Irgendwann am späten Nachmittag war ich zuhause. Ich steckte den Schlüssel in die Tür und lauschte, doch ich hörte nichts. Auch als ich die Tür öffnete und eintrat war es immernoch so still, dass man hätte eineFeder auf den Boden fallen. Das kam mir ziemlich beunruhigend vor,denn heute ist Freitag, der einzige Tag an dem meine Eltern den ganzen Tag zuhause sind. Normalerweise streiten sie dann immer den ganzen Tag und schreien sich an, doch jetzt ist alles still. Ich ziehe langsam meine Schuhe und Jacke aus und laufe leise richtung Wohn-/Esszimmer und als ich eintrat und zum Tisch schaute sah ich etwas, dass ich so ewig nicht gesehen hatte. Meine Eltern saßen zusammen am Tisch und aßen. Ohne Streit. Einfach ganz stumm nebeneinander. Irgendwie hatte ich ein mulmiges Gefühl dabei, was sich später noch bestätigen würde. Beide sahen auf. Mein Vater schaute mich wie immer kalt an, doch meine Mutter hatte etwas in ihrem Ausdruck was ich nicht deuten konnte, doch ich sah dass sie vor kurzem geweint hat. ,,Hallo mein Schatz. Setzt dich doch ich hab dir schon essen hingestellt'', sagte meine Mutter mit schwacher Stimme.So habe ich sie noch nie gesehen. Ich wusste, dass sie immer schon die emotionale von beiden war und mein Vater sie auch psychisch krank macht wenn er sie manchmal auch schlägt, doch trotzdem hat sie sich immer aufgerafft und versucht mir das zu überstellen dass ich so wenig wie möglich mit kriege wie schlimm ihr Streit eigentlich immer ist. Langsam und total in Gedanken vertieft setzte ich mich und stocherte verloren in meinem Essen rum. ,,Wie war die Schule?'',fragte meine Mutter um in ein Gespräch zu kommen, was sie sonst niemacht. ,,Ich hab Ferien, dass müsstest du eigentlich wissen.'',entgegnete ich stumpf. ,,Oh stimmt'', man merkte ihr an wie durch sie war. Mein Vater schüttelte nur abschätzend den Kopf und murmelte vor sich hin: ,,Nichtmal zum denken fähig...'' Meine Mutter schluckte kurz aber sagte nichts. Das alles hier kam mir ziemlich suspekt vor, meine Eltern, nichtmal meine Mutter, haben sich wirklich drum geschert wie es mir geht oder was ich so mache. Langsam wurde mir das alles zu bunt wie wir da still nebeneinander saßen und jeder in gedanken vertieft aß, also sprach ich meine gedanken einfach auf gut Glück aus: ,,Was soll das hier eigentlich? Das letzte Mal als wir zusammen an einem Tisch gegessen haben ist ewig her und genauso dass ihr euch kümmert was ich mache.'' Meine Mutter und mein Vater schauten zu mir und mein Vater räusperte sich: ,,Also wir müssen mit dir reden....unzwar...'' Ich wusste es, sie wollen sich scheiden lassen. Mein Traum von einer glücklichen Familie ist also endgültig geplatzt aber er konnte es nicht aussprechen, er war schon immer der Feigere von beiden. Doch nach fast einer Minute schweigen meines Vaters sprach es meine Mutter so schnell und leise aus, dass ich erst dachte ich habe mich verhört und es könnte doch noch Hoffnung geben: ,,Es tut uns wirklich leid Mina, aber es funktioniert einfach nicht mehr.'' schub sie etwas lauter hinterher. Ich war sprachlos,ich wusste zwar das dieser Moment irgendwann kommen wird aber trotzdem hatte ich immer die Hoffnung dass sich alles wieder normalisieren würde.

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Sea of Hope
RomanceMina wohnt mit ihren Eltern in Berlin und eigentlich ist sie ein ganz normales Mädchen. Hin und wieder ein bisschen rebellisch, grade weil sie kein gutes Verhältnis mit ihren Eltern hat die sich nur streiten. Als diese ihr deren Scheidung verkünden...