Kp. 8 Ich glaub, da hasst mich jemand

4.1K 147 5
                                    

Mein Arm schoss nach vorne, umschloss den anderen, drehte ihn auf den Rücken und entwendete der Hand das Messer.
  „Es ist nicht sehr höflich, mitten in der Nacht jemand erstechen zu wollen, denkst du nicht auch?"fragte ich verschlafen.
  „Wie... wie... wie hast du das gemacht?", fragte er erstaunt.
  „ Ich weiss nicht, wie es dir so geht, aber ich persönlich finde eine nächtliche Begegnung mit Monstern sehr unschön und nervtötend, da ich den nächsten Sonnenaufgang noch erleben will. Da ist es noch nützlich wenn man so etwas kann, nicht?", antwortete ich ihm. Und das entspricht sogar der Wahrheit. Es ist wirklich ätzend, wenn man mitten in der Nacht wegen einem Monsterangriff geweckt wird.
  „Nein, äh ja meine ich. Fuck! Aaaah!", schluchzte der Junge schon fast und rannte weg. Er ist wahrscheinlich noch neu hier und erst 11 oder 12 Jahre alt.
  „Hey, warte! Warte doch mal! Ich muss mit dir noch reden", doch da war er schon weg. So beschloss ich, wieder ins Bett zu gehen. Es ist doch ein bisschen ermüdend, so früh schon ein Angriff abzuwehren. Recht schnell schlief ich ein.

*

Ich wurde von dem Muschelhorn und einem unguten Gefühl geweckt. Über mir sah ich einen Amboss hängen. Langsam glaube ich, Mathew ist nicht sehr gut auf mich zu sprechen. Blitzschnell rollte ich aus dem Bett. Im nächsten Moment krachte der Amboss ins Kissen, wo zuvor noch mein Kopf war. Den hat er wahrscheinlich aus der Hephaistoshütte geklaut. Also nicht er, der macht sich doch nicht die Hände schmutzig auf seinem von Zeus gesponserten Thron. Ich zog mich an und ging mit der restlichen Hütte zum Frühstück, als ob nichts währe. Ich muss auch noch mal mit Annabeth reden. Ich weiss noch nicht, ob jemand gestern auch sie angegriffen hat. Obwohl das wohl keine ernst zu nehmende Gefahr für Annabeth gewesen wäre. Während dem Essen fielen mir die giftigen Blicke von Mathew auf. Denn müssen wir im Auge behalten. Da tippte mir jemand auf die Schulter.
  „Hey Perce. Gut geschlafen?", fragte mich Travis Stoll.
  „Ja, danke. Und du? Du musst Travis sein, nicht? Du siehst deinem Bruder sehr ähnlich", fragte ich ihn, obwohl ich die Antwort schon kannte.
  „Ja genau. Ich wollte dich nur abholen, für den Unterricht. Da ich und mein Bruder deine Mentoren sind, sind wir für dich verantwortlich", erklärte er mir.
  „Was denn für Unterricht?", fragte ich nach und erinnerte mich an meine ersten Tage im Camp als ich 12 war. Ich weiss gar nicht mehr. Hab ich zuerst ein Pfeil in Chiron's Pferdeschwanz geschossen und danach sind mir die Bäume weggerannt oder umgekehrt? Ich glaube aber, für diese Aussage hätte mich Grover gehäutet.
  „Altgriechisch, Götterkunde, Monsterkunde und mein Hassfach Zeus der Allmächtige. Aber sag nichts schlechtes über ihn. Das hat böse Folgen", antwortete er mir.
  „Das tönt ja so, als ob dieser Zeus Dingsda uns hören könnte", stellte ich fest. Donner! Am helllichten Tage. Na gut, ich habe es extra gemacht. Man muss ja seine Autorität wennschon innerlich aufrecht erhalten.
  „Mann! Hört er auch. Also pass bitte um der Götter Willen auf!" belehrte er mich. Ab da ging er mit mir zurück zur Hütte und begann den Unterricht. Das war jedoch nicht sehr spannend. Jedoch klärte er mich über Mathew auf. Er ist noch ein schlimmeres Arsch als gedacht. Ausserdem ist morgen Eroberung der Flagge. Auf das freue ich mich jetzt schon. Nur sind Waffen nur für Mathew's Gruppe erlaubt. Er macht es sich schon sehr leicht. Das werden wir ändern müssen. Morgen wird er einmal eine Lektion erteilt bekommen, die er nie vergisst.
  Apropos vergessen. Ver-damm-t! Ich habe Annabeth vergessen. Das ist mir noch nie passiert, ausser vielleicht damals, als ich sie in ein Restaurant einladen wollte und dabei zuerst noch ein Cheeseburger ass. Doch heute ist es ziemlich dringender. Ich rannte los und suchte sie. Als ich dann so durchs Camp rannte, lief ich direkt in ein Mädchen hinein.
  "Oh, Entschuldigung. Ich suche gerade... Ach hallo Ann. Genau dich suche ich gerade. Können wir irgendwo ungestört reden?", fragte ich verdattert. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass es Annabeth war, in die ich gerannt bin. Ohne ihre Antwort abzuwarten, lief ich wieder mit ihr los zum Strand. Da küsste ich sie erstmal. Es war herrlich. Ich hatte sie so vermisst. Sicherlich ein Stunde haben wir einfach nur geküsst und die Zweisamkeit genossen. Dann haben wir geredet. Geredet über das Camp, Mathew und die Anschläge. Am Schluss sprachen wir noch über Eroberung der Flaggen und wie wir Mathew ein Schlag verpassen können. Und da traf mich ein Schlag. Ein Mini-Blitz traf mich. Unbezweifelbar hat Mathew ihn verschossen als Sohn des Zeus. Wie aufs Stichwort kamen drei Typen aus der Areshütte auf uns zu gerannt.
  "Das wars wohl mit der Ruhe", stellte ich fest. Annabeth nickte nur und sagte nichts. Vielleicht sollte ich den "Kampf" schildern, doch das war keiner. Selbst die aus der Areshütte bräuchten dringend mal wieder ein anständiges Training. Wir gaben allen einen auf den Deckel und vorbei wars. Es wäre schön, mal einen richtigen Kampf zu haben, doch dies wird hier nicht einfach. Da ertönte das Muschelhorn und Annabeth und ich waren einen Moment abgelenkt. Essen yeah! Da machte es diesmal auf meinem Kopf "KLONG".


#SaveYourInternet

Erbe des Chaos - GetäuschtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt