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Kann er mich denn jetzt endlich umbringen?

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Als wir an den Gräbern meiner Eltern ankamen, wischte ich mit meinen Händen etwas Dreck von den Grabsteinen weg. ,,Warum liegen da keine Blumen?", fragte er. Ich zuckte mit den Schultern. ,,Die Blumen werden nach 2-3 Tagen sowieso  austrocknen." Es war still. Ich guckte ihn an und sah wie er sich umsah. Hat er noch nie einen Friedhof gesehen? ,,Ich gehe jetzt.", sagte ich. Es wurde mir langsam unangenehm mit ihm hier rumzustehen. ,,Hast du keine Angst vor mir?", sagte er plötzlich. Ich drehte mich zu ihm und sah ihn an. ,,Nein, warum sollte ich?",antworte ich. ,,Weil ich könnte ein totaler Psycho sein und dich hier und jetzt ermorden könnte.", sagte er. Ich lachte. ,,Mir egal, wenn du mich umbringen willst dann tu es jetzt oder ich gehe." Er sah mich überrascht an. ,,Ich will dich nicht umbringen!", sagte er ernst. ,,Dann gehe ich jetzt." Ich drehte mich um und lief los. ,,Bis Morgen.", sagte er ich kann sein grinsen sogar hören.

Die letzten Monate hatte ich ihn oft gesehen, zu oft wurde jeden Tag, wir trafen uns immer um 2 uhr an dieser Ecke. Wir haben uns sehr gut verstanden, doch trotzdem habe ich ihn nie erlaubt mich nachhause zu begleiten.
Ich hatte ihn kennengelernt, er sieht aus wie ein heißer Typ aber wenn man ihn kennenlernt ist er einer der süßesten, aber auch er hatte so seine Seiten.
Mir war langweilig und habe beschlossen früher loszugehen. Und da war er wieder aber nicht alleine. Ein anderer Mann war bei ihm einen Kopf kleiner als er. Er hatte ihn die ganze Zeit angeschrien und sogar geschlagen. Ich wollte gerade was sagen und aufeinmal holte er ein Messer aus seiner Tasche und erstach ihn bis er nichts mehr sagte, ich konnte nicht zählen wie oft, aber oft. Ich zitterte. ,,N-namjoon...?", sagte ich mit zittriger Stimme. Er drehte sich ruckartig um und sah mich an. Seine Hände waren voll mit Blut. ,,Y/N?!"
Mir wurde schwindelig als ich den toten Körper des Mannes da liegen sah. Ich rannte weg ich wusste nicht wohin aber ich rannte einfach. Ich konnte an nichts anderes denken als an dieses toten Körper und Namjoon's blutige Hände. Ich nahm einen großen Umweg um nachhause zu gehen. Ich wollte ihn einfach nicht sehen.
Ich bin eine Woche nicht mehr rausgegangen. Außer wenn ich arbeiten musste aber das war Tags über. Ich brauchte Zeit um es zu verarbeiten. Werde ich es der Polizei melden? Natürlich nicht. Diese letzten Monate ist Namjoon mir sehr ans Herz gewachsen. Oder bin ich einfach nur zu anhänglich? Könnte sein.

Ich beschloss endlich mal wieder rauszugehen. Als Entschuldigung dass ich ihn nicht mehr besucht habe, hab ich Kekse gebacken und sie dekoriert Tee habe ich auch mit eingepackt, irgendwie vermisse ich ihn ja schon.

Um 2 uhr ging ich raus und da war er. Er saß auf so einem Picknickplatz was neben der Ecke ist. Er hatte ein schwarzes T-Shirt an und eine schwarze Hose. Ich konnte seine ganzen Tattoo's sehen und seine muskolüsen Arme. Er saß da mit seinem Kopf auf dem Tisch seine Arme versteckten sein Gesicht, aber ich konnte sehen, dass es ihm Schlecht ging. Ich ging leise auf ihm zu und tippte auf seine Schulter. ,,Hau ab...", sagte er. Ich ging ein Schritt zurück ,,Namjoon?", sagte ich vorsichtig. Er hob seinen Kopf und sah mir in die Augen, Seine Augen waren total rot. Hat er geweint? Er stand ruckartig hoch als er mich sah und sprang mir in die Arme. ,,Y/N!!" Ich erwiderte seine Umarmung. Er druckte mich fest an sich. ,,I-ich dachte d-du kommt nie wieder!", sagte er mit zittriger Stimme es klang so als würde er weinen. Wir lösten uns von der Umarmung und seine Arme waren auf meine Taille und meine Arme um seinen Nacken und ich sagte: ,,Es tut mir leid, dass ich nicht mehr gekommen bin.. ich hatte einfach Zeit gebraucht um es zu verarbeiten..." er nickte verständnisvoll. Tränen sammelten sich in seinen Augen. ,,Y/N... es tut mir so leid...", sagte er und eine Träne kullerte ihm die Wange hinunter. Ich wischte sie weg und drückte ihn fester an mich. ,,Ist schon gut...", sagte ich. Naja nichts ist gut, er hat jemanden ermordet und es ist bestimmt nicht sein erster Mord. Wenn er erwischt wird, wird er hinter Gittern landen und das will ich nicht!
Ich kraulte seinen Kopf um ihn zu beruhigen. ,,Ich hab Kekse und Tee dabei... als Entschuldigung..", sagte ich leise. ,,Y/N... Du bist nicht die jenige die sich entschuldigen muss sondern ich...", sagte er. Ich lies ihn los und sah ihn mir genauer an. Er sah total tot aus, seine Augen sind rot, er ist total blass und er so aus als hätte er seit Tagen nicht mehr geschlafen. ,,Du siehst Krank aus Namjoon... Geht es dir gut?", fragte ich. Er guckt auf den Boden und nickte einfach. ,,Das glaube ich dir nicht! Lass uns erstmal hinsetzen.", sagte ich. Er sitzt gegenüber von mir. Ich holte meine Brotdose raus wo die Kekse drinne sind und die Termoskanne wo der Tee drinne ist.
,,Y/N das ist nicht nötig..." ,,Dooooch! Es war scheiße von mir dich einfach nicht mehr zu besuchen."
,,Naja du hattest einen guten Grund.."
Ich nahm einen Keks und biss ab Namjoon gab ich auch einen. Wir saßen nur da und hatten geredet. Es tut gut jemanden zu haben mit dem man einfach reden kann.
,,Sag mal Namjoon hast du Medizin bei dir zuhause?", fragte ich.
,,Nein.. Warum?", antwortete er.
,,Weil du total Krank aussiehst! Du musst zum Arzt Namjoon!", sagte ich besorgt.
,,Ich will nicht zum Arzt Y/N.."
Ich überlegte kurz. ,,Dann komm zu mir...", sagte ich. Er guckt mich Überrascht an. ,,Y/N.. bist du sicher?", fragte er. ,,Jap." Ich packte die leere Brotdose und die Termosflasche in meine Tasche. Ich stand auf. ,,Komm." Er stand auf und nahm meine Hand. Ich schmunzelte und lief mit ihm Hand in Hand zu meiner Wohnung. Ich weiss, es ist keine gute Idee einen Mörder bei dich einzuladen aber ich vertraue ihm. Ich weiss, dass er nichts tun wird.

Wir kamen an und ich gab ihm ein paar Tabletten und Säfte. ,,Y/N, was hab ich getan um dies zu verdienen?", sagte er. Ich grinste ihn an. ,,Deine Gesundheit ist mir wichtig Namjoon."
Er lächelte mich warm an. Wir beide haben Ramen gemacht und gegessen.

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[1074 Wörter]

The Guy from the Corner [Namjoon] (ABGEBROCHEN!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt