Kapitel 13

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Linnéa P.O.V

Den nächsten Tag bin ich gott sei Dank erstmal wieder an meiner richtigen Schule, und nicht an dem Anne-Frank-Gymnasium, unserer Partnerschule.

Das heißt aber, dass ich Lars nicht sehen werde.

Ich frage mich, ob er sich heute bei mir melden wird. Mit dem Gedanken im Hinterkopf gehe ich in den Sportunterricht und ziehe mir so wie die anderen Mädchen auch meine Sportsachen an.

Steffi und ich sind gleichzeitig fertig und betreten die Sporthalle, in der uns Herr Breckert Runden laufen lässt.

Stöhnend reihen wir uns ein und passen uns dem Tempo an. Alles, was Steffi vorgestern nicht geschafft hat mir von Italien zu erzählen, holt sie jetzt nach und fängt sogleich damit an.

"Also, wo war ich stehen geblieben... Ach ja! Oh man, Flavio kann soooo gut küssen."

"Steffi, das hast du mir jetzt schon mindestens zehn Mal gesagt!", lache ich und tue so, als wäre ich genervt. Was ich natürlich nicht bin, denn so ist Steffi's Art nun einmal.

"Aber es ist auch Wert erwähnt zu werden. Diese Lippen -"

"Du wolltest mir von der Finka erzählen."

"Stimmt. Also, als er mich mit zu sich nach Hause genommen hat dachte ich erst, er will mich verarschen. Mal im Ernst, die sind mindestens so reich wie die Geissens. Ein riesengroßes Anwesen, und erst recht der Pool!"

"Alles was das Steffiherz begehrt."

"Du sagst es."

"Hatte ich schon den Butler erwähnt? Echt praktisch, sollte ich meinen Eltern mal vorschlagen.

Naja wir lagen am Pool und ständig wurden uns neue Cocktails gebracht. Schmeckten viel besser als die im Hotel.

Aber nach dem vierten Cocktail oder so hat Flavio dann dem Butler irgendwas auf Italienisch gesagt, wahrscheinlich, dass er uns alleine lassen soll, denn er kam danach nicht mehr.

Ich war auf jeden Fall schon total angetrunken und bin dann später auch in den Pool gefallen. Aber dazu komme ich gleich - "

Steffi wird mitten im Satz von Breckert unterbrochen, der quer durch die Halle "Schluss mit Laufen. Stellt euch alle in eine Reihe!" schreit.

Meine beste Freundin muss wohl oder übel noch etwas warten, bevor sie mir den Rest ihrer Urlaubserlebnisse mitteilen kann, denn das in die Reihe stellen kann nur eines bedeuten: Sprinten.

Vorwärts bis zum 1. Hütchen. Dann rückwarts zum Startpunkt. Dann wieder vorwärts bis zum 2. Hütchen, von da zum Startpunkt und immer so weiter.

Toll, ich freue mich schon auf den Muskelkater morgen!

HerztöneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt