Es war Pause als ich das Büro des Schulleiters verließ. Die Schüler standen im Gang und einige guckten mich mit interessiertem Blick an. Sie kannten mich wahrscheinlich nicht, aber aus dem Büro des Schulleiters zu kommen, hieß entweder etwas sehr Gutes oder etwas sehr Schlechtes.
Meinem Blick hätten sie es nicht entnehmen können, denn ich wusste selbst nicht, wie ich mich hätte fühlen sollen. Ich war irgendwo ein bisschen stolz auf mich, dass ich mich für Thies eingesetzt hatte und auch ein klares Statement an die Schule gesetzt hatte. Doch dazu bin ich von der Schule geflogen und der Gedanke, dass mein Tun nichts bewirken würde störte mich dann doch schon sehr.
Bevor ich raus auf den Schulhof ging warf ich noch den Rest meines Apfels in eine Ecke des Schulkorridors. Vielleicht war das unnötig gewesen, aber ich wollte zeigen, wie gleichgültig mir diese und generell alle Schulen waren. Nächstes Statement.
Draußen auf dem Hof spielten die Kinder aus den unteren Jahrgängen im bunten Laub Fangen oder so etwas.
Doch ich konnte mich nicht darauf konzentrieren. Mein Kopf war gleichzeitig voll und leer.
Unendlich viele Gedanken schossen mir in den Kopf,aber etwas hinderte mich daran, sie zu sehen und zu fassen.
Kurz vor dem Schultor stand meine beste Freundin, Pina. Als sie mich erblickte und ich ihr nur einen müden Blick zu warf, wusste sie Bescheid. Sie war die Einzige, der ich von meinem Vorhaben erzählt hatte.
Mir fehlte die Lust und die Kraft jetzt mit jemandem zu reden, ich musste erst selbst verarbeiten, was eben gerade passiert war.
„Wir reden später", raunte ich ihr im Vorbeigehen zu.
Sie öffnete den Mund, schloss ihn dann jedoch wieder, sie wusste es hatte jetzt keinen Zweck mit mir zu diskutieren oder mich auszuquetschen.Dann startete mein langer Weg ins Alles und Nichts.
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Mein Ich als Wrack
ActionThies, für mich ein Held, fliegt von der Schule. Warum? Weil er geholfen hat, weil er nicht einfach weggeschaut hat. Ich merk das an und fliege ebenfalls von der Schule. Was soll man sagen, Leben ist hart.