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Bei Sherlock angekommen, bezahlte ich für die Fahrt und klopfte an der Tür, der Baker Street, an. Es dauerte nicht lange, bis die Tür von einer älteren Frau geöffnet wurde.

"Guten Abend, mrs Hudson.", begrüßte ich sie sanft lächelnd.

"Oh, liebes. Dich habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Schön dass du uns mal wieder besuchst. Komm rein, bevor du krank wirst.", sagte sie uns trat zur Seite, damit ich durch kann. Sie sah dann zu meiner Tochter die in meinem Arm saß und strahlte vor Entzückung auf. 

"Wer ist denn die kleine?", fragte sie dann entzückt, nachdem sie die Tür geschlossen hatte.

"Lynn!", stellte sie sich selbst vor und gab mrs Hudson die Hand. Sie schüttelte ihre Hand vorsichtig und stellte sich dann selbst vor.

"Ich bringe gleich paar Kekse und Tee", sagte die ältere Dame und verschwand in der Küche. Ich sah ihr kurz nach und ging hoch ins Zimmer von Sherlock. Ich fand Sherlock auf seinem Sessel sitzen, der Nachdenklich ein Loch in den anderen Sesel bohrte und seine Hände unter der Nase aneinandergedrückt hatte. 

"Geh in das Zimmer und ruh dich aus.", sagte er kurz und schloss dann seine Augen. Ich verdrehte, leicht schmunzelnd, meine Augen und stellte meine Tochter sanft auf dem Boden ab. Sie fing an, an meinem Ärmel zu zehren und deutete auf Sherlock. Ich merkte, dass sie mit ihm unbedingt spielen wollte, aber sie verstand nicht, was mit ihm los ist. Ich bückte mich zu ihr runter und fing an zu schmunzeln.

"Lassen wir den Nachdenklichen Onkel Sherlock sitzen. Er hat seeeeehr viel Arbeit!", flüsterte ich meiner Tochter leicht lachend ins Ohr und versuchte ihn zu parodieren.

"Das ist sehr lustig.", seufzte Sherlock genervt raus und verstummte dann wieder, ich nahm sie an die Hand und wir gingen ins Zimmer.

Ich lies meine schwere Tasche auf das Bett fallen und setzte mich dann selbst aufs Bett. Lynn fing an Neugierig sich im Zimmer umzusehen und sah zu den Büchern hoch, die im Schrank standen. Sie zeigte auf diese uns sah mich bittend an.

"Mutti? Kannst du Geschichte vorlesen?", sagte sie mit ihrem flehendem Hunde Blick. Ich stand auf und sah mir die Bücher durch. Stirnrunzelnd nahm ich eins nach dem anderen raus und zeigte sie dann meiner Tochter.

"Was für Bücher willst du denn? Es sind keine Kindergeschichten.", erklärte ich ihr. Sie sah mich nur flehend an. Seufzend ließ ich sie ein buch aussuchen, dass ich vorlesen kann. Sie griff nach einem relativ dicken Buch ,dass ich erstmal nicht wiedererkannte. Ich erkannte das Buch dann erst später. Es war eins meiner Lieblings Bücher, bevor ich aus dem Elternhaus geflohen bin. Dieses hier zu finden, hatte ich nun gar nicht erwartet. Das Buch war von einem Mädchen, das 16 oder 17 war und verschiedene wertvollen und alten Sachen gesammelt hatte. Nach einem streit mit ihrem Bruder wurde sie von eines ihrer Geschenke ins alte Ägypten geschickt. Da sie lange, blonde Haare, eine helle Haut und strahlend Blaue Augen hatte, war es für die Ägypter sehr seltsam und sie bewunderten diese. Der Pharao selbst hatte ein Auge auf sie geworfen und so fing dann eine kleine Liebesgeschichte an. Wir setzten uns auf das Bett und da es schon spät war, habe ich Lynn bettfertig gemacht. Sie lag sehr bald schon still im Bett und erwartete den Anfang meiner Vorlesung. Ich fing dann an und nach langer Zeit hatte sie sich schon durchgequellt mit dem Schlaf. Letztendlich hat die Müdigkeit gesiegt und ich klappte das Buch zu, als ich feststellte, dass sie eingeschlafen ist. Ich stand vorsichtig auf und legte das Buch auf die Kommode daneben. Bevor ich dann ging, gab ich ihr ein kleinen Kuss auf die Stirn und deckte sie ordentlich zu. ich schloss dann die Tür und ging zu Sherlock, der noch immer da saß. Mrs Hudson kam dann mit Keksen rein.

"Entschuldigung, dass ich so spät komme. Sie schläft sicherlich schon, oder?", fragte sie mich mit schuldigem Blick.

"Ja, ist grade eingeschlafen. was war der Grund?", fragte ich sie vorsichtig.

"ich musste einkaufen gehen, denn wir hatten keine Kekse mehr. Auf dem Weg habe ich eine alte bekannte getroffen.", erklärte sie und lächelte freundlich, als sie dann kurz zusammenzuckte, als hätte sie was vergessen. Sie stellte das Blech auf den Tisch und holte ein Brief aus ihrer Schürze raus, den sie mir dann übergab. 

"Ein freundlicher Mann hat mir diesen übergeben. Er hat nach dir gefragt und dann diesen Brief übergeben.", erklärte sie und grinste verdächtig.

"War das ihr Mann, nein, doch ein Liebhaber? wer ist eigentlich der Vater der kleinen?", stellte sie ihre Vermutungen auf, fragte mich aus und grinste dabei noch immer sehr verdächtig.

"Hat er vielleicht seinen Namen genannt?", umging ich die frage mit Lynns Vater.

"Nein, nur diesen Brief übergeben.", sagte sie und fing an wieder nach dem Vater zu fragen, mit der Vermutung, dass dies mein Liebhaber oder Lynns Vater war. Ich sah kurz hilfesuchend zu Sherlock, der mich nur ruhig ansah. 

"Kommen Sie selbst nicht drauf, mrs Hudson?", fing Sherlock an.

"Es ist Moriarty, ist das nicht selbstverständlich?", sagte Sherlock kalt und sah mich so an, als währe es mehr an mich gerichtet. Jegliche Farbe ging aus dem Gesicht von mrs Hudson raus und so sah sie mich ganz blass an.

"Was haben Sie sich dabei gedacht? ", fing Mrs Hudson nun an. 

"Wie dem auch sei, Lynn scheint nicht wie ihr Vater zu sein und es ist auch egal.", quetschte die erschrockene mrs Hudson dann freundlich aus sich heraus und verschwand.

Secret AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt