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pov taehyung

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Mein Blick glitt nach unten, als Jeongguk das Krankenzimmer betrat. Wie schon so oft mied ich seine Anwesenheit, doch hier konnte ich ihm wohl kaum aus dem Weg gehen. Ich blieb weiter auf meiner Liege sitzen und starrte stattdessen den Linoleumboden an, der auf einmal interessanter als sonst erschien.

Ich hörte, wie sich Jeongguk auf die Liege mir schräg gegenüber setzte, mir noch einen kurzen Blick zuwarf, bevor er anfing, seine Skates Aufzuschnüren. Ich nutzte die kurzen Augenblicke, in denen sein Kopf gesenkt war, um ihn ein wenig länger zu betrachten.

Seine dunklen Haare, waren durch den Helm leicht verschwitzt und klebten platt an seinem Kopf, seine Statur wurde unter den weiten Klamotten versteckt. Die linke Hand ruhte auf seinem Oberschenkel, während die andere versuchte, die Schuhe aufzubinden.

Seine Fingerknöchel waren leicht gerötet und er zog immer wieder seine Nase hoch, da es in der Eishalle wesentlich kälter gewesen war.

Als er beide Schuhe ausgezogen hatte, sah er kurz zu mir auf. Unsere Blicke trafen sich, doch diesmal sah ich nicht weg. Er schob seine Zunge in seine Wange, das tat er immer, wenn er nervös oder unsicher war, und sah mich stumm an. In seinem Blick lag ein Stück weit Entschuldigung.

Ich hoffte innerlich, dass er nicht bemerkte, dass ich geweint hatte, doch unser Blickkontakt wurde unterbrochen, als Jimin die Tür öffnete und ins Zimmer trat.

Er sah kurz zwischen uns hin und her, lächelte mir dann kurz leicht zu, bevor er sich zu Jeongguk begab und ihm half, sein Trikot auszuziehen. Darunter befanden sich Ellbogen, Schulter und Brustschützer, die ihm Jimin auch abnahm.

Jeongguk verzog an manchen Stellen sein Gesicht und Kniff seine Augen leicht zu, doch gab keinen Ton von sich. Ich beobachtete die beiden stumm.

"Linke Schulter, hab ich recht?", murmelte Jimin und drückte an einigen Stellen Jeongguks Oberarmes herum, woraufhin er nickte.

Ich konnte meinen Blick nicht von Jeonnguks Bizeps abwenden. Er musste wohl trainiert haben, oder ich hatte ihn nicht so muskulös in Erinnerung. Seine Haut war leicht gebräunt und er sah sehr gesund und fit aus.

Ich bemerkte erst später, dass sein Blick auch auf mir lag. Ich schluckte, zwang mir dann jedoch ein sanftes Lächeln ab, was er leicht erwiderte.

Es kam sehr selten vor, dass wir in so friedlicher Weise miteinander agierten, weshalb ich auch nicht den Rotschimmer auf meinen Wangen verhindern konnte, als er mir kurz zuzwinkerte.

"Okay,", meinte Jimin und räusperte sich, was mich kurz aufzucken ließ, "ich verschreib dir ne Wund und Heilsalbe, dann sollte sich dass in ein paar Tagen gegeben haben."

Jeongguk nickte freundlich und hüpfte von der Liege. "Und bei dir Taehyung... ich weiß nicht so recht was ich mit deiner Platzwunde mache. Die muss auf alle Fälle genäht werden, du solltest bald einen richtigen Arzt aufsuchen, sowas darf ich laut medizinischer Vorschrift hier nicht machen."

Ich nickte und verabschiedete mich von ihm, bevor ich wieder zu Jeongguk sah. Er packte wahrscheinlich extra langsam seine Sachen zusammen, was mich leicht schmunzeln ließ.

"Na Sportsfreund, linke Schulter kaputt?", baute ich eine Konversation auf, was ihn zu mir aufsehen ließ.

"Dein Teamkollege meinte mir vorhin auf der Bank noch unbedingt eine in die Seite rammen zu müssen, ja.", antwortete er keck, was mich leicht kichern ließ.

Ich seufzte und stützte meine Arme neben mir ab, um mich ein wenig aufzurichten. Als Jeongguk seine Skates in die Hand genommen hatte, trat er ein paar Schritte näher an mich heran und stellte sich direkt vor mich, was ein süffisantes Grinsen über seine Lippen laufen ließ.

"Ich hab eben die richtigen Leute auf meiner Seite.", konterte ich und lehnte mich ein wenig zurück, um ihm nicht ganz so nah zu sein, da mein Herz definitiv viel zu schnell in meinem Brustkorb hämmerte.

Jeongguk legte seine Skates neben mir auf der Liege ab und ließ seine Hände stattdessen auf meinen Oberschenkeln ruhen, was ein angenehmes Kribbeln auf meiner Haut verursachte.

Ich schluckte und konnte nicht länger in seine Augen sehen, kaute stattdessen nervös auf meiner Lippe herum und redete mir ein, dass es doch gar keinen Grund für mein Herzrasen gebe.

Aber ich musste mir doch eingestehen, dass mich seine Anwesenheit genau wie früher schier wahnsinnig machte, mein Herz schneller schlagen ließ und ich ihn am liebsten zu mir ziehen wollte, um ihn zu küssen.

Ich wollte ihn küssen, bis ihm die Luft aus den Lungen wich und wir beide nicht mehr atmen konnten, und ihm dann all die Dinge entgegen schreien, die ich mich nie getraut hatte zu sagen, dass ich es hasste, wenn er mich so abwies, dass ich ihn liebte und nie aufgehört hatte zu lieben, und dass ich sein Freund sein wollte.

Doch wie so oft blieb ich still und schluckte den Gedanken herunter, wartete stattdessen auf eine Antwort von ihm und ignorierte mein vor Aufregung hüpfendes Herz.

Jeongguks Blicke ließen mich weich werden und ich starrte wortwörtlich auf seine Lippen, meine Gedanken schrien ihm wortwörtlich zu:

"küss mich! küss mich! küss mich!"

Doch er sah ebenfalls nach unten, lachte kurz und erwiderte dann leise:

"Ich wäre gern der Richtige an deiner Seite."

crystallized | taeggukWo Geschichten leben. Entdecke jetzt