5.Kapitel

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Teodoras Sicht:
Ich war in mein Zimmer gerannt und tupfte die Brandwunden mit kaltem Wasser ab. Kaia schlängelte sich an mir hoch und verschwand ohne weitere Worte in meinem Ärmel. Die Tränen die ich seit Wochen nicht mehr geweint hatte verwandelten sich nach und nach in Wut. Und genau das war das Problem mit mir, ich wurde nicht traurig, ich verwandle meine Trauer in Wut und lasse es an anderen Menschen aus. Ich warf ein paar Sachen von der Kommode und trat aus lauter Frustration mit voller Wucht gegen mein Bett und stöhnte schmerzlich auf. Blöde Idee. Es klopfte an der Tür. Was machte Bellatrix denn schon wieder hier? Oder war es doch Fenrir? Sie waren doch beide erst letzte Woche hier gewesen. Die Tür ging seltsam langsam auf und vor mir stand nun ein älterer Mann mit langem weissen Bart und unzähligen Falten im Gesicht. Hinter ihm kam auch ein etwas jüngerer Mann, der mir irgendwie bekannt vorkam, hervor und dieser sah mich einen Moment lang ziemlich komisch an. Einen Moment lang dachte ich Angst in seinen Augen aufblitzen zu sehen, wandte dann jedoch gleich wieder den Blick ab. Ich wich einen Schritt zurück und musterte die beiden merkwürdigen Gestalten. Sie mussten Zauberer sein, das erkannte ich nur schon an ihrer Kleidung. "Was wollen sie?" zischte ich die beiden mit emotionslosem Blick an. In dem Moment in dem ich sie angezischt hatte verwandelte sich der komische Blick des Fledermausartigen Mannes in Ehrfurcht, was mir ehrlich gesagt gefiel und mich beinahe grinsen liess.

Snapes Sicht:
Wir klopften an der besagten Tür und traten ein. Ich schloss die Tür hinter mir und als ich mich umdrehte sah ich das Mädchen prüfend an. Sie kam mir so bekannt vor als hätte ich sie vor sehr langer Zeit mal gekannt. Als sie uns dann aber anfauchte fuhr es mir eiskalt den Rücken hinunter. Diese rabenschwarzen Locken würde ich auf der ganzen Welt wieder erkennen. Und diese giftgrünen strahlenden Augen gemischt mit diesen emotionskalten Blicken liessen mir keine Zweifel. Aber wie war das möglich dass er eine Tochter hatte. Als wir eingetreten sind ist sie instinktiv einen Schritt zurückgetreten. Was für schreckliche Dinge musste ein Kind in ihrem Alter bloss erlebt haben um so kalt und emotionslos zu werden. Nein Severus, du darfst kein Mitleid mit ihr haben, wer weis zu was für Dingen diese Teufelstochter fähig war.

Teodoras Sicht:
Ich traute ihnen ganz und gar nicht. Jedoch traute ich so gut wie gar keinem mehr also war das keine grosse Sache mehr. „Wie mir zu Ohren gekommen ist bist du Tom Riddles Tochter ist das richtig?" meinte der alte Mann und schenkte mir ein warmes Lächeln. „Interessant, sie trauen sich also seinen Namen auszusprechen?" Was ich jedoch mit einem weiteren misstrauischen Blick abtat. Kaia schlängelte sich zu meinen Schultern hoch und hielt den Kopf an mein Ohr. "Du kannst ihnen vertrauen Kleines sie sind hier um dich nach Hogwarts zu holen." zischte sie mir auf Parsel ins Ohr. Ich sah kurz zu ihr. "Bist du sicher sie sehen irgendwie komisch aus?" fragte ich und entspannte meine Gesichtszüge etwas als sie leicht nickte. Der schwarzhaarige wurde nun blasser als er sowieso schon war und der alten Mann fing an vergnügt zu grinsen.  Was stimmte mit diesen beiden bloss nicht? Nun musterte ich den Schwarzhaarigen etwas genauer und sah ihm extra so tief ich konnte in die Augen, was war bitte sein verdammtes Problem. Er sah aus als würde ihm gleich schlecht werden als ich ihn so intensiv ansah. Aber naja, selbst schuld, hat man ihm nicht beigebracht dass es unanständig ist jemanden so anzustarren?

Die beiden Professoren, wie es sich im Laufe des Gesprächs herausstellte, gingen los um zwei andere Kinder von hier zu holen wie sie mir erzählten.

Also packte ich in der Zwischenzeit alle meine Sachen zusammen. Ich besass ohnehin nicht sehr viele Dinge. Höchstens ein paar Andenken an mein früheres Leben als mein Vater noch bei mir war.
Die einzigen Dinge welche ich einzupacken hatte bestanden aus ein paar Büchern in denen ich meine Erlebnisse hineinschrieb (ich hasse den Begriff Tagebuch jedoch möchte ich meine Geschichte für die Nachwelt festhalten da ich mir sicher bin dass ich noch grosse Taten vollführen werde), einen Anhänger den ich jedoch stehts um meinen Hals trug da er von meinem Vater und er das Familienwappen darauf abgebildete, ein paar wenige Klamotten und ein Buch über unsere Familiengeschichte welches ich von Bellatrix zum 6. Geburtstag geschenkt bekommen habe. Ich zog meine Lederjacke an welche meiner Mutter gehört hatte und deswegen etwas gross für mich war, zugegeben war sie auch etwas alt, aber das war mir egal denn sie bedeutete mir sehr viel. Kaia schlüpfte in meine Jacke um im Notfall immer auf mich aufpassen zu können. Wir waren nunmal einfach unzertrennlich. Mit ihr an meiner Seite fühlte ich mich sicherer.

Eine gute halbe Stunde später holte mich Dumbledore und führte mich hinaus, raus aus dem grässlichen Waisenhaus. Mir schoss ein Gedanke durch den Kopf der mich nicht mehr los lassen wollte. 'Ich werde nie wieder in diesen Räumen putzen müssen, werde nie wieder Nachts durch mein Fenster schleichen, werde nie wieder in dieser kleinen Kammer gefoltert werden und nie wieder wird mir jemand vorwerfen eine Psychopatin zu sein aufgrund meiner übernatürlichen Fähigkeiten.' Einerseits war ich froh darüber, jedoch konnte ich es mir auf keinsterweise erklären aber es machte mich auch ein wenig traurig da es sich so unreal anfühlte. Offenbar war ich stehen geblieben, denn wir hatten gerade das Tor hinter uns geschlossen als ich stehen blieb um über eine kleine Einkerbung im Gitter zu streichen. 'T+D' stand dort. Ich musste lächeln zum ersten mal seit Monaten war es ein echtes Lächeln, jedoch füllten sich meine Augen gleichzeitig mit Tränen. Als hätte Dumbledore meine Gedanken gelesen kam er zu mir und legte eine Hand auf meine Schultern.  "Du wirst ihn früher wieder sehen als du denkst." Flüsterte er mir sanft ins Ohr. Doch woher könnte er die ganze Geschichte wissen. "Er...Er ist tod." rang ich heraus und versuchte meine Gefühle in den Griff zu bekommen. Dumbledore sah mich geheimnisvoll an.
Ich hasse Geheimnisse..

Teodora Cassiopeia RiddleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt