1. Es war ein mal vor langer langer Zeit..

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So fangen doch die meisten Märchen an. Wer kennt, das nicht das die Oma am Bett sitzt und Geschichten über mystische und magische Wesen erzählt?

Irgendwann hört man auf an Märchen zu glauben und macht sich über den Weihnachtsmann lustig. Und somit erlischt die Magie des Kindes und man wird erwachsen. Nur ein paar einzelne behalten sich, tief in ihrem Herzen, den wahren Geist der Weihnacht, sowie die lieblichen kleinen Wesen in Erinnerung. Nur die Wahren Glaubenden verteidigen die mystischen Wesen bevor sie verstummen. Es gibt nicht viele die an die Magie und an Feen, Hexen, Götter oder Engel glauben. Doch was, wenn du herausfindest das alles was dir deine Großmutter jemals erzählt hat, wirklich wahr geworden ist? Was ist, wenn alles an das du je geglaubt hast plötzlich in ganz neuem Licht erstrahlt und du nicht mehr weißt, wo du dazu gehörst?

Vor ungefähr 20 Jahren bin ich, die kleine Ruby Grace auf die Welt gekommen. Ich war kein einfaches Kind, ich bin bei der Geburt schwer verletzt worden und hab daher ein Geburtstrauma. Ich habe die meiste Zeit meiner Kindheit in Krankenhäusern verbracht.

Es war schwierig mit mir umzugehen, da ich mich dagegen wehrte. Ich verstand nicht, was ich hier machte und fühlte mich nicht wohl in diesem Körper auf dieser Welt. Ich fühlte mich als wär ich schon sehr alt und hätte vieles erlebt, aber ich bin doch noch ein kleines Kind. Was soll ich da erlebt haben? Das ist wohl nur meine Fantasie, die mit mir durchgeht.

Im Kindergarten hab ich die Kinder gebissen wenn, sie mir zu nah kamen. In der Schule bekam ich dann die Retoure Kutsche. Ich wurde gemobbt und geschlagen.

Die Jahre vergingen und meine Oma erzählt mir mit Freuden jeden Abend eine Geschichte während wir Götterspeise essten.

Meine Oma wohnt bei uns mit im Haus, das finde ich echt toll, so kann ich sie jeden Tag besuchen. Mit meinem Vater versteh ich mich leider nicht immer so gut, ich denke das liegt daran, weil wir uns so ähnlich sind und meine Schwester lernt den ganzen Tag für ihr Studium. Meine Mutter muss leider sehr viel arbeiten seit mein Vater seinen Job verloren hat, muss sie uns alleine durchbringen.

Deshalb bin ich immer sehr dankbar das meine Oma für mich, da ist und mich in eine wundervolle Welt entführt, wo ich die furchtbaren Stimmen in meinem Kopf die mich jede Nacht wach halten nicht hören muss.

Ich verstehe nicht, warum diese Stimmen in meinem Kopf mir so schlimme Dinge an den Kopf werfen. Aber Oma versteht es auf ihre eigene Art und weiße und ich muss es auch selber herausfinden. Und das werde ich auch ganz bestimmt irgendwann.

Ich kann es immer kaum erwarten, dass es Abend ist und ich zu meiner Lieben Oma gehen kann. Das Telefon läutet und reist mich aus meinen Gedanken.

Ich sitze im Wohnzimmer neben meinen Eltern, den Blick auf den Fernseher gerichtet. „Ja ich gebe Sie dir Mutter" hörte ich nur und schon fuchtelte mein Dad mit dem Telefon vor mir rum. Ich nahm es ihm aus der Hand und sagte „Hallo wer ist da?" In den Hörer, obwohl ich genau weis das es meine Oma ist und sie mich anruft damit ich zu ihr runter komm. „Ja hier ist Oma, du ich will nur fragen, ob du vielleicht herunterkommen magst? Ich habe grüne und rote Götterspeise gemacht und wir können unsere Lieblingssendung anschauen" „Aber klar Oma ich komm sofort" sag ich und geh runter.

Ich bin froh darüber, das heut Freitag ist, denn am Freitag schauen wir immer zusammen Chiemgauer Volkstheater. Das ist zwar keine typische Sendung für kleine Mädchen, aber ich liebte es Zeit mit meiner Omi zu verbringen. Nach der Sendung legt sie mich dann hin und deckt mich zu und ich wartete wie jeden Abend gespannt auf die Geschichte.

„Also mal sehen, wo waren wir denn", sagt Oma und zieht sich ihre Brille auf. Sie nimmt ihre Lupe in die Hand, an der Sie das Licht anmacht. Sie hat sehr schlechte Augen, aber mit einer Vergrößerungslupe kann sie etwas sehen. „Ah ja so geht's, also liegst du schön gemütlich?"

„Ja Oma alles gut" „Möchtest du vielleicht noch etwas trinken? Aber ich habe bloß Sprudel da und Apfelsaft. Aber wenn du möchtest hol ich dir aus dem Hahn ein Glas?" Sie weiß, dass ich Kohlensäure nicht Vertrag das stößt mein Körper ab. Genauso wie Säfte. Aber ich trinke am liebsten den ganzen Tag Wasser, ab und an ein Tee und bei Oma Milch. „Alles gut Oma danke" „Ich kann uns aber auch eine heiße Milch mit Zimt machen, wenn du magst?" Unser Lieblingsgetränk. „Aber nur wenn du den Honig nicht vergisst" sag ich und sie lacht und steht auf um in die Küche zu gehen.

Ich höre wie der Kühlschrank auf und zu ging und sie die Milch rausholt. Dann kommt das klick des Rädchens an der Herdplatte. Als ich 3 Jahre alt war hab ich meine Hand auf die heiße Herdplatte gelegt und erst da würde klar, dass ich an der Hand nichts spüre. Das kommt davon weil, die Ärzte bei meiner Geburt die Nervenstränge an meinem Arm geärgert haben sagte sie mir. Aber meine Oma sagt, dann immer, wenn ich weine, weil ich etwas nicht kann oder die Kinder in der Schule mich auslachen, dass ich etwas Besonderes bin und es schon noch merken werde, wenn der Tag gekommen ist. Ich habe nie verstanden, was sie damit meint. Aber ich wusste, dass ich es irgendwann erfahren werde. Nur leider wusste ich nicht, dass ich es nicht von ihr erfahren werde. Leider.

Meine Oma kommt in den Raum und erfüllt ihn mit Leben. Ich spüre ihre herzliche Wärme, auch wenn sie 1 Meter weit weg von mir steht. Das war schon immer so. Und schon sind die traurigen Gedanken wie weggeflogen. „Hier liebes" Oma reicht mir eine Tasse und ich bedanke mich herzlich bei ihr mit dem süßesten Lächeln, das ich ihr nur schenken kann. Ich trinke einen Schluck und spürte wie die warme Milch mein Herz erwärmt.

The reality Angel - Das Schicksal liegt in deinen HändenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt