Kapitel 1

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KAPITEL 1

Es war schon kurz nach Mitternacht, als ich leise die Haustür aufschloss. So leise wie nur irgend möglich, schlich ich hinein und wollte in mein Zimmer gehen, als plötzlich das Licht anging.

„Andrea, wohin willst du denn?", fragte die kalte und wütende Stimme Severus. Ich drehte mich zu ihm. „Du warst wieder mit diesen Muggeln unterwegs.", sagte er. „Ja und?", fauchte ich ihn an.

„Woher weißt du des eigentlich?", fragte ich ihn dann. „In den Nachrichten kam ein Bericht über euch, wie ihr die U-Bahn verunstaltet habt. Zwar habt ihr Masken auf, doch deine Kappe da, erkennt man überall.", sagte er und zeigte auf meine Cap, welche ich trug. „Hausarrest, junge Dame!", sagte er und zeigte hinauf in mein Zimmer.

„Und dort bleibst du!" Ich ging langsam hinauf in mein Zimmer.

Dort angekommen musste ich erst einmal grinsen. Dann rief ich Jason an. „Hey, Kumpel. Ich bin's.", sagte ich, als er abhob. „Hey Kleine", sagte er. „Der Alte hat es mitbekommen und ich hab erst mal Hausarrest.", erklärte ich ihm. „So wie sonst?", fragte er und meinte damit nicht die Strafe.

„Jap.", grinste ich.

Bis jetzt war ich immer durch das Fenster wieder abgehauen, was er jedoch nicht merkte, weil er nie nachschaute, ob ich noch da bin.

„Scheiße! Meine Alte und n' Bulle!", flüsterte Jason. „Bis zum nächsten Treffen!", sagte er noch, bevor er auflegte. Ich selbst legte mich dann schlafen.

Am nächsten Tag rief Severus mich hinunter in die Küche. „Was ist denn?", fragte ich gelangweilt. „Nächsten Montag wird dein erster Schultag in Hogwarts sein.", fing er an. „Warte mal, Hogwarts? Dieses Kaff von Schloss?", fragte ich nach.

„Wenn du es so nennst, dann ja. Ich habe schon alles für dich besorgt. Du wirst in den 5. Jahrgang gehen.", endete er.

„Na super.", murmelte ich. „Ach ja. Dein Fenster ist abgesichert. Versuch es erst gar nicht.", sagte er mit einem süffisanten Lächeln.

„Diesmal wirst du dich auf die Schule vorbereiten.", sagte er und drückte mir lauter Taschen in die Hand. „Bis Montag.", sagte er und ich schleppte das Zeug hinauf in mein Zimmer.

Als ich Jason anrufen wollte, ging niemand ran.

Ich holte einen Koffer hervor, denn in zwei Tagen war der 1. September, und packte schon einmal zusammen. In meine Umhängetasche packte ich die große Adlerfeder, die dunkelgrüne Tinte, Pergament und die Zaubertrankzutaten und die Schulbücher.

Ich hatte Severus in meinem ersten und letzten Jahr in Beuaxbaton darum gebeten, dass er sie mit einem unaufspührbarer Ausbreitungszauber belegt, zusammen mit einem Federleichtzauber.

Die Zeit bis Montag war relativ rasch vergangen. Ich war schon vor Severus wach gewesen, damit ich genügend Zeit im Bad hatte. Meine Haare waren Trocken und in der richtigen Form, nur noch Kopfhörer dann-

„Andrea!", schrie die Stimme von Severus.

„Chill' mal, Alter.", sagte ich, als ich die Tür aufmachte. „Du bist hier schon über 4 Stunden drinnen!", brüllte er mich an. „Chill' ne runde.", sagte ich, setzte meine Kopfhörer auf und ging in mein Zimmer, um den verkleinerten Koffer in meine Tasche zu stecken.

Nach einer halben Stunde kam Severus und apparierte mich kurzer Hand auf das Gleiß 9 ¾. Dann war er wieder verschwunden.

Ich seufzte und stieg in den Zug. Dort hatte ich schnell ein freies Abteil gefunden. Als der Zug losfuhr, kam eine Gruppe mit zwei Jungs, welche wie Gorillas aussahen, einem Platinblonden Jungen und einem Mädchen, dessen Gesicht einem Mops ähnelte, vorbei und setzte sich zu mir.

Mich bemerkten sie erst nicht. „Uh, Dracii! Schau mal, ein blauhaariges Schlammblut!", kreischte das Mädchen.

„Uh Dracii, ich bin behindert!", äffte ich das Mädchen haargenau nach. Der Junge mit den blonden Haaren grinste. „Pansy, du musst nicht immer gleich Schreien. Ich sitze direkt neben dir.", wandte er sich wohl an seine Freundin.

Diese klammerte sich an ihn fest. „Nun, dein Name?", fragte er kühl.

„Warum sollte ich ihn euch sagen?", fragte ich und schaute ihn grinsend an.

„Weißt du nicht, wer vor dir ist?", fragte Pansy verabscheuend. „Draco Malfoy, der Prinz von Slytherin!" Ah, Draco Malfoy, von ihm hatte Severus viel erzählt.

„Nun, da Mr Malfoy nicht einmal genug Grips für anstand vor seines Gleichen hat, könnt ihr euch mit meiner Hand unterhalten.", sagte ich mit Severus Stimme. „Du klingst wie Snape.", sagte Draco. „Gut geschlussfolgert, Mr Malfoy.", sagte ich nun wieder in der Stimmlage von Severus.

„Und nun könnt ihr wieder aus meinem Abteil verschwinden.", fügte ich in meiner Stimme hinzu. „Dies ist jetzt unseres.", sagten die Gorillas. „Jaja, schon klar.", sagte ich und holte meinen Zauberstab heraus, murmelte kurz etwas, bevor alle nacheinander das Abteil schwebend verließen. Danach kam niemand mehr herein.

A true Snape is not always friendlyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt