Kapitel 5

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Samstag

Es war so klar! Meine Mom muss natürlich arbeiten an meinem Geburtstag in zwei Monaten, obwohl sie mir versprochen hat sich denn ganzen Tag frei zunehmen.

"Jolene meine Süße es tut mir wirklich Leid, aber zwei unserer Chirurgen heiraten und sind dann in den Flitterwochen, da kann ich nicht auch noch fehlen! Aber ich versuche mich hier früh loszueisen und zum Kaffee trinken wieder da zu sein!" Versucht sie sich rauszureden.

"Ja klar, genauso wie letzte Weihnachten! Da kammst du dann gerade noch pünktlich um uns Gute Nacht zu sagen!" Sage ich genervt und traurig. Weiß sie denn nicht wie wichtig mir das ist? Ich habe schon keinen Vater mehr und jetzt fehlt sie auch noch.

"Aber okay. Versuch es einfach wirklich, ja?"

"Natürlich Schatz! Oh da kommt gerade ein Unfall rein wir telefonieren später weiter!" Und damit legt sie auch schon wieder auf.

Ich sitze einfach ein paar Minuten in meinem Zimmer und fühle die unendlichen Leere und Einsamkeit, die ich verspüre, wenn ich daran denke,dass es schon wieder auf einen Geburtstag ohne Eltern hinausläuft.

Plötzlich geht die Tür auf und ein junge und ein Mädchen kommen hinein getorkelt, anscheinend auf der Suche nach einem stillen Plätzchen. Ich kenne sie gar nicht, wahrscheinlich sind es welche aus Johns Jahrgang.

"Sucht euch ein anderes Zimmer, das hier ist verboten!" Schnauze ich sie ein bisschen zu heftig an und versuche mir die einzelnen Tränen, die meinen Augen entflohen sind, wegzuwischen.

Nachdem sie ein wenig geschockt geflohen sind, mache ich mich auch seufzend auf den Weg nach unten wieder, ich kann die anderen ja nicht alleine lassen.

Auf den halben Weg die Treppe runter begegnet mir Chloe mit einem Hauch von nichts an.

Schämt die sich eigentlich nicht, dass man ihre ganze Unterwäsche sieht?

"Hey hast du Harry gesehen ich wollte fragen ob er mit Bierpong spielen möchte?" fragt sie und kichert vor sich hin.

"Nein hab ich nicht!" gebe ich nur genervt zurück und mache mich weiter auf dem Weg nach unten. Zum Glück kommt sie nicht mit, sondern geht mach oben.

Laute Musik schallt mir entgegen und lässt die Bilder an der Wand wackeln. Damon hat irgendeinen Freund von sich mitgebracht, der anscheinend DJ ist, aber sein Musikgeschmack ist sehr laut und Punkig.

Ich blicke mich unten um zwischen den ganzen Körpern und Suche nach einem bekannten Gesicht.

Ich hab Harry schon lange nicht mehr gesehen, eigentlich bräuchte ich ihn gerade jetzt dolle. Doch ich sehe ihn nicht.

Eigentlich ist es nicht so meine Art mich zu betrinken, aber ich brauch es jetzt einfach mal. Ich will nicht die ganze Zeit an meine Mutter denken und nehme mir einfach irgendeinen Plastikbecher und Kippe das Zeug runter.

Der Alkohol brennt und ich fühle wie er meine Speiseröhre bis zu meinem Magen runterfließt.

"Hey Süße, na du scheinst es ja eilig zu haben dich zu betrinken. Ich kenn ein nettes Spiel was dir dabei noch mehr hilft!" Flüstert mir plötzlich jemand in den Nacken.

Erschrocken drehe ich mich um und rieche auch schon gleich die Fahne von einem groß gebautem Jungen vor mir.

Ich glaube er spielte auch in der Fußballmannschaft mit.

"Ach du bist Harrys Freundin oder?" Fragt er nun ein wenig enttäuscht, obwohl diese Tatsache ihn nicht dazu veranlasst einen Schritt weiter weg zu gehen.

Still The OneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt