Stefan wirft oben nochmal einen Blick aus dem Fenster, und seine Miene verfinstert sich. Dieses Auto stand die ganze Nacht auf der anderen Straßenseite. Er überlegt lange, warum er wohl beobachtet wird, kommt aber auf kein Ergebnis. Er geht wieder nach unten und lehnt sich an die Terrassentür, um Corinna zu betrachten. Sie bemerkt ihn nicht, so vertieft liest sie die Zeitung. Er lässt seinen Blick über sie gleiten, diese Frau weckt Gefühle in ihm, die er lange nicht mehr hatte. Er fühlt sich total wohl in ihrer Gegenwart und sie gibt ihm gute Laune nur durch ihre Anwesenheit. Plötzlich sieht sie auf und ihre Blicke treffen sich. „Wie lange stehst du schon da?", fragt sie stirnrunzelnd. „Nicht lange genug", schmunzelt er. „Komm, ich fahr dich heim". Corinna trinkt noch aus und legt dann die Zeitung auf den Tisch und stellt den Becher in die Spüle. Als sie sich umdreht, steht Stefan ganz dicht hinter ihr. „Weißt du eigentlich, wie gut du mir tust, Engelchen?", sagt er leise und sieht ihr tief in die Augen. „Wenn du bei mir bist, kann ich richtig abschalten. So tief wie heute habe ich schon lange nicht mehr geschlafen" – „Na danke, bin ich wirklich so einschläfernd?", schmunzelt Corinna. „So war das jetzt nicht gemeint!" – „Weiß ich doch", zwinkert sie ihm zu und lehnt sich nach vorne, um ihm einen zärtlichen Kuss zu geben.
„Wann holst du Julian?", fragt sie, als sie zum Auto gehen. „Um zwei, warum?". Corinna steigt ein und wirft einen Blick auf die Uhr. „Wird etwas knapp. Du kannst bei mir warten, wenn du willst" – „Gern". Stefan fährt los und wirft immer wieder einen Blick in den Rückspiegel. „Stefan, was ist los? Du bist total unruhig". Corinna dreht sich um und sieht auch dieses Auto, das ihnen folgt. „Wer ist das?" – „Wenn ich das wüsste, wäre ich nicht besorgt" – „Okay ... muss ICH mir Sorgen machen?" – „Ich hoffe nicht, Engelchen". Nachdenklich sieht sie ihn an und dann nochmal nach hinten. „Das ist der Wagen, der mich gestern fast angefahren hätte, oder?". Stefan nickt und fährt auf einen Parkplatz vor ihrem Haus. Er beobachtet das Auto, das an ihnen vorbeifährt und in der nächsten Seitengasse verschwindet, dann steigen sie aus. Gemeinsam gehen sie zu ihrer Wohnung. „Lass das Licht aus, geht das?", fragt Stefan Corinna. Verdutzt sieht sie ihn an. „Ja, für mich schon, ich kenn mich ja aus". Sie schließt die Tür auf und nimmt ihn an der Hand. „Vorsicht, rechts steht eine Kommode, an der gehen wir vorbei und ich zeig dir das Wohnzimmer". Zum Glück fällt aus einem Zimmer etwas Tageslicht auf den Flur, und Stefan lässt sich von Corinna ins Wohnzimmer ziehen. Er geht sofort zum Fenster und sieht nach draußen. Wie er sichs gedacht hatte, steht dort ein Mann und beobachtet das Haus, jedoch sieht es aus, als wüsste er nicht, in welcher Wohnung sie jetzt sind. „Willst du was trinken?" – „Was? ... Nein, danke" – „Okay, ich geh mich duschen, setz dich doch inzwischen". Stefan geht zur Couch, doch dann macht er ein paar Schritte weiter und bleibt vor der Wand stehen, an der einige Fotos hängen. Er betrachtet sie und stellt sich dann vor ein Bücherregal, in dem viele Krimis stehen und schmunzelt. Er dreht sich einmal langsam im Kreis und setzt sich dann hin. Er legt seinen Kopf auf die Lehne, schließt die Augen und hört auf die Geräusche, die in einem Mehrfamilienhaus so sind. Er versucht etwas abzuschalten, aber es geht ihm nicht aus dem Kopf, dass er oder Corinna beschattet wird. Er hat ein ganz ungutes Gefühl bei der Sache. „Stefan?" . Er wird aus seinen Gedanken gerissen und öffnet die Augen. „Ich wär fertig", sagt Corinna und lächelt ihn an. Stefan steht auf und nimmt sie in den Arm. Sie erwidert die Umarmung und sieht ihn fragend an. „Du machst dir richtig Sorgen, oder?" – „Ja, weil ich überhaupt keine Ahnung habe, warum ich verfolgt werde" – „Vielleicht gilts ja nicht dir sondern mir?" – „Hast du was ausgefressen?" – „Nicht, dass ich wüsste" – „Na siehst du, dann bin ja wohl eher ich das Ziel. Aber jetzt lass uns Julian holen und dann machen wir uns einen schönen Nachmittag" – „Weiß er, dass du nicht alleine kommst?" – „Ja, ich hab ihm gesagt, dass ich in Begleitung komme – allerdings weiß er nicht, dass ich die Frau dabei habe, die ich am liebsten nicht mehr loslassen möchte". Verblüfft sieht sie ihn an und trifft auf seinen liebevollen Blick. Er gibt ihr einen sanften Kuss und nimmt dann ihre Hand, um mit ihr zum Auto zu gehen.
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Love conquers all
RomanceEine Frau - ein Mann - eine Bar - zwei Welten ... was beginnt wie ein Traum, wird bald ein Alptraum für Corinna, in dem auch ihre Familie und ihre Vergangenheit eine Rolle spielen wird. Kann ER sie auffangen? Die Geschichte ist mein Werk. Handlung...