25| Gift - Teil 2

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Sobald ich am Arzt vorbei war, wusste ich das mein Herz für mindestens ein paar Sekunden stehenblieb und man förmlich sehen konnte, dass mir alle Farbe aus dem Gesicht wich und ich Kreidebleich wurde. Aramis. Wie er da hang. Die Knie auf dem Boden, seine Hose war zerrissen. Die Arme hingen schlaff herunter, nur noch die Ketten hielten ihn an Ort und Stelle, während die Verschlüsse fest um seine Handgelenke angelegt waren. Seine Arme waren übersät mit Wunden, Schläuche waren an ihnen befestigt, wo irgendeine durchsichtige Flüssigkeit durchlief. Sein Kopf hing herunter, er atmete kaum. Seine dunklen Haare hatten an Farbe verloren, er sah furchtbar aus, so, als ob er gleich sterben würde, und ich mit ihm, da ich nicht mit ansehen konnte was sie ihm hier antaten. 

Er wusste wahrscheinlich noch nicht einmal, dass ich hier war und ihn gerade ansah. Obwohl ihm das vielleicht auch nicht geholfen hätte, so wie ich hier stand und mir die Tränen kamen. Einfach weil ich nicht wusste wie ich ihm helfen konnte und absolut keine Möglichkeit hatte dem ganzen hier ein Ende zu bereiten. Der Arzt war sich im Klaren darüber das Aramis mir wichtig war und ich alles tun würde, um ihm zu helfen, doch was könnte ich jetzt noch tun?

,,Herrlich dieser Anblick, findest du nicht?" ertönte es hinter mir. Wie konnte er nur.

,,Wie die große Bestie plötzlich ganz zahm geworden ist" sagte er mit Belustigung in der Stimme und trat nun in mein Sichtfeld, um mir in die Augen sehen zu können. Mir fiel es schwer die Tränen zu unterdrücken, doch ich musste, schließlich wollte ich ihm nicht noch mehr Angriffsfläche geben.

,,Was haben sie mit ihm gemacht?" fuhr ich ihn wütend an und versuchte näher an ihn heran zu kommen, doch der Wächter hatte immer noch meinen Oberarm fest umschlossen.

,,Ach liebes, wir haben deinen kleinen Freund einfach ruhiggestellt. Das war ja nicht auszuhalten dieses ständige rum Geschreie" sagte er und drehte sich zu Aramis.

,,Anfangs jedoch, dachten wir er sei gegen alles Immun, doch dann stellte sich heraus, dass ein einfaches Gift, und zwar das der Viper, ihn ruhigstellt. Faszinierend oder?" fragte er, drehte sich jedoch nicht um, es war als spräche er mit sich selbst. Was hatte dieser verrückte Mistkerl vor?

,,Aber weißt du, was mich am meisten interessieren würde? Wir haben bis jetzt noch gar nichts über dich erfahren Ana, und da käme es doch äußerst gelegen, wenn wir dasselbe Experiment auch an dir durchführen oder etwa nicht?" fragte er, drehte sich langsam zu mir um und vor Schock weiteten sich meine Augen. Dieser Wahnsinn in seinen Augen, denn hatte ich noch nie zuvor bei jemandem gesehen. Aus Angst wich ich einen Schritt zurück, kam aber nicht weit, schließlich hielt mich der Wächter immer noch fest.

,,Hab keine Angst Ana, wenn du Immun bist wird dir nichts passieren" sagte er und kam näher. Woher wollte er das wissen? Er war doch verrückt geworden. Aber das half mir gerade kein bisschen.

,,Gib sie mir" sagte er und schon schob mich der Wächter näher zum Arzt, welcher sofort nach meinem Arm griff. Ich durfte jetzt nichts Falsches machen und vor allem durfte ich ihm nicht zeigen das ich Angst hatte und dass nicht gerade wenig.

Zusammen gingen wir näher an Aramis heran, welcher sich immer noch nicht bewegt hatte. Dennoch hoffte ich inständig, dass der Arzt recht hatte und ich wirklich immun war, denn wenn ich es nicht war musste ich gar nicht erst überlegen was mit mir passieren würde.

Währenddessen schleifte mich der Arzt einfach weiter und hielt, genauso wie der Wächter zuvor, meinen Arm fest umschlossen während er mich gleich darauf auf den nächsten Stuhl schubste und mich dort ebenfalls wieder festband, damit ich nicht fliehen konnte. Meine Arme jeweils auf den Lehnen des Stuhls befestigt, damit sie es somit leichter hatten mir das Gift zu verabreichen.

ROVEN - Can you find the truth? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt