Zombie Apocalypse~KookV

Kapitel 33

Jungkook Pov:

Es fiehl mir schwer das zu realisieren. Es fiehl mir schwer, zu realisieren, dass mein Engel tot sein sollte. Eine Träne lief langsam meine Wange hinunter.

Jimin fing an zu weinen und klammerte sich an den geschockten Yoongi. Jin liefen ebenfalls Tränen die Wangen hinunter und Namjoon, Hoseok und Bambam waren wie paralysiert.

,,Es muss eines der anderen beiden sein." Hörte ich Hoseok dumpf murmeln.

Ich drehte meinen Kopf zu ihm und sah, wie auch die anderen aufgelöst auf dem Boden saßen. ,,Aber w-wie kann man d-denn die Dinger unterscheiden?" Schluchzte ich ungewollt und legte Taehyungs Kopf auf meinem Schoß ab.

,,Ein leichter Geruchsunterschied. Aber so fein, dass das höchstens ein Hund erschnüffeln könnte. Das stärker riechende wäre das richtige. Aber finde mal so einen Hund!" Murmelte Jin und bemühte sich sein Weinen zu stoppen.

Ich konnte einen weiteren Schluchzer nicht aufhalten. Ich gab Tae einen Kuss auf die Stirn und war überrascht, dass sein Körper trotz allem noch eine gewisse Wärme ausstrahlte. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust, sodass sein Herz an meinem Ohr war, doch ich konnte nichts mehr hören.

,,Wartet mal ich...wartet mal!" Schrie Hoseok plötzlich. Er sprang auf und rannte aus dem Raum. Verwirrt sahen wir ihm hinterher. ,,Was macht er denn schon wieder?" Fragte Jimin leise und kuschelte sich unter Tränen an Yoongi.

Bambam trat an das Glas der Zelle. ,,Jungkook? Du musst dich jetzt von ihm Verabschieden." Sagte er bedauernd. Ich biss mir kopfschüttelnd auf die Unterlippe. Mein Arm brannte höllisch und mir wurde solangsam schwindelig. Aber trotz allem, waren diese Schmerzen nicht annähernd so groß, wie die Tatsache, dass Tae grade in meinen Armen verstorben war.

Ich zog Tae noch ein wenig näher an mich und vergrub meinen Kopf ich seinen Haaren. Meine gesamte Kraft nutzte ich dafür, nicht zu weinen.

,,Hoseok, was soll das denn?" Hörten wir eine Mädchenstimme die Stille durchschneiden. Jaelyn! Seit einigen Wochen hing sie immer wieder bei uns rum. Ein wirklich sehr nettes Mädchen, mit welches Taehyung sich schon längst zur besten Freundin gemacht hatte.

,,Riech!" Sagte er und hielt ihr die beiden Reagenzgläser unter die Nase. ,,Riech? Was bin ich, ein Hun-..." ihr Blick schwiff zu mir und Taehyung. Geschockt sah sie uns durch das Glas an. ,,Holy Macaroni." Rutschte ihr heraus. ,,Taehyung..." Hauchte sie erschrocken, als sie die Situation zu begreifen schien.

Hoseok sah sie mit glasigen Augen an. ,,Es ist wichtig, Jae. Bitte mach schnell. Welches riecht stärker?" Fragte er und drückte ihr die Gläser in die Hand. 

Überfordert wich ihr Blick zu mir. Ich erwiderte ihren Blick. ,,Bitte." Wisperte ich. Jae biss sich auf die Unterlippe, bis sie eines der Gläser an ihre Nase führte. Überlegend roch sie auch an dem zweiten.

Ich nahm Taes Hand in meine. Sein Körper wurde immer kälter. Uns lief die Zeit davon. Wenn sie nicht schon längst abgelaufen war...

,,Das!" Sagte Jae auf einmal. Mit großen Augen sah ich sie an. ,,Bist du dir sicher?" Fragte ich. Sie nickte selbstsicher und Hoseok führte die Flüssigkeit sofort in zwei Spritzen. Diese überreichte er mir.

Ohne großartig darüber nachzudenken, spritzte ich mir das Gegenmittel und zuckte kurz wegen des Schmerzes zusammen. Falls es das Falsche war, wollte ich Taehyung damit nicht entgültig töten. So sehr ich Jaelyn auch vertraute. Gebannt starrte ich auf meine Wunde.

,,Die grüne Ader verschwindet!" Hauchte ich. Sofort jubelten die anderen erleichtert. ,,Na dann, schnell!" Forderte Jin mich auf.

Ich wusste, worauf er hinaus wollte und stach die zweite Spritze in Taes Hals. Schnell schmiss ich die Spritzen in irgendeine Ecke und sah dabei zu, wie die grüne Ader vollkommen verschwand.

,,Komm schon." Flüsterte ich. Ich fühlte erneut nach seinem Puls.

Nichts.

Ich biss mir auf die Unterlippe und fing an erste Hilfe zu machen und drückte auf sein Herz. ,,Komm schon Tae. Wag es dir, du lässt mich hier allein."
Ich hörte auf und sah ihn mir an.

Nichts.

Er blieb tot.

Ich atmete zitternd ein und lehnte meine Stirn gegen seine. Schluchzend verschränkte ich meine Hände mit seinen. Ich schloss meine Augen. Mir entfloh eine kleine Träne, welche mein Kinn entlang floss.

,,Ich hab mich in dich verliebt. Du kannst jetzt nicht einfach gehen." Hauchte ich leise.

,,Musste ich echt erst sterben, damit du mir das sagst?" Hörte ich eine leicht raue Stimme.

Sofort riss ich meine Augen auf. Ich hörte wie die anderen scharf die Luft einzogen.

,,Tae!"

Er lächelte mich schwach an. Seine wunderschönen braunen Augen funkelten mir erschöpft entgegen. Mit offenem Mund sah ich ihn an.

Er lebte. Mein Taehyung lebte. Also nicht meiner, aber halt Taehyung. Er lebte! Seine Haut war blass und auch an sich war er etwas schwach, aber er war immernoch wunderschön für mich. Mein Herz überschlug sich vor Freude und in meinem Kopf lief ein buntes durcheinander.

Aber das alles war mir egal. Denn alles was zählte war, dass ich seinen schnellen Herzschlag spüren konnte und seinen warmen Atem auf meinem Gesicht fühlte.

,,Oh mein Gott, jetzt küss ihn doch endlich!" Beschwerte Jae sich.

Die anderen lachten erleichtert auf und Taehyungs Wangen bekamen wieder ein gesundes rosa. Lächelnd umfasste ich Taes Gesicht und beugte mich zu ihm runter. Leicht striff ich mit meinen Lippen seine.

Ich wollte immerhin nichts gegen seinen Willen tun!

Taehyung rollte lächelnd mit den Augen und legte seine Hände um meinen Nacken. ,,Honey, dass ist nicht die Definition von Kuss." Sagte er.

Dann zog er meinen Kopf noch das letzte Stück zu sich runter und legte seine Lippen zärtlich auf meine. Seine Lippen waren unnatürlich weich, trots dass sie eigentlich hätten rau sein müssen, durch den ganzen Stress in den letzten Stunden. Sofort erwiderte ich den Kuss. Dieser war unglaublich zärtlich und so voller Gefühl, dass ich schon wieder einmal überwältigt von Taehyung war.

Im Hintergrund hörte ich die anderen überdramatisch klatschen und pfeifen. ,,Sexy!" Rief Hoseok. ,,Klischee!" Rief Yoongi hinterher. Normalerweise hätte sowas die komplette Stimmung ruiniert, doch ich konnte, wie Taehyung, nur lächeln. Ich löste den Kuss und hob Taehyung im Brautstil hoch.

,,Du musst dich ausruhen." Lächelte ich. Taehyung gab mir noch einen zarten Kuss auf die Lippen, bevor er nickend die ganzen Umarmungen und Tränen über sich ergehen ließ.

Mein Engel, welcher fast wirklich einer geworden wäre.