Weit von alle dem entfernt spürte Aiana das Ruckeln der Kutsche das ihr die baldige Ankunft verkündete. Obgleich sie sofort am nächsten Morgen hatte aufbrechen wollen, nachdem sie sich von Sorwed verabschiedet hatte, war es Nachmittag geworden, ehe sie die Reise antreten konnte. Sie hatte den Kutscher gebeten die Pegasi zur Eile anzutreiben. Die geflügelten Tiere hatten das edle Gefährt in den Himmel getragen und Aiana hatte den Fluss unter sich dahin ziehen sehen, der vom Schloss ihrer Eltern das ganze Land durchzog. Er markierte nicht nur die schnellste Route ins südliche Reich Karisch, sondern führte auch auf direktem Weg zum Anwesen der Nonahame, bei denen ihre kleine Schwester untergebracht war.
Als Aiana nun den Kopf aus dem Fenster streckte, konnte sie das riesige Haus bereits in der Ferne ausmachen.
Es vermittelte ihr immer den Eindruck, als wäre dem Künstler die Farbpalette über den Entwürfen ausgelaufen und man hätte es erst später bemerkt. Grüne und blaue Fenster stachen aus organgenen Wänden. Keines gleich, jedes anders geformt. Pinke und gelbe Punkte liefen über die Fassade, als hätte man die Farbe mittels eines Katapultes verteilt. Die Tür, die in einem zart Lind gehalten war, schien irgendwie schief in den Angeln zu hängen. Schnittzerreien von Elefanten, Pantern und Giraffen und anderen Tieren, die Aiana nicht einmal benennen konnte verziert den mächtigen Eingang. Obgleich das Anwesen auf den ersten Blick völlig chaotisch wirkte, wusste das Mädchen doch um die Wärme, die in den Mauern des Anwesens wartet. Anders als in der Burg, wo Herzen wie Zimmer kalt waren.Aufregung und Vorfreude überkam sie und ließ sie die Landung herbei sehnen. Ihre Finger krallten sich um das kleine Päckchen, das mit einer wunderschönen rosa Schleife verziert und mit dem Namen ihrer Schwester versehen war. Sie hoffte die inständig Richtige Wahl getroffen zu haben und das es dem Mädchen gefallen würde.
Endlich senkte sich das Gefährt auf den dafür vorgesehenen Landeplatz herab. Die Tiere schnaubten, als sich die Last nach all der Zeit von ihren Rücken hob und Aiana riss die Tür auf.
Sie sprang auf die staubige Erde, nur Sekunden nachdem die Kutsche zur Ruhe gekommen war.„Bringen sie mein Gepäck bitte ins übliche Zimmer", rief sie dem Kutscher noch zu, ehe sie den Pfad zum Anwesen hinauf zu rennen begann.
„Kwarivu!"
Begeistert schob sie die riesige Eingangstür auf um ins Innere zu stürzen, wo sich die farbenfrohe Gestaltung fort setzte. Doch niemand antwortete auf ihren Ruf.„Chiara? Kwarivu?"
Immer noch blieb alles still und eine Sekunde überkam sie die seltsame Angst etwas schreckliches wäre geschehen, dann hörte sie Chiaras Stimme aus der Küche.„Und Ich hab dir gesagt du sollst sie dir fertig kaufen gehen und nicht wieder selbst versuchen, aber warum sollte man auch auf mich hören?"
Aufgeregt lief Aiana auf die geöffnete Tür zu und musste dort angekommen, erst einmal blinzeln, als sie die seltsame Szene erblickte, die sich ihr darbot.
Chiara Kronk stand mit vier verschränkten Armen vor Kwarivu, der verschämt versuchte sich Schokolade aus den violetten Haaren zu zupfen. Über den Boden verstreut lagen tote Insekten, hauptsächlich Karkalaken, die den selben süßen Überzug trugen, wie der gescholtene Taipanelf.
„Es tut mir leid. Ich dachte nur, dann müsste ich nicht zum Markt gehen um sie zu kaufen."Chiara seuftze und rieb sich über die mit grünen Schuppen verzierte Stirn.
„Wegen dir werden mir eines Tages noch mal die Hörner ausfallen. Mach das sofort sauber. Aiana kommt heute und ich will nicht das sie das hier sieht."Der Andere nickte gehorsam, doch dann bemerkte er die Gestalt, die im Türrahmen stand und das schwarzviolete Gesicht hellte sich auf.
„Dafür ist es schon zu spät. Aiana, meine Liebe!"
Und er lief auf sie zu, die Arme, über sie sich schwarze Karos zogen, ausgestreckt.
Er drückte sie an sich und sie erwiderte die Umarmung glücklich.
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Just one Fantasy Story
Fantasy#Bestwriterchallenge Das ist mein Beitrag für die Challenge. Mittlerweile ist sie abgeschlossen und steht nun Jeden zum lesen zur Verfügung😊