Kapitel 29

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~ Ashley POV ~

Eisige Kälte brachte mich zum Zittern und gleichzeitig strömte feuriges Blut durch meine Adern. Rasch bewegte sich mein Brustkorb auf und ab und genauso hektisch waren meine kleinen Atemzüge.

Ein ziehender Schmerz an meinem Hals zwang mich zum Aufreißen meiner Augen.

Ein unbekannter Raum baute sich in meinem Sichtfeld auf. Die Dunkelheit barg nur bedingt das Zimmer, da ein schmaler Lichtstreifen durch die angelehnte Tür auf den grauen Teppichboden fiel.

Zögernd richtete ich mich auf der Matratze auf und rieb mit den Fäusten meine Augen. Blinzelnd nahm ich das Zimmer viel leichter wahr. Die schlichten Möbel und die aufgeräumte Ordnung deuteten sofort auf Samuel.

Ganz langsam rutschte die Bettdecke von meiner Brust und als mich die Kälte auch dort erreichte, blickte ich an mir herunter. Nur noch meine Unterwäsche bekleidete meinen frierenden Körper.

Hastig griff ich wieder nach der Decke und zog sie mir zitternd bis zum Hals.

Oh Gott, ich lag halbnackt in Samuels Bett.

Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich wirklich wissen musste, was hier vorgefallen ist. Zu meinem Glück fühlte sich die Matratze neben mir recht kühl an, weshalb er zumindest in den letzten Minuten nicht neben mir gelegen haben kann.

Das ziehende Gefühl an meinem Hals verschwand nicht. Ich tastete mit den Fingern nach der entsprechenden Stelle, aber ich spürte nichts Seltsames.

Plötzlich blinkte der digitale Wecker neben mir auf.

Nach Mitternacht?

Habe ich nicht erst mit ihm und seiner gruseligen Mutter auf der Couch gesessen?

Oder etwa nicht?

Seufzend sah ich mich nochmal in seinem Zimmer um und entdeckte meine Jeans und mein T-Shirt auf dem Boden verteilt liegen. Einerseits war ich echt erleichtert, dass meine Sachen hier noch herumlagen, aber andererseits deutete das auf Etwas, das ich nicht wahrhaben wollte.

Ich rutschte zur Bettkante und streckte gähnend meinen Rücken, bevor ich aufstand und meine Klamotten einsammelte.

Warum fühlte sich mein Körper so ausgelaugt und erschöpft an, als hätte ich einen Marathon hinter mir?

Ich schlüpfte in meine Jeans und zog mir das Shirt über den Kopf und gleich ging es mir viel besser. Mein Blick fiel auf den Spiegel, der an dem Schrank befestigt war.

Die Haare standen mir zu Berge und die Mascara von meinen Wimpern war verschmiert, sodass ich wie ein Panda aussah.

Meine Augen wanderten zu meinem Hals, worauf mein Herz für einen Schlag aussetzte.

Deutlich zu sehen prangte ein roter Fleck an dieser Stelle.

Ein Knutschfleck.

Ich rieb mit der Hand mehrmals darüber, jedoch konnte ich ihn nicht von meiner Haut entfernen. Mein Herz begann zu rasen.

Samuel, du hinterhältiges Arschloch!

"Wo bist du?", knurrte ich und stieß Adrenalin geladen mit dem Fuß die Zimmertür auf.

Obwohl ich in dem schwach beleuchteten Flur stand, erkannte ich den Türrahmen des Wohnzimmers. Von dort nahm ich laute Atemzüge wahr.

Auf Zehenspitzen schlich ich dorthin und sah mich suchend um. Es dauerte, bis sich meine Augen wieder an die Finsternis gewöhnt hatten und ich seine Silhouette auf der Couch entdeckte.

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