Kapitel 15

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Da Charlie sich noch mit René treffen will, verabschieden wir uns eine halbe Stunde später voneinander. Ich schaue ihr nach, wie sie in Richtung U-Bahn Station geht und entscheide mich dann für die andere Richtung. Langsam schlendre ich an den Schaufenstern entlang und bleibe hin und wieder auch mal stehen, wenn mir etwas besonders gut gefällt. Auf Sommerkleidung ist überall Rabatt, die Herbstsaison steht in den Startlöchern.

In Gedanken versunken bemerke ich erst gar nicht, wie sich jemand an mich heran schleicht. Dann verdecken große, warme Hände meine Augen.

"Lars?"

"Hast du etwa jemand anderen erwartet", lacht er.

Ich drehe mich zu ihm um, lasse mich in eine Umarmung ziehen und küsse ihn anschließend auf den Mund.

"Was machst du hier?"

"Ich war einkaufen." Als Beweis hält er eine Edeka-Tüte hoch.

"Hast du heute noch was vor?", fragt er dann.

"Nichts besonderes...", antworte ich und hoffe, dass er etwas vorschlägt.

"Wollen wir das mit dem Essen nachholen?"

"Klar, gerne", grinse ich.

Daraufhin muss er auch grinsen und seine Grübchen treten hervor.

"Mein Auto steht auf dem Parkplatz vom Edeka."

Wir gehen zusammen hin, aber nicht so, wie andere Paare. Unsere Hände berührten sich nicht. Man soll schließlich sein Glück nicht überstrapazieren. In so einer großen Stadt wie Berlin ist es zwar eher selten, jemanden zu treffen den man kennt, aber es kommt öfter vor, als man denkt.

Die Autofahrt ist viel zu schnell vorbei, dabei habe ich es genossen, meine Hand auf seine Rechte zu legen. Hin und wieder hat er zu mir rübergeschaut, gelächelt und dann seinen Blick abgewendet. Und jedes Mal, nachdem er das gemacht hat, prickelte es wohlig warm in meinem Körper.

Er zieht mich die Treppe hinauf und lässt mich kurz los, um die Tür auf zu schließen. Binnen von Sekunden fällt die Tür hinter uns ins Schloss und ich werde von ihm sanft gegen die Wand gedrückt. Unsere Lippen finden sich und die Intensität des Kusses wird mit jedem Atemzug heftiger. Meine Finger, die sich gerade eben noch in sein T-Shirt gekrallt haben, als wäre es eine Rettungsboje, wandern hinunter zum Saum, zögern kurz und ziehen es ihm dann über den Kopf. Er tut es mir gleich und mein Top fällt zu Boden. Sein Blick gleitet von meinem Gesicht hinunter zu meinem Hals und weiter zu meinen Brüsten, wo er kurz verweilt und seine Augen anschließend wieder die meinen finden. Dieser Anblick ist nicht fremd für ihn, trotzdem schaffe ich es nicht, seinem Blick lange stand zu halten und wende meinen Kopf ab.

"Schau mich an", entgegnet er liebevoll.

Ich blicke zu ihm auf und sehe das Funkeln in seinen dunklen Augen. Mit Daumen und Zeigefinger hebt er mein Kinn an, zieht spielerisch an meiner Unterlippe und beendet das kleine Spiel mit einem Kuss.

Genau in dem Moment fängt mein Magen an zu rumoren. Sein Mund verzieht sich zu einem Grinsen.

"Wie wäre es, wenn ich uns zuerst einmal etwas koche?"

Auch wenn ich unser Intermezzo ungern unterbreche, so muss ich zugeben, dass das Hungergefühl kaum mehr auszuhalten ist.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 30, 2014 ⏰

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