Chapter 8. - home sweet home.

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Am nächsten Morgen durfte ich nach genügend Ruhe und Schlaf das Krankenhaus wieder verlassen. Ich hatte es bewusst niemanden erzählt, da keiner von Uns irgendwelche Schlagzeilen gebrauchen konnte, wenn Harry und Ich zusammen auflaufen und erkannt wird, wie er Mich mit einem kugelrunden Bauch nachhause bringt.

Ein Taxi würde es auch tun.

Entschlossen schloss ich den goldenen Reißverschluss meiner Tasche. Ich schulterte sie - wenn auch schwer - und sah Mich noch ein letztes Mal um. Ich hatte nichts vergessen. Also verließ ich das kahle, weiße Zimmer in dem gestern noch all meine Freunde versammelt waren. Ich konnte es gar nicht mehr abwarten, endlich zuhause zu sein und wieder reichlich essen zu können. Hier war das sicherlich nicht einfach so möglich.

"Taxi!" rief ich einem gelben Wagen hinterher, der wenige Sekunden später vor Mir hielt und Mich nachhause brachte. Zügig bezahlte ich den älteren Herren am Steuer und machte mich mit meiner Tasche auf den Weg nach drinnen. Glücklicherweise schien niemand etwas mitbekommen  zu haben, denn Fotografen fand ich hier keine. Erleichtert scheuerte ich die Tür hinter Mir zu, stellte die schwere Tasche ab - die ich für gewöhnlich garnicht tragen dürfte - und das erste was ich tat, war essen.

"Harry?" rief ich in den Hörer, als das Tuten aufhörte. Ich hatte Mich dazu entschlossen, den anderen Jungen und vor allen Dingen ihm, mitzuteilen, dass ich zuhause war. Die Dinge zwischen uns waren nicht sonderlich schön verlaufen, aber er ist der Vater meines ungeborenen Kindes, ich kann ihm das Kind nicht wegnehmen oder dafür sorgen, dass er sie niemals sehen wird.

"Ja? Was ist, geht es dir nicht gut, Scarlett?" er klang, wie so oft in letzter Zeit, ziemlich besorgt. Das erinnerte mich immer wieder an damals, wie liebevoll er sich um mich gekümmert hatte, wenn ich krank war oder Unterleibsschmerzen hatte.

Daran sieht man malwieder, wie die Zeit verging und die Menschen, die ich liebte, mit Ihr.

"Nein, mir geht es gut" sagte ich und schob mir das nächste Brot in den Mund. "Ich wollte euch nur mitteilen, dass ich jetzt wieder zuhause bin" sprach ich und schluckte. "Wieso hast du uns nicht angerufen? Wir hätten dich gefahren, du darfst nicht schwer heben, wenn du Darcy noch in deinem Bauch hast" er klang wie ein kleines, aufgeregtes Kind und ich konnte mein Schmunzeln nichtmehr länger verbergen. "Hättest du die Schlagzeilen lieber gehabt?" hakte ich nach.

Zuerst herrschte Stille. Dann atmete er tief ein und aus, ich wusste, er ging sich durch seine Locken und dachte nach. "Wieso muss immer alles so kompliziert sein?" es war mehr eine Frage an sich selber, als an Mich. Aber sie war aussagekräftig. "Also als du Mich verlassen hast, schien es nicht so, als würde dir davon irgendetwas schwerfallen" es rutschte mir einfach so heraus, bevor ich auflegte.

Ich hatte wirklich keine Lust auf Small Talk mit dem Mann, der mich schwanger sitzen lassen hat und dafür nichtmals einen richtigen Grund hatte. Was mich aber erheblich störte, war, dass ich alles was er sagte, in Verbindung mit der Trennung brachte. Zu 100% war ich sicher, dass ich ihn vergessen will, aber seine Präsenz in Kombination mit seinen Locken und den unverwechselbaren Augen, machten es mir nicht wirklich einfacher.

Zeitweise wurde ich das Gefühl nicht los, dass ich ihm wahrscheinlich doch nicht ganz so unwichtig bin, wie er es damals zeigte. Im nächsten Moment jedoch wurde mir wieder bewusst, wie absurd das klingt.

Mein Telefon klingelte erneut und ich war mir sicher, es wäre Harry. Als ich jedoch auf den hellblau leuchtenden Display sah, erkannte ich, dass es sich um meine Mutter handelte. Ich hatte vollkommen vergessen, sie zu informieren, und das hat sie wohl bemerkt. "Ja, Mum?" fragte ich und sah herab auf meine Füße.

"Kindchen!" ich verdrehte die Augen. "Wie geht es Dir?" Ich beendete die Euphorie meiner Mutter mit einem einzelnen "Gut" als Antwort. Vielleicht wäre es besser für sie, wenn ich ihr nicht sage, dass ich mit Wehen im Krankenhaus lag, nur weil ich zuviel Stress hatte. Sie würde in den nächsten Flieger steigen und hierher kommen, dabei aber vollkommen ihr krankes Herz vergessen.

Lange unterhielten wir uns nicht mehr, da sie nach wengier als 10 Minuten schonwieder auflegte und ich somit wieder alleine war. Was sollte ich Walross heute noch machen, außer Fernzusehen, essen und schlafen?

Harry's Point of View.

Ich zerbrach mir den Kopf. Malwieder und das war wirklich nichts neues. Mir wurde erneut bewusst, wie ernst die Lage nach diesen langen Monaten war. Bald werde ich ein Vater sein und Verpflichtungen haben. Seit Wochen sage ich Mir, dass ich sie nicht alleine lassen will mit all den Problemen. Aber bin ich nicht der letzte, dessen Hilfe sie haben will? Wäre ich nicht so ein feiges Schwein gewesen und hätte das getan, wonach sich mein Herz sehnt, wäre alles anders. Dann wäre alles besser.

 Jemand platzierte eine Hand auf meiner Schultern und an dem Griff konnte ich sagen, dass es sich um Liam handeln muss. Er setzte sich neben Mich, sah mich durchdringlich an bevor er die Stille brach.

"Bereust du, was du getan hast?" fragte er mich kleinlaut und ich erwiderte seinen Blick. Lange verharrten wir so, bis sich meine Mundwinkel schwach erhoben. "Ist das ein Scherz?" der Sarkasmus kam deutlich zum Vorschein und er ließ sein Augenpaar auf die Tischplatte vor uns fallen. "Sag es ihr, erkärs wie es damals wirklich war" riet er mir. Ich ignorierte seinen Ratschlag, erzählte gedankenverloren weiter. "Weisst du Liam" begann ich.

Kurz dachte ich nach, wo ich anfangen sollte. "Sie ist wunderschön und das ist sie auch mit diesem Bauch. Und offensichtlich habe ich ihr wehgetan, ohne es jemals gewollt zu haben. Aber sie ist so schön, von innen und von außen und ich weiß, dass unsere Tochter nicht so ein Arsch wird wie ich .. Sondern dass das schöne Herz ihrer Mutter stärker ist. Die Frau die ich über alles auf dieser Erde liebe wird einen Engel auf die Welt bringen."

Er saß einfach dort und sog jedes einzelne Wort auf, das meinen Mund verlies. Und ich konnte nicht sagen, wie dankbar ich dafür war, jemanden wie Liam zu haben. Die Jungs waren lustig, sie konnten einen wirklich gut ablenken, aber wenn es ernst wurde, wusste jeder von Uns, dass Liam der richtige Ansprechpartner ist.

"Wir sollten auch schlafen gehen, Harry, es ist schon spät und du siehst müde aus" er half mir hoch und zusammen stiegen wir die Treppe hinauf, in unsere getrennten Schlafzimmer.

Erleichtert atmete ich aus, als ich die weiche Matratze unter meinem Rücken spürte. Ich kickte meine Schuhe von meinen Füßen und blieb einfach so liegen, starrte die Wand an.

Ob sie wohl gerade auch an Mich denkt?

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I miss you, daddy. » harry stylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt