Als wir ankommen, stehen Niall und Andy bereits vor der Kneipe. Wir gehen immer hier her. Den Londoner Pub. Gut, vermutlich gibt es nicht nur eine Kneipe, die so heißt, aber wir brauchen uns inzwischen nicht einmal mehr absprechen, dass wir uns hier treffen. Wenn es heißt wir gehen Abends raus und trinken ein oder zwei Bier, weiß jeder Bescheid.
Das war bereits so, als ich hier angekommen bin. Liam hat mir diese Regel erklärt und dieser hat es von Niall gelernt. Wir setzen uns an unseren Stammtisch und ein Kellner kommt. Ich sehe ihn verwundert an. Liam hat scheinbar den gleichen Gedankengang. Er ist neu hier. „Hey, was kann ich euch bringen?" fragt er freundlich. Ich mustere ihn. Schlecht sieht er wirklich nicht aus. Und seine Kollegin an der Bar noch viel weniger! Ich blicke zu der brünetten Schönheit und muss sagen, dass ich gerade wirklich nicht glücklich darüber bin, nicht an der Bar, sondern hier an einem Tisch zu sitzen.
Erwartungsvoll sieht er uns an. Wir nehmen jeder ein Bier und er bringt es uns kurz darauf. „Leute!" beginnt Liam dann. „Louis hier ist unser neuer Ersti in der Runde." grinst er. Niall sieht mich verblüfft an, lächelt dann aber und hebt sein Glas. „Dann auf dich." Nicke dankend und Andy fügt hinzu „Darauf, dass vielleicht doch noch was aus Louis wird." Er grinst mich frech an. Aber so ist er und ich nehme es ihm nicht übel.
Dann wäre ich auch schön blöd, denn ich erkenne diese Ader in mir selbst auch wieder; frech und provokant und laut.
Früher hieß es immer, dass ich damit definitiv mal volle Kanne auf die Schnauze fallen würde. Noch ist es nicht passiert; noch habe ich keinen einzigen Klositz an keiner Raststätte gereinigt, wie mein Geografielehrer es mir vorhergesagt hat. Er meinte, dass aus mir nichts wird, wenn ich weiterhin so unbedacht drauf los quatsche.
Ich habe ihm damals nicht geglaubt und ich tue es heute nicht. Mir ist ziemlich egal, was er von mir denkt. Ich habe meinen Abschluss und ich werde studieren. Ich bin wieder immatrikuliert und werde meinen Weg schon finden. Und das ganz bestimmt nicht in Geografie. „Liam, wie läuft es mit Cheryl?" fragt Andy ihn dann. Er verdreht die Augen und schüttelt nur den Kopf. „Ich versteh die Frauen einfach nicht." antwortet Liam nur und Niall beginnt zu lachen. „Dann versuch es doch mit nem Kerl." Liam sieht ihn genervt an und schüttelt den Kopf. „Ich liebe sie." sagt er dann. „Aber sie geht mir manchmal einfach unfassbar auf die Nerven." Er trinkt etwas von seinem Bier.
„Und besorg du dir erst einmal selbst eine Freundin." feuert er zurück. Andy sieht grinsend zu Niall, welcher nur seufzt. Es ist kein Geheimnis, dass er es satt hat Single zu sein. „Oder versuch es mit nem Kerl." witzelt Andy. Niall haut ihm gegen den Arm. „Was soll ich mit nem Kerl?" fragt er dann. Ich zucke mit den Schultern. „Probier es doch erst einmal aus, bevor du nein sagst." meine ich dann.
Liam sieht zu mir und lacht. „Als ob du es mit nem Kerl versuchen würdest." Ich zucke mit den Schultern. „Ich weiß, dass ich hetero bin und außerdem bin ich nicht auf der Suche. Und untervögelt auch nicht." sage ich sehe grinsend zu Niall. „Das bin ich nicht!" antwortet er etwas zu schnell und verschränkt die Arme vor der Brust. „Wem willst du was erzählen, Nialler?" meint auch nun Andy kopfschüttelnd. „Und dann kannst du dir ja auch sicherlich die Nummer von der Barkeeperin holen, oder nicht?" provoziere ich ihn schmunzelnd.
Niall verdreht die Augen. „Du weiß, dass ich das nicht mag." Fragend sieht Andy ihn an. „Frauen, wie Objekte zu behandeln." fügt Niall hinzu und sieht durch die Runde. „Nur weil ihr euch freut, wenn ihr One-Night-Stands habt, heißt das nicht, dass das auch was für mich ist."
Ich fange an zu lachen. „Jetzt sag nicht, dass du etwas gegen ungezwungenen Sex hast!" Niall schüttelt den Kopf. „Aber ich mag es nicht, Frauen zu Objekten zu machen." wiederholt er sich und blickt dann zu der Frau hinter der Theke. „Sie ist hübsch." stelle ich fest und er nickt leise. „Das ist sie."
Ich grinse, stehe auf und gehe zur Bar. Ich setze mich und bestelle mir einen Martini. „Ich bin Louis und du?" Sie mustert mich. „Steph." Ich lächle freundlich und nicke dankend, als sie mir den Drink hinstellt. „Bekomme ich deine Nummer, Steph?" möchte ich von ihr wissen. „Wieso sollte ich gerade dir meine Nummer geben?" möchte sie wissen. Ich zucke mit den Schultern. „Weil ich gut aussehe, freundlich und gebildet bin und noch dazu nett frage?" erwidere ich. Sie sieht mich schmunzelnd an. Dann schüttelt sie aber den Kopf. „Das sind hier viele." Sie mustert mich einen Augenblick und macht dann die Augen zu. „Welche Farbe haben sie?" möchte sie von mir wissen. Ich lächle verschmitzt. „Braun. Wie Schokolade." Sie öffnet die Augen wieder und blickt mich überrascht an. Sie scheint verwundert zu sein, dass ich ihr in die Augen und nicht in ihren Ausschnitt geblickt habe. Gut, kurz habe ich hingesehen, aber ich finde es unhöflich, jemanden nicht anzusehen, wenn man sich unterhält.
Sie nimmt einen Bierdeckel und einen Kugelschreiber. Sie kritzelt einige Zahlen darauf und schiebt ihn mir zu. „Ich hoffe, ich bereue das nicht." sagt sie schmunzelnd. Ich schüttle den Kopf. „Wirst du nicht." Dann muss sie jedoch weiterarbeiten. Ich gehe zu Liam, Andy und Niall zurück und lasse den Bierdeckel in die Mitte auf den Tisch fallen. Andy grinst zufrieden. Niall verdreht die Augen. „Du schleppst sie einmal ab, Louis. Und dann seht ihr euch nie wieder." meint er genervt.
„Und?" frage ich nur. „Was ist daran so schlimm? Ich hab meinen Spaß. Sie hat ihren Spaß. Ich verstehe echt nicht, wo dein Problem ist, Niall?" Er schüttelt den Kopf. „Wenn du noch nie richtig verliebt warst, wirst du es auch nicht begreifen." erwidert er. Ich war nicht so richtig verliebt. Vielleicht ein wenig, aber nie so, wie Niall seine letzte Freundin geliebt hat. Er meint, er wäre über sie hinweg. Mag sein, dass es stimmt, aber seit ich ihn kennengelernt habe, hat er noch niemanden abgeschleppt.
Aber gut. Seine Sache. Und sein Problem. Für mich wäre dieser keusche Lebensstil aber nicht! Nicht im Traum!
Liam sieht auf sein Handy und seufzt. „Was ist?" frage ich verwundert. „Cheryl regt sich darüber auf, dass ich unter der Woche raus bin." Andy stöhnt genervt. „Wieso macht sie denn immer so einen Stress?" frage ich ihn. Er zuckt mit den Schultern. „Keine Ahnung." Es geht schon eine ganze so. Ich schüttle den Kopf. Cheryl kontrolliert jeden seiner Schritte. Liam ist genervt davon, meint aber, dass er sie liebt und dass das schon wieder wird.
„Du bist doch nicht ihr Sugar Baby." ziehe ich ihn auf. Ich weiß, dass er es hasst, so genannt zu werden. Es ist jedoch nun einmal Fakt, dass Cheryl eine ganze Ecke älter als er selbst ist. Liam weiß, dass ich das nicht böse meine, er weiß aber genauso gut, dass ich es nicht verstehe; wieso er sich das gefallen lässt und sie nicht einfach in den Wind schießt, wenn sie ihm wirklich so sehr auf die Nerven geht.
Niall nimmt Liam das Handy aus der Hand und liest sich die Nachricht durch. Er ist der Einzige hier, der das darf. Liam würde Andy und mich töten, wenn wir es auch nur wagen würden. Er meint, dass Niall ihn versteht und dass Niall weiß, was es bedeutet, jemanden zu lieben und deswegen keine Scheiße machen würde.
Niall seufzt und gibt ihm das Handy wieder. „Hast du mit ihr geredet?" will er wissen. Liam seufzt. „Ich habe es versucht. Aber weil ich am gleichen Abend noch weg wollte, hat es nicht funktioniert." Er zuckt mit den Schultern. „Ich konnte es aber wirklich nicht absagen. Es ist jemand aus meiner alten Highschool, der hierhin gezogen ist und ich habe versprochen, mit beim Umzug zu helfen." erzählt er uns.
Wir bestellen uns eine weitere Runde Bier und der Kellner von gerade kommt wieder. Er Ich beobachte ihn und mir bleibt nicht unbemerkt, dass er einen Blick auf den Bierdeckel mit der Handynummer wirft. Was soll das denn jetzt?
Ich ignoriere ihn und unterhalte mich weiter mit meinen Freunden. Der Abend wird länger und länger und dann ist es und egal, dass der neue Tag anbricht und wir immer noch hier sitzen. Liam fängt irgendwann an, mir gute Ratschläge zu geben, weil ich ja jetzt ein Ersti bin. Er erklärt mir den Campus und ich verdrehe die Augen. Ist ja nicht so, als war ich schon einmal Student. Aber er hört nicht auf und Andy und Niall steigen ein. Es ist so bescheuerte Dinge. Irgendwann meint Niall, angetrunken und lachend, dass ich das erste halbe Jahr nur Reis essen soll. Er begründet es damit, dass mein Körper dann denkt, ich bin Asiate und dann würde ich viel mehr lernen können.
Ich schüttle den Kopf. „Das ist bescheuert, Niall." - „Ist es nicht!" widerspricht er mir. Ich lache und trinke noch einen Schluck. „Ja, klar. Hast du das vom Kobold am Ende des Regenbogens erfahren?" will ich von ihm wissen. Er schaut mich böse an. Andy hingegen lacht und schüttelt den Kopf. „Vergiss nicht, dass er der Kobold ist!"
niall der kobold... tut mir leid, musste sein :D und der kellner? ob der noch wichtig wird?
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Sunflower || Larry Stylinson AU
Fanfiction„Ich hab einen Vorschlag." sagt Harry. Ich sehe zu ihm. „Ich höre?" Er mustert mich und grinst. „Ich wette, dass du nicht hetero bist." - „Und das willst du mir wie beweisen?" will ich von ihm wissen. Er zuckt mit den Schultern. „Das überlege ich mi...