Ist das Liebe? /Michael x reader/

Das Interview

Vorsichtig nehme ich auf einen der beiden freien Stühle vor Michael platz. Ich klammere mich fest an meiner Tasche. Als ob das was bringen würde.
Er starrt mich mit einen leeren, eiskalten Blick an. Das ist das erste mal, dass ich sein Gesicht sehe. Ich habe im Internet nur Bilder von ihn mit seiner Maske gesehen.
Er sieht nicht schlecht aus. Er hat braunes Haar und dunkle Augen.
Jetzt stellt sich nur die Frage, was mache ich jetzt?
Wie fange ich das ganze am besten an?
,,Ähm.. hallo Michael."
Ich entscheide mich dafür ihn zu dutzen. Er ist schließlich nicht viel älter als ich.
,,Mein Name ist (Y/N). Ich bin hier, weil ich in der Schule ein Referat über dich halten soll und ich würde dich gerne Interviewen."
Keine Reaktion.
Aus meiner Tasche hole ich einen Block und ein Stift raus. Die beiden Sachen schiebe ich vorsichtig zu Michael rüber. Die Tasche stelle ich auf den Boden.
,,Wie geht es dir?"
Wie geht es dir? Ernsthaft? Ich bin echt so unvorbereitet. Er hält mich bestimmt auch für eine Idiotin.
,,Wie verbringst du deine Freizeit in Smith's Grove?"
Immer noch keine Antwort.
,,Aus welchen Grund hast du deine Schwester getötet?"
Oh,oh. Sein Blick wird finsterer, wenn das überhaupt möglich ist. Er wirkt angespannt. Das war wohl keine gute Frage.
,,T_tut mir leid. Das hätte ich nicht fragen sollen."
Er scheint sich etwas wieder zu beruhigen.
,,Das war wohl keine gute Idee."
Ich ziehe den Block und den Stift wieder zu mir und packe sie zurück in meine Tasche.
,,Tut mir leid wenn ich dich gestört habe."
Ich stehe auf und verlasse den Raum.

Ich komme an der Rezeption an.
,,Und wie ist es gelaufen?"
Ich schüttel den Kopf.
,,Hmm tut mir leid mit deinen Interview."
,,Danke. Ist schon in Ordnung."
,,Aber ich bin sicher es hat Michael mal gut getan besuch zu haben."
,,Bekommt er sonst kein besuch?"
,,Nur sein Psychologe Dr. Loomis. Wer würde sich sonst trauen jemanden wie Michael Myers zu besuchen?"
Jetzt tut mir Michael irgendwie leid.
Es muss schrecklich sein hier eingesperrt zu sein.
,,Ich werde wohl besser jetzt nach Hause fahren."
,,Ja. Es war schön, dass du da warst."
,,Bis dann."
,,Schönen Tag noch. Bis dann."

Schnell schließe ich mich in meinen Auto ein. Mein ganzer Körper ist am Zittern.
Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich eben grade noch mit Michael Myers in einen Raum war.
Das mit dem Interview war ein flop.
Das wars dann mit den Pluspunkten.
Ich schlage mit meinen Kopf auf das Lenkrad.
,,Ich bin so dumm, so dumm, so dumm!"

Am nächsten Tag, in der Schule, erzähle ich Stella von meinen 'Interview' mit Michael.
,,Du bist echt lebensmüde, weißt du das?"
,,Kann sein."
,,Er hätte dich töten können."
,,Aber er tut mir irgendwie leid. Er bekommt nie besuch und ist dort eingesperrt."
,,Hast du ernsthaft mitleid mit ihm? Er ist ein Mörder, ein Monster! Er ist nicht ohne Grund dort."
Stella hat recht. Ich darf kein mitleid mit ihm haben.

Ein paar Tage später

Wie war das nochmal mit dem 'kein mitleid haben'?
,,Stella hat recht. Ich bin lebensmüde."
Mir geht die Sache mit Michael Myers einfach nicht mehr aus dem Kopf.
Ich kann nicht anders. Daher sitze ich erneut in meinem Auto, auf dem Weg zu Michael.