Es ist Zeit

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Ich war noch am selben Morgen nach Seattle gefahren und verbrachte dort den Vormittag mit Alec. Er war erstmal entsetzt darüber, dass ich ins Gefahrengebiet gekommen war, doch dann zog er mich ganz fest an sich und hielt mich einfach nur in seinen Armen. Das war ein schönes Gefühl. Und es war furchtbar, als ich wieder gehen musste. Ich hatte Bella versprochen, später zu Jacob nachzukommen. Sie wollte nicht mit ihm alleine sein. Verständlich, nachdem was er beim letzten mal so alles gesagt hatte. Als ich die beiden gefunden hatte, küsste Jacob meine Schwester und ich sah ihr an, dass sie das nicht wollte. Bella verpasste ihm einen rechten Haken und hielt sich daraufhin mit schmerzverzerrtem Blick ihre Hand. Ich rannte mit vollem Vampirtempo auf Jake zu, trat ihm in die Rippen und beförderte ihn somit in den See, während ich ein zufriedenstellendes Knacken hörte. Ich hatte ihm eine Rippe gebrochen, aber er hatte es verdient. 

Zu Hause angekommen flüchtete ich direkt in Bellas und mein Zimmer, um nicht schon wieder einen Streit mit anzusehen. Bella und Jacob waren ja mal beste Freunde, aber mit diesem Kuss hatte er alles kaputt gemacht. Edward und ich waren noch mit Bella zu den übrigen Cullens gefahren, wo Carlisle ihre Hand verarztete und meinte: ,,Es ist nur eine Prellung. Sollte bald wieder verheilt sein." ,,Bist du beim Kaugummi kauen gestolpert Bella?", fragte Emmet lachend, während er durchs Fenster rein kam. ,,Ich hab einen Werwolf verdroschen", erwiderte Bella jedoch mit einem Grinsen. ,,Hammer hart", meinte Emmet und wirkte ehrlich beeindruckt, ,,Du wirst ne toughe kleine Neugeborene sein." ,,Tough genug, um gegen dich anzutreten." Und damit rauschte Rosalie raus auf den Balkon. Bei diesem Thema war sie wirklich empfindlich, aber ihre Geschichte war auch echt krass. ,,Niemand kommt gegen mich an", meinte Emmet und wirkte dabei sehr von sich überzeugt. ,,Ich könnte dich mit nur einem Zug umhauen", unterbrach ich sein Macho-Gehabe. ,,Ach wirklich?", meinte er nur skeptisch und sah mich herausfordernd an, bevor er mich von der Seite angriff. Ich streckte nur meine Hand aus und drückte seinen Kopf zur Seite, mit etwa der Hälfte meiner Kraft und schon lag er am Boden. ,,Sie hat bei den Volturi trainiert", meldete sich dann Jasper lachend zu Wort, ,,Und sie wären wohl kaum so gefürchtet, wenn sich nicht kämpfen könnten." Mein Handy meldete sich, eine neue SMS. Von Jane. Da stand nur: Komm. Wahrscheinlich überlegten sie jetzt, wegen der Vorfälle in Seattle doch etwas zu unternehmen. Emmet versuchte wieder aufzustehen, aber ich hielt ihn mit meinen Gedanken am Boden. ,,Edward, bringst du Bella gleich noch nach Hause?", bat ich ihn und stopfte mein Handy wieder in die Hosentasche, ,,Ich muss kurz rüber nach Seattle. Die Pflicht ruft." ,,Natürlich", erwiderte Edward darauf und ich machte mich ruhigen Gewissens aus dem Staub. 

Ich hatte Alec und Jane schnell gefunden, sie standen auf einem der vielen Dächer. Und sie waren nicht allein. Felix und Demetri waren noch bei ihnen. ,,Ich hab gesagt, macht es nicht so auffällig!", brüllte das Blondchen, dass am Boden mit einem Haufen Vampire zugange war. Er rupfte zwei der Vampire von einem brennenden Auto runter und knallte die abgefallene Autotür auf den Boden, bevor er sagte: ,,Es kommt etwas. Etwas, dass mächtiger ist, als jeder Einzelne von uns. Und wenn ihr euch nicht kontrollieren könnt, werden wir alle sterben. Was getan ist, ist getan. Nur beseitigt das hier." Und weg war das Blondchen. ,,Sie haben schon zu viel Aufmerksamkeit erregt", meinte Demetri und wirkte fast schon etwas gelangweilt. ,,So wie unsere Tatenlosigkeit. Andere werden die Effizienz der Volturi vielleicht in Frage stellen", fügte Felix hinzu. Kennt ihr das auch, wenn ihr so einen Blick abbekommt und der einfach nur sagt: Bruh? Mit diesem Blick sah Alec Felix an in diesem Moment. Niemand würde die Effizienz der Volturi jemals in Frage stellen, dafür wurden sie zu sehr gefürchtet. ,,Lass sie", meinte Jane dazu nur und betrachtete weiter das Chaos am Boden. ,,Vielleicht sollten wir Rücksprache mit Aro halten", schlug Felix dann vor und entfernte sich ein paar Schritte von uns. Da drehten wir uns alle zu ihm um und schenkten ihm den Bruh-Blick. ,,Aros Entscheidungen werden beobachtet", meinte Jane nur ganz entspannt, während sie Felix einen Augenblick lang mit ihrem Blick folterte. Gott, ihre Gabe war echt der Horror! ,,Ganz genau", stimmte ich ihr zu, als sie Felix endlich wieder von seinem Leid erlöste, ,,Ihr müsst entscheiden." ,,Dann entscheide Schwester", sagte Alec nur sanft zu seinem Zwilling, ,,Es ist an der Zeit." ,,Ja, das ist es", stimmte Jane ihm zu, während wir uns wieder dem Chaos unter uns zuwandten, ,,Entweder lassen wir sie ausführen, wozu sie geschaffen wurden, oder vernichten sie. Entscheidungen, Entscheidungen." ,,Also ich bin für vernichten!", meldete ich mich aus dem Hintergrund zu Wort. ,,Wir werden sehen", meinte Jane dazu nur und sie verschwand mit Felix und Demetri. ,,Du begibst dich nur unnötig in Gefahr, wenn du jedes mal her kommst", sagte Alec sanft und zog mich in seine Arme. ,,Jane hat mir eine mysteriöse SMS geschrieben, die aus nur einem Wort bestand", erwiderte ich darauf und kuschelte mich an ihn, ,,Komm. Denkst du, da bleib ich zu Hause sitzen und lass mir den ganzen Spaß entgehen? Ich kann mich sehr gut verteidigen und ich hab dich oft genug im Kampf besiegt, dass solltest du also eigentlich wissen." ,,Ich weiß", gab er dann zu und küsste mich auf den Scheitel, ,,Aber ich mache mir trotzdem Sorgen um dich. Eli, ich liebe dich und ich will dich nicht verlieren, weil du dich ins Schlachtgetümmel stürzen wolltest und ich dich nicht davon abgehalten habe." ,,Kannst du das nochmal sagen?", fragte ich grinsend und lehnte mich in seinen Armen ein Stückchen zurück. ,,Ich liebe dich", sagte er dann ganz sanft, fast wie ein Flüstern und küsste mich ebenso sanft auf die Lippen. Ein Prickeln schoss durch meinen Körper. Es war so ein wunderschönes Gefühl, von ihm geküsst zu werden oder auch einfach nur von ihm im Arm gehalten zu werden. Das würde ich sehr vermissen, wenn er wieder nach Italien gehen würde. Jane würde ich natürlich auch vermissen, aber Alec würde ich immer noch am meisten vermissen. 

Bis(s) zum Abendrot What if...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt