Vampire Academy Ff

Kapitel 1

„Liebe verblasst, meine ist verblasst." Unglaubwürdig starrte ich in die Augen die so sehr liebe. Die dunklen schokoladen braunen Augen. Doch diesmal erkenne ich in diesen Tiefen - zum ersten Mal seit so langer Zeit - keine Liebe. Zum erstenMal seit langer Zeit hält sein Poker Face mich davon ab seine Gefühle lesen zu können. 

Es war wie ein harter Schlag ins Gesicht. Erschrocken zuckte ich zurück. Plötzlich wirkte die Kirche so klein. Die aus Stein gebauten Mauern noch kälter als sonst. Der Weihrauch kratzte in meinem Hals und Tränen stiegen mir in die Augen. Schnell eilte ich aus der Kirche bevor jemand sehen konnte, dass ich weinte.

Kaum war ich draußen, liefen mir auch schon die ersten heißen Tränen über mein Gesicht. Ich rannte in mein Zimmer im Dhampirbereich. Ich muss hier raus. Ich halte es nicht mehr aus. Immer wieder tauchten die fünf Wörter in meinen Gedanken auf. 'Liebe verblasst, meine ist verblasst'. Was nur dazu führte, dass mir die Tränen noch schneller übers Gesicht liefen. Ich riss den Koffer aus dem Schrank und stopfte so schnell ich konnte einige meiner Klamotten hinein. Ich wurde immer wieder von heftigen Schluchzern unterbrochen. Als ich mit meinen Klamotten fertig war, machte ich im Badezimmer weiter. Schließlich hatte ich alles gepackt, trocknete meine Tränen und schrieb noch einen Brief an Lissa.

Liss,
du warst für mich immer wie eine Schwester, die ich nie hatte. Wir haben so viel gemeinsam durchgestanden. Zusammen konnten wir immer alles schaffen. Deshalb fällt es mir umso schwerer dir diesen Brief zu schreiben. Ich werde die Moroiwelt verlassen. Warum kann ich dir leider nicht sagen - ich weiß wir sagen uns eigentlich alles -  aber es tut momentan einfach noch zu weh. Es tut mir leid. Sag Adrian bitte, dass es mir leid tut. Nicht nur, dass ich mich nicht von ihm verabschiede, auch, dass ich ihm nicht die Liebe geben konnte - kann -, die er verdient. Sag ihm bitte auch, dass ich hoffe, dass er die Person findet, die ihn bedingungslos lieben wird. Pass auf Sparky auf und sag ihm, dass ich ihn vermissen werde. Bitte sucht mich nicht. Ich habe mich entschieden. Mach dir bitte auch keine Sorgen um mich. Ich liebe dich.                              
Deine Schwester Rose ❤

Ich faltete den Brief zusammen und machte mich auf den Weg zu Hans Croft um ihm mitzuteilen, dass ich auf unbestimmte Zeit Hofe verlassen werde.

Als ich den ganzen Papierkram erledigt hatte, lief ich zum Tor an dem Mikail gerade Schicht hatte. „Rose was machst du hier und was willst du mit dem Koffer?" fragte er mich überrascht. Dann erst schien er mein Gesicht zu bemerken, denn sein Gesichtsausdruck verdunkelte sich. „Oh. Du gehst?" Ich nickte traurig. „Das  war's dann also? Die brühmte Rose Hathaway gibt also auf? Gibt es irgend eine Chance, dass du nicht doch noch bleibst?" In seiner Stimme schwang ein frustrierter Unterton mit. Ich seufzte. „Mikail es tut mir wirklich leid aber ich kann einfach nicht mehr. Ich muss hier raus. Kannst du mich wenigstens ein bisschen verstehen?" „Verstehen ja. Aber ich kann nicht behaupten, dass ich es gut finde. Ich werde dich vermissen." Er umarmte mich einmal. „Kannst du den hier bitte Lissa von mir geben?" Ich hielt ihm den sorgfältig zusammengefalteten Brief hin. „Kann ich machen." „Ich danke dir. Also dann. Danke für alles Mikail" Ich umarmte ihn ein letztens Mal und musste wieder mit den Tränen kämpfen. Ich atmete einmal tief ein und trat hinaus.

Vor den Toren wartete schon ein Wagen meines Vaters auf mich. Ich hatte ihn vorhin angerufen, mich vor den Toren abzuholen und aus der Moroiwelt rauszubringen. Denn wenn es einer schaffen kann mich rauszubringen und versteckt zu halten dann er. Jetzt ist es also so weit. Ich werde gehen. Etwas was ich niemals für möglich gehalten hätte. Lissa und alle Menschen, die ich liebe hinter mir zu lassen. Für immer. Mit einem letzten Blick zurück stieg ich unter erneuten Tränen in den schwarzen SUV meines Vaters und kehrte meinem Leben den Rücken zu. An diesem Tag ließ ich nicht nur die Menschen, die ich am meisten liebte hinter mir, sondern auch mein Herz.