27| Der Phönix aus der Asche

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Phönix Sicht

Ein Ablenkungsmanöver musste her, und zwar schnell. Mir wurde klar als ich die beiden Wächter belauscht hatte das Ana nun in Gewahrsam des Arztes war und dort so schnell nicht flüchten konnte, weshalb es jetzt umso mehr an mir lag die zwei da raus zu holen und zwar so schnell wie möglich. Doch dies brauchte leider Zeit, die ich nun mal nicht im Überfluss hatte, doch jetzt, wo ich gerade beim Nachdenken war fiel mir etwas ein, was mir nützlich sein könnte. Ich hatte bereits in Erfahrung bringen können das Ana die ganze restliche Nacht in der Folterkammer war und Anhand der Aussage der Wächter, welche ich in den frühen Morgenstunden belauscht hatte, sie nicht die gewünschte Reaktion hervorbrachte welche sich der Arzt anscheinend gewünscht hatte, tja, Pech für ihn würde ich sagen. Des Weiteren hatte ich mitbekommen was sie Ana bereits verabreicht hatten, um sie zu testen, es war das Gift der Viper, und natürlich nicht irgendeine, nein, die seltene schwarze Viper, wessen Gift tödlich für jeden Menschen war. Also bestärkte mich das in meiner Vermutung das Ana kein gewöhnlicher Mensch war wie ich anfangs dachte, sie war ebenfalls wie wir, außergewöhnlich. Von wem sie ihre Fähigkeiten wohl hatte? Naja, darüber konnte ich später noch spekulieren, jetzt allerdings musste ich dafür sorgen, dass die zwei Trottel vor mir, abgelenkt waren, wenn ich gleich das tat was ich geplant hatte. Ein Feuer legen. Doch nicht irgendeins, nein, schließlich musste es so richtig brennen, dafür brauchte es schon etwas mehr Feuerholz als üblich. Ich hatte bereits alles im Vorfeld mit Finn und Kai abgesprochen, und sie sollten jeden Moment hier sein, um die zwei abzulenken. Vorsichtig lugte ich noch einmal um die Ecke, als die zwei auch schon in Sichtweite waren und soeben den weg zu den beiden Wächtern ansteuerten. Wie sie sie ablenkten war Nebensächlich, Hauptsache sie verschwanden aus dem Vorzimmer, damit dort das Feuer ausbrach und es sich bis zum Aufenthaltsraum hin vorbewegen konnte. Ich wartete solange bis Finn wieder herauskam und die Wächter an ihm vorbeihechteten, um zum Aufenthaltsraum zu gehen. Kai war der letzte und als er wie abgemacht seine Finger kreuzte, wusste ich, dass es losgehen konnte.

Ich kam aus meiner Ecke hervor, visierte mein Ziel an und dachte an
all das was sie mir bereits angetan hatten. Die Versuche und Experimente, welche sie auch an
mir durchgeführt hatten bis sie bemerkten, dass ich das Blatt auch wenden konnte. Ich wurde für sie zu gefährlich als sie merkten was meine Fähigkeiten waren, dass ich sie etwas fühlen lassen konnte was gar nicht da war. Doch das war nur die halbe Wahrheit, denn in Wirklichkeit ließ ich sie das fühlen was ich gefühlt hatte als sie all ihren Kranken scheiß an mir ausprobiert hatten. Ich war wütend. Und so war es auch jetzt, ich ließ meiner Wut und den Gedanken an diesen furchtbaren Ort freien Lauf, bis ich die Flammen spürte, welche mich bereits umgaben, doch sie konnten mir nichts anhaben, schließlich hatte ich sie erschaffen. Ich schloss meine Augen und genoss für einen kurzen Moment das Gefühl, das wir es tatsächlich schaffen konnten von hier zu fliehen, denn ich wollte nichts sehnlicher als das und um das zu bekommen was ich wollte, würde ich alles tun.

Ich öffnete meine Augen und erkannte bereits im Spiegel das es wieder so weit war. Sah, wie sich die Adern überall an meinem Körper rot färbten, so wie das Feuer vor mir und verfolgte die schlängelnden Linien, welche sich bis hin zu meinen Augen ausbreiteten und letztendlich diese dazu brachten sich dem Rest meiner Gestalt anzupassen. Sie färbten sich rot, so rot wie das Blut, das durch meine Adern Floss und mich zu dem machte der ich heute war. Ich hieß nicht umsonst so, schließlich war ich der Phönix aus der Asche. Und während sich das Feuer überall ausbreitete und der Alarm endlich losging, war es für mich an der Zeit, die anderen zu befreien. Ich verließ das Zimmer der Wächter und gelangte auf den Flur wo sich bereits durch das viele Feuer Rauch bildete. Man konnte die Schreie der anderen hören, wie sie um Hilfe riefen, da sie an dem Rauch zu ersticken drohten. Doch als ich die erste Tür eines jungen öffnete wich er zurück, er hatte Angst, Angst vor mir, da ich aussah wie ein Monster. Doch diese würde ihm jetzt nicht weiterhelfen, ich sah zwar aus wie eines, was aber nicht heißen musste, dass ich tatsächlich eines war. Ich ließ die Tür offen, es stand ihm frei, genauso wie den anderen, ich wollte ihnen lediglich helfen. Und als ich nun auch die letzte Tür geöffnet hatte, sah es nicht anders aus. Sie wichen zurück, doch dafür hatte ich keine Zeit, wir hatten keine Zeit. 

ROVEN - Can you find the truth? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt