11 Zac Efron & ZENDAYA - Rewrite The Stars

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Skye, 20 J.

Ich wünschte, «Obsession» hätte noch länger gespielt. Wir haben getanzt, als hätten wir nie etwas anderes getan. Er braucht mich nicht einmal stark zu führen, ich weiss, was als Nächstes kommt. Unsere Bewegungen sind perfekt aufeinander abgestimmt.

Ich habe die Blicke der anderen in meinem Rücken gespürt, als sich allmählich ein Kreis um uns gebildet hat. Selbst, wenn wir nur wenige spektakuläre Figuren getanzt haben, schien es den Leuten zu gefallen. Und mir hat es auch gefallen. Mit Will zu tanzen ist so anders als mit Jayden. Jayden tanzt nicht schlecht, im Gegenteil, doch er ist immer ein wenig zu steif und zu sehr auf den Takt fixiert. Und Will... das ist leidenschaftlichesTanzen, die Art, wie sich unsere Körper aneinander schmiegen, als wären sie dafür geschaffen worden.

Ich ertappe mich dabei, wie ich ihn beobachte. Ich kann einfach nicht verstehen, was er an sich hat, das mich ihn nicht vergessen lässt. Seit fünf Jahren. Es ist nicht, dass er ein bildschöner Mann wäre, er ist zu dünn, wenig muskulös und seine deutschen Wurzeln sind an seinem hellen Teint zu erkennen. Doch von ihm geht eine Anziehung aus, der ich nicht widerstehen kann. Er übt eine Faszination auf mich aus, die ich noch nie zuvor bei einem anderen Mann verspürt habe. Vielleicht ist es, dass wir so verschieden sind und dennoch eine Verbindung zueinander verspüren. Aber vielleicht ist es auch einfach das Phänomen der ersten grossen Liebe. Der erste Kuss, das erste Mal etwas Verbotenes tun, eine Beziehung gegen alle Vorschriften.

Ich hätte mich nicht zu einem Mojito überreden lassen dürfen, schiesst es mir durch den Kopf. Dieser Abend verläuft nach einem Plan, den ich nicht gutheisse.

In diesem Augenblick kommt Will mit zwei weiteren Drinks auf mich zu. «Ich sollte öfters hierherkommen», bemerkt Will. «Dieser Laden entspricht ganz meinem Geschmack. Und der Mojito ebenfalls.»

Nein, das solltest du nicht tun.

«Auf jeden Fall», lächle ich ihn an. «Ich arbeite hier jeden zweiten Abend unter der Woche und jede Samstagnacht.»

Bitte was?, meldet sich eine neunmalkluge Stimme der Vernunft zu Wort. Du sollst ihn abweisen, nicht einladen. Hör bloss auf damit, ihm Vorlagen zu zuspielen, am Ende sagst du ihm noch, dass du den Kontakt zu ihm vermisst.

Diese ätzenden Stimmen sollen mal Ruhe geben. Ich nippe an meinem Mojito.

«Lass uns noch einmal auf die Tanzfläche gehen», fordert er mich auf.

Ich nicke und nehme einen grossen Schluck meines Getränks. Hoffentlich merke ich den Alkohol nicht so stark, wie ich es mir gerade einbilde.

Ich erhebe mich vorsichtig und stelle zufrieden fest, dass mein Gleichgewichtssinn mir noch immer treu ergeben ist.

Will hält mir seine Hand hin und ich ergreife sie. Sie fühlt sich wie immer warm an und passt perfekt in meine.

Er sieht mir fest in die Augen, während wir zu einer lateinamerikanischen Version von «Rewrite The Stars» tanzen.

You know I want you

It's not a secret I try to hide

I know you want me

So don't keep saying our hands are tied

Bilde ich mir das ein, oder bezieht Will den Text ebenfalls auf uns?

Alkoholpegel regulieren, Skye. Du

übertreibst. Ich atme einmal tief ein und wieder aus. Doch mein Puls lässt sich nicht regulieren und der Alkoholpegel sowieso nicht. Also beschliesse ich, diese nervtötende Besserwisserin in meinem Kopf auszuschalten und den Abend zu geniessen. Was ist denn schon dabei, ein bisschen zu tanzen?

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