich ging in unsere Wohnung.

"Du hast ja lange gebraucht. Hast du alles bekommen was du brauchtest?" Kurz sah ich sie verwirrt an, aber nickte dann, um sie nicht zu beunruhigen. "Ich geh in mein Zimmer mich fertig machen, ja? Gute Nacht!" Verwirrt erwiderte meine Mutter mein Gute Nacht und ich ging in mein Zimmer. Styles folgte mir und sprang auf mein Bett, während ich meinen Schlafanzug raussuchte. Als ich ins Bad ging, fiel mir auf, dass ich immer noch Grahams Pullover, seine Socken und seine Jogginghose anhatte. Schnell zog ich die Sachen aus, putzte mir die Zähne, bürstete mir die Haare und ging samt Grahams Sachen in mein Zimmer. Schnell packte ich seine Sachen in meinen Rucksack und drehte mich um und sah Styles auf meinem Fensterbrett schlafen. Ich ging zu meinem Bett, zog meine Decke zurück und deckte mich zu. An Schlaf war nicht zu denken. Also machte ich mein Handy an und guckte ein letztes mal auf meine Nachrichten und sah, dass ich eine Nachricht bekommen hatte.

Halte dich aus meinem Leben raus.

-Graham

Graham P.o.V

Lange überlegte ich, ob ich die Nachricht wirklich abschicken sollte. Schlussendlich entschied ich mich dann dafür und drückte auf senden, bevor ich es mir nochmal anders überlegen konnte. Noch lange dachte ich über den heutigen Tag nach. Und mir war klar, was ich für Scheiße gebaut hatte. Ich hatte mal wieder Menschen in Gefahr gebracht, die nichts mit meinem Leben zu tun hatten. Und genau deswegen war es richtig ihr diese Nachricht zu schicken. Sie sollte sich endlich von mir fern halten. Das ist für uns beide am Besten.

Die Nacht über konnte ich nicht schlafen. Die ganze Zeit dachte ich über die letzen Wochen nach. Als ich mich in mein Auto setzte und zur Schule war rieb ich mir öfter über meine Augen. Ich überlegte die ganze Zeit wie Celeste wohl reagieren wird mich zu sehen. Meine Nachricht war nicht die Netteste, aber es musste sein. „Hey Alter, du siehst ja richtig scheiße aus. Hattest du wieder eine heftige Nacht?" Augenbrauen wackelnd stand Ash vor mir und guckte durch mein Fenster. „Heftig ja, aber anders als du meinst". Er sah mich verwirrt an, aber ich wank ab. „Ich erkläre es dir später. Lass erstmal in unseren Kurs und in der Frühstückspause erklär ich dir alles." Er nickte und ich stieg aus. Gemeinsam gingen wir in die Schule. Ich sah mich immer mal wieder um und suchte nach Celeste.

Der Tag verlief ereignislos und langweilig. Mittlerweile hatte ich Ash erzählt was gestern passiert war und er war pissig. Ich verstand ihn. Er dachte das ich mit seiner besten Freundin spielte, nur wusste ich selbst nicht genau was mit mir los war. Als ich zu meinem Auto gehen wollte, packte mich jemand an meinem Arm. „Können wir kurz sprechen? Bitte?" Vor mir stand Celeste und sah mich bittend an.  Ich nickte nur und folgte ihr in eine ruhige Ecke auf dem Schulhof. „Ich versteh dich nicht. Wieso bist du erst so nett zu mir, dann das Arschloch, dann mitfühlend und wieder das Arschloch? Du hast so krasse Stimmungsschwankungen wie ich, wenn ich meine Tage habe". Ich ging einen Schritt auf sie zu und sah wie ihr Atem schneller ging, ihre Augen größer und panischer wurden und sie einen Schritt zurück gehen wollte, ich aber noch rechtzeitig ihren Arm umfasste. Sie sah zu mir nach oben. „So bin ich nun mal. Du hast keine andere Wahl als damit klar zu kommen". Ich näherte mich ihr noch ein Stück und sah wie ihre Wimpern flatterten. Ich atmete ihren Geruch ein. Sie schloss ihre Augen und neigte ihren Kopf ein wenig nach oben. Ich beugte mich ein wenig zu ihr herunter und blieb bis kurz vor ihrem Mund stehen.
So gern hätte ich sie jetzt geküsst. Und ich wusste, wenn ich jetzt die Worte sage, die mir auf der Zunge brannten, würde ich sie für immer verlieren, obwohl sie noch nie mir gehörte. Ich öffnete meinen Mund, berührte sanft und kurz ihre Lippen und genoss diesen Moment für kurze Zeit.

„Denkst du echt ich küsse dich jetzt, weil du mir eine Ansage gemacht hast? Da täuscht du dich Babe. Dazu wird es nie kommen. Nicht in hundert Millionen Jahren. Halte dich einfach von mir fern".

Ich zog meinen Kopf zurück, trat einen Schritt zurück, immer noch total benebelt von ihren Lippen und ging zu meinem Auto. Ich hörte sie nur noch leise Aufstöhnen, als könnte sie nicht glauben was eben passiert ist und schon stellte ich den Motor an und fuhr vom Hof, vorbei an Ashton, an Willis und auch an Celeste. Ihre Augen waren Tränen gefüllt und Willis sah mich böse an.

Es war das Beste für uns beide, oder?

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1o98 Wörter 27.o6.2o19

Good meet's BadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt