{2}

1.5K 82 6
                                    

Johnny

Ich stehe vor der Badezimmertür und klopfe kräftig dagegen.

"Kannst du jetzt bitte die Tür aufmachen! Ich muss auch noch ins Bade-"

Plötzlich geht die Tür auf und Mark läuft mit schnellen Schritten an mir vorbei, in sein Zimmer.

"Wo willst du denn hin? Wir haben Schule!"

Rufe ich ihm hinterher, bevor er die Tür hinter sich zu schlägt. Schnell gehe ich ins Badezimmer, mache mich fertig für den Tag und verlasse es sofort wieder, um nach Mark zu sehen. Wie vermutet hat er sein Zimmer abgeschlossen. Ich hämmere dagegen und versuche ihn mit Worten raus zu bekommen.

"Wir haben Schule! Bitte komm raus! Heute ist dein erster Tag in der neuen Schule. Du willst sicherlich nicht am ersten Tag schon zu spät kommen. Ich begleite dich auch bis zu deinem Klassen-"

"Ich bin kein Kind mehr!"

Plötzlich stürmt er aus seinem Zimmer, an mir vorbei und rennt die Treppen nach unten. Ich schnappe meinen Rucksack und renne ihm hinterher. Unten im Hausgang steht meine Mutter mit zwei Brotdosen in der Hand.

"Für dich und Mark."

Dabei streckt sie mir beide hin und ich nehme sie, während ich an ihr vorbei laufe. Schnell ziehe ich meine Schuhe an, verabschiede mich und renne zu meinem Auto. Ich schaue nach Mark, kann ihn aber nirgends im Auto finden. Woher soll er auch wissen, dass wir mit dem Auto zur Schule fahren? Ich habe es ihm nicht gesagt!

Ich schaue auf den Gehweg, der zur Schule führt. Ganz vorne, fast am Fußgängerüberweg, laufen einige Schüler und dahinter Mark. Ich steige in mein Auto ein, werfe meinen Rucksack auf die Rückbank und fahre los. Neben Mark bremse ich ab und lasse das Fenster nach unten.

"Steig ein! Wir haben nicht mehr viel Zeit! Wir müssen nachher noch schauen, in welchem Klassenzimmer du unterricht hast."

Ich halte das Auto an und schaue zum geöffneten Fenster raus. Ohne mich anzuschauen, steigt Mark ein und drückt sich auf den Beifahrersitz, ganz an die Autotüre. Dabei hält er seinen Rucksack dicht vor sich fest und schaut mit gesenktem Kopf auf die Straße.

"Eomma hat für dich Essen eingepackt. Es ist in meinem Rucksack. Ich gebe es dir nachher."

Immer wieder schaue ich zu Mark rüber.

"Ich weiß, es ist noch alles neu. Vorallem du sitzt gerade bei eimem fremden Jungen, in einem fremden Auto und gehst auf eine neue Schule. Gestern bist du gar nicht mehr aus deinem Zimmer gekommen. Es gab noch was zum Essen. Wir haben dir etwas übrig gelassen. Eomma hat an deiner Tür geklopft."

Natürlich bekomme ich auch jetzt keine Antwort von ihm.

Ich sehe schon von weitem die Schule. Langsam fahre ich auf den Parkplatz und stelle mein Auto ab. Gerade als Mark die Autotüre öffnen will, schließe ich das Auto ab. Er dreht seinen Kopf schnell zu mir und schaut mich mit seinen knopfartigen Augen an, als hätte ich das schlimmste auf der Welt gemacht.

"Bitte renn nicht wieder weg!"

Ich greife nach hinten auf die Rückbank und hole meinen Rucksack nach vorne.

"Hier dein Essen!"

Ich reiche Mark seine Brotdose. Dabei schaut er mich weiterhin an. Mich fesseln seine Augen, als wären sie verzaubert.

"Mark..."

Er blinzelt kurz und befreit mich dadurch wieder von sich. Ich öffne das Auto und wir beide steigen aus. Schnell laufen wir in die Schule, richtung Sekretariat. Mark läuft immer, mit etwas Abstand, hinter mir her.

brother ⭐ Johnmark (Johnny x Mark) 💕Where stories live. Discover now