{16}

1K 63 4
                                    

Währrend der Fahrt, nach Hause, schläft Mark auf dem Beifahrersitz ein. Es war eine lange Nacht. Und ich habe getrunken. Eigentlich sollte ich in dem Zustand nicht fahren. Vorallem nicht wenn ich noch jemanden dabei habe.

Heil angekommen, versuche ich Mark zu wecken. Halb verschlafen steigt er aus dem Auto aus. Seine Klamotten und seine Haare sind durch die Autoheizungsluft getrocknet.

Leise betretten wir das Haus und gehen sofort nach oben. Mark geht in das Badezimmer und ich suche mir etwas zum Trinken.

Ewig höre ich nichts mehr von ihm. Ich stelle mich vor das Badezimmer und versuche etwas zu hören. Die Dusche läuft, aber nicht so, als würde jemand duschen. Als würde sie einfach nur so laufen. Ich rufe nach ihm, bekomme aber keine Antwort. Was macht er da drin?

Mich packt die Neugierde und somit öffne ich die Tür und gehe hinein. Es ist sehr warm. Der ganze Dampf steht im Raum. Ich schaue um die Tür herum und sehe Mark, wie er nackt in der Dusche sitzt. Seine Knie sind angewinkelt und sein Kopf liegt darauf. Langsam gehe ich auf ihn zu und mache dabei das Wasser aus. Ich nehme ein Handtuch und reiche es ihm. Keine Reaktion.

"Was ist los?"

Ich knie mich, neben die Dusche, zu ihm nach unten. Dabei lege ich das Handtuch um ihn herum. Er schaut zu mir nach oben. Seine Augen sind knall rot. Er hat geweint. Aber wieso? Wegen Kai?

Mark breitet seine Arme aus, legt sie um meinen Hals und zieht mich in eine Umarmung. Lange knie ich vor ihm, während er mich ewig umarmt. Immer wieder höre ich ihn schluchzen. Langsam beruhigt er sich und löst somit die Umarmung.

"Tut mir Leid."

Mark schaut auf mein Oberteil, dass etwas nass geworden ist.

"Dass muss dir nicht Leid tun. Ich sollte mich Entschuldigen. Dafür dass ich dich mit auf die Party genommen habe. Wegen mir bist du Kai begegnet. Und wegen mir musstest du weinen."

Mark wischt schnell über seine Augen.

"Nein. Es liegt nicht an dir. Ich bin freiwillig mit und war zu unfähig um Kai aus dem Weg zu gehen. Ich hätte mich wehren können oder wenigstens etwas sagen können. Nichts habe ich gemacht."

"Hör auf, so etwas zu sagen. Kai war schon immer so. Halte dich einfach von ihm fern."

Ich stehe wieder aufrecht hin und strecke meine Hand zu Mark hin. Er geht in die Hocke, bindet das Handtuch um seine Hüfte und steht auf. Er nimmt meine Hand und ich helfe ihm aus der Dusche.

"Brauchst du noch irgendetwas?"

Mark schüttelt seinen Kopf. Daraufhin gehe ich aus dem Badezimmer, in mein Zimmer. Ich schmeisse meine Klamotten in eine Ecke des Zimmers. Es fühlt sich toll an, endlich in meinem Bett zu liegen und nichts zu hören. Party's sind toll, aber auch anstrengend. Jeden Tag könnte ich auf keine gehen.

Ich bin gerade dabei einzuschlafen, als sich plötzlich das Bett neben mir senkt. Ich öffne meine Augen und sehe eine Gestalt, die über mich steigt. Ich packe sie an der Hüfte, ziehe sie somit nach unten, dass sie auf mir sitzt und schalte die Nachttischlampe an.

"Mark?"

Er schaut müde auf mich herab. Sofort lasse ich ihn los. Mark setzt sich neben mich auf das Bett. Seine Augen sind immer noch gerötet und man sieht etwas seine Augenringe. Ich setze mich ebenfalls hin und schaue ihn überrascht an.

"Kann ich bei dir schlafen?"

Er möchte schon wieder bei mir schlafen? Gefällt ihm etwa mein Bett besser als seines?

"Ja. Ja natürlich! Ich hole kurz deine-"

"Das ist nicht nötig. Ich denke deine Decke ist groß genug für uns beide."

Ein Lächeln bildet sich auf seinen Lippen. Als wäre er der netteste Mensch auf Erden.

Ich lege mich wieder hin. Mark ebenfalls. Langsam lege ich die Decke über ihn. Etwas Abstand ist immer noch zwischen uns. Yumi würde locker zwischen uns passen.

Mark schaut mich mit seinen großen Augen an. Sein Gesichtsausdruck verändert sich nicht. Die müden Augen bleiben die ganze Zeit offen. Wieso ist er nicht müde? Wieso schläft er denn jetzt nicht?

Ich muss lachen. Dabei schaue ich zur Decke und grinse diese an.

"Wieso starrst du mich die ganze Zeit so an?"

Das Lächeln bleibt auf meinen Lippen. Ich drehe mich mit meinem Kopf wieder zu Mark.

"Mit wie vielen hast du schon geschlafen?"

Was?!

"Wie kommst du jetzt da drauf?"

"Kai hat mir gesagt-"

"Kai. Glaub ihm kein Wort!"

"So wie du ausgesehen hast, warst du sicherlich mit einer im Bett."

"Mark, was das angeht, es ist nicht wichtig. Das...das ist für eine Nacht. Nicht einmal eine Nacht!"

"Denkst du oft an sie? Mit denen du schon im Bett warst."

"Nein...ja...nein...Mark! Wieso interessiert das dich?"

"Ein Bekannter vom Waisenhaus, hat das ebenfalls immer mit Mädchen vom Waisenhaus gemacht. Bis...bis eine Schwanger geworden ist. Sie musste das Kind abtreiben lassen. Wochenlang hat sie geweint. Das war ihre erste Schwangerschaft. Ihr Herz wurde dabei gebrochen, bis sie schließlich anfing sich selbst zu verletzen. Sie hat aufgehört zu Essen und zu Trinken. Mit niemandem mehr hat sie gesprochen.

Eines Tages wurde sie ins Krankenhaus gebracht. Wieso weiß niemand. Sie ist nie wieder zurück gekommen.

Der Bekannte wurde jeden Abend in seinem Zimmer eingeschlossen. Dadurch ist es nie wieder vorgekommen."

"Wieso erzählst du mir das?"

"Bitte pass auf. Es könnte eines Tages ein Mädchen vor deiner Tür stehen, mit deinem Kind."

Mark schließt seine Augen und drückt sein Gesicht leicht in das Kissen. Ich mache die Nachttsichlampe neben mir aus und schaue Mark eine Weile an. Ewig denke ich, über dass was Mark gesagt hat nach. Ewig geht es mir durch den Kopf. Bis jetzt ist es noch nie vorgekommen... Doch packt mich plötzlich die Angst. Was wäre wenn es wirklich eines Tages passiert? Was mache und sage ich?

brother ⭐ Johnmark (Johnny x Mark) 💕Where stories live. Discover now