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Harry POV
Ich gähne und räkel mich in meinem Bett. Zufrieden verschränke ich die Arme hinter meinem Kopf und gucke an die Decke. Ich lächle und schlage die Bettdecke schlussendlich zurück.
Es ist erster Dezember und fröhlich pfeifend stehe ich auf und gucke durch das nahegelegenste Fenster.
Meine Vorfreude auf Weihnachten steigert sich noch etwas mehr, als ich sehe, dass das Gelände von Hogwart bereits schneebedeckt ist und auch immer noch kleine Schneeflocken vom Himmel fallen.
Ron, der noch lautschnarchend im Bett liegt, bekommt von dem alle gar nichts mit. Ich muss schmunzeln und mache mich schließlich fertig, um zu frühstücken.

In der großen Halle setze ich mich alleine, etwas abseits von den anderen, zum Frühstück hin. Ich genieße die Zeit für mich selbst und während ich mir etwas von dem Rührei in den Mund schiebe, merke ich einen Blick auf mir liegen. Ich gucke mich um und meine Augen bleiben bei Dracos wunderschönen grauen Augen hängen.
Sein Blick verhakt sich mit meinem und ich merke wie mir warm ums Herz wird. Beschämt gucke ich wieder auf meinen Teller und verdammt, ich merke wie meine Wangen eine leicht rote Färbung annehmen.
Der Fakt, dass ich auf Jungs stehe, ist nicht unbekannt, dass ich aber auf Draco Malfoy stehe dafür um so mehr.
Ich seufze leise und stocher nun eher lustlos in meinem Essen rum. Der Gedanke daran, dass Draco nie so empfinden wird wie ich für ihn, schmerzt einfach zu sehr und hat mir den Appetit verdorben.
Ich schiebe den Teller beiseite und stehe auf.

Ganz von alleine finden meine Füße letzendlich den Weg zum schwarzen See. Ich stelle mich ans Ufer und schließe die Augen. Meine Hände sind in den tiefen meiner Jackentaschen vergraben und ich merke vereinzelt wie kleine Schneeflocken auf meiner warmen Haut schmelzen.
Ich öffne meine Augen wieder und lasse sie über den See schweifen. Ich bin immer wieder über die Ruhe dieses Sees fasziniert.

Ich werde plötzlich aus meinen Gedankengängen gerissen, als ich einen Schneeball in den Nacken bekomme und erschaudere, denn einzelne Schneeklumpen rutschen mir unter den Pulli.
Verwirrt drehe ich mich um und sehe einen grinsenden Draco dort stehen. In einem gleichmäßigen Takt wirft er einen weiteren Schneeball in seiner Hand hoch.
,,Na, was ist los Potter, hat's dir die Sprache verschlagen?",er lacht dreckig und perplex starre ich ihn an.
Nachdem ich mich wieder gefangen habe dauert es nicht lange und ich werfe ihm einen Schneeball ins Gesicht. Volltreffer!
Ich unterdrücke ein Lachen, denn Draco spuckt die Hälfte des Schnees wieder aus.
,,Wo sind denn deine Anhängsel Malfoy?", rufe ich ihm zu und grinse in mich hinein.
,,Da, wo du nicht bist Narbenfresse!", antwortet er schnippisch und wirft direkt einen weiteren Schneeball hinterher.
Geschickt weiche ich diesem aus und es startet sich von automatisch eine Schneeballschlacht.

Nach einiger Zeit lockert sich die Stimme überraschender Weise sogar und wir schmeißen uns abwechselnd Schneebälle sowie Beleidigungen an den Kopf.
Ich renne Draco gerade lachend hinter her, der mit einem mal stolpert und sich der Länge nach hinlegt. Da ich nicht schnell genug reagieren kann stolpere ich über seine Füße und falle auf ihn.
Unter mir höre ich nur ein gequältes stöhnen.
,,Oh Nein, das tut mir leid!", ich stütze ich mich auf meine Hände und gucke Draco besorgt an, der sich unter mir mittlerweile mit dem Gesicht zu mir gedreht hat.
,,Halb so schlimm.",sagt er leise und guckt mir geradewegs in die Augen.
Ich sage genauso leise: ,,Du blutest."
Während ich das sage streiche ich ihm vorsichtig eine blonde Strähnen aus dem Gesicht und halte den Augenkontakt.

Die Situation ist wie elektrisch geladen, ich bin nervös und in meinem Magen fühlt es sich so an, als wenn dort ein ganzer Zoo toben würde.
Dracos Blick springt plötzlich von meinen Augen auf meine Lippen und wieder zurück.
Ich verstehe was er möchte und nähere mich vorsichtig, mit leicht geöffnetem Mund, seinen Lippen. Kurz bevor sie sich berühren halte ich inne. Ich kann seinen warmen Atem spüren und merke wie mein Blut durch die Adern fliesst.
,,Küss mich endlich du Idiot!", haucht er leise und ich grinse.
Ich schließe meine Augen und somit auch das letzte Stück, was unsere Lippen voneinander trennt, und kann nicht anders als wohlig aufzuseufzen.

[704 Wörter]

Drarry One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt