Kleidung

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Wie gesagt achten Veganer'innen nicht nur auf Nahrung, sondern auch auf Bereiche wie Mode.

Was den meisten bestimmt als erstes dazu einfällt, ist Pelz, da es schon länger nicht beliebt ist. Aber es nicht alles, denn es gibt in Kleidung noch viele andere tierische Bestandteile.

Vegane Kleidung besteht aus pflanzlichen Rohstoffen oder chemisch hergestellten Stoffen. Letztere werden aus ökologischen Gründen aber auch eher vermieden.

Leder:
Leder ist, genau so wie Pelz, Tierhaut. Es ist kein Nebenprodukt der Fleischindustrie: Tiere werden extra dafür geschlachtet. Die meisten Lederprodukte stammen von Kühen oder Kälber, aber auch Pferde, Schafe, Ziegen, Schweine und andere Tierarten können dafür verwendet werden.
Patches an Hosen und Jacken werden oft übersehen, aber auch sie können aus Leder sein.
Für Leder gibt es ein spezielles Symbol und Schuhe müssen per Gesetz gekennzeichnet werden. Allerdings wird nur das Material mit mindestens 80% der Fläche und des Volumens als Symbol angegeben, die übrigen Inhaltsstoffe nicht. Man kann auf dem ersten Blick also nicht erkennen, ob weitere tierische Bestandteile verwendet wurden. Klebstoffe zum Beispiel werden oft aus tierischen Erzeugnissen hergestellt, deshalb sind Schuhe tierfreier Marken vernäht.

Pelz:
Als Pelz werden Kleidungsstücke bezeichnet, die aus dem dichten Fell bestimmter Tiere, als Beispiel Nerze, gefertigt werden. Hierfür werden sie gewöhnlich lebendig gehäutet. Es ist wichtig, den Kragen einer Jacke nicht zu übersehen.

Wolle:
Ein Großteil davon kommt von den Merinoschafen aus Australien, darüber hinaus werden auch südamerikanische Alpakas speziell wegen ihrer Wolle gezüchtet. Die Wolle von deutschen Schafen landet meist im Müll, da sie selten fein genug ist. Die Tiere erleiden nicht nur bei der Schur schwere Verletzungen: Beim sogenannten Mulesing wird den Merinoschafen das Fleisch um den Schwanz ohne Betäubung entfernt. Es soll Fliegenbefall verhindern, der durch die extreme Züchtung zustande kommt. Die großen offenen Wunden entzünden sich oft bevor sie abheilen können.

Kaschmir:
Kaschmir, auch Cashmere genannt, stammt aus dem Unterfell der Kaschmirziege und wird mit Drahtbürsten aus ihrem Fell gerissen. Tiere, deren Fell ungeeignet ist und somit kein Profit erbringen können, werden logischerweise getötet - das gilt für 50%-80% aller Neugeburten.

Angora:
Hier handelt es sich um das lange, weiche Fell von Angorakaninchen, die zu 90% aus China kommen, wo es keinen Tierschutz gibt.
Die Kaninchen werden festgespannt und bei Bewusstsein gerupft, oder mit scharfen Messern geschoren. Das müssen sie sich alle 3 Monate über sich ergehen lassen.

Federn:
Die meisten sind von Gänsen. Einige Wochen nach dem Schlüpfen werden sie nach Farben getrennt. Graugänse werden über ein Rohr mit 3 Kilo fettigem Maisbrei am Tag zwangsernährt, damit sich ihre Leber auf das 6- bis 10-fache vergrößert und man daraus Stopfleber machen kann. Weiße Gänse werden bei Bewusstsein gerupft. Aus ihren Federn werden Decken und Kleidung hergestellt. Die Arbeiter'innen klemmen sich die Gänse dabei kopfüber zwischen die Knie. Oftmals hinterlässt es ihnen dabei blutige Wunden, sie können sich aber auch die Flügel brechen oder ihnen werden Hautlappen herausgerissen. Wenn man sie nicht auch mit ihren offenen Wunden lässt, werden sie ohne Betäubung mit Nadel und Faden wieder zusammengenäht.

Seide:
Seidenraupen weben ihre Kokons aus Seidenfasern. Um sie für die Industrie verwenden zu können, werden die Raupen lebend mit kochendem Wasser überbrüht. Für eine Bluse werden um die 2.500 Raupen getötet.

Horn:
Daraus bestehen z.B. Knöpfe.

Weiteres:

* Textilfarben: Karmin: Läuse, Purpur: Purpurschnecke, etc.
* Bindemittel
* Klebstoffe für Schuhe und Handtaschen: Glutin-Leim (Tierknochen/-häuten), Kasein (Milchprotein)

Es gibt für diese Stoffe keine Kennzeichnungspflicht.

Alternativen:

* Bio-/Baumwolle
* Hanf
* Lein
* Sojaseide
* Viskose
* Lyocell
* Acryl (umweltbelastend)
* Polyster (umweltbelastend)
* Kunstleder (Mix von verschiedenen textilen Gewebe)
* Kunstpelz (es läuft aber trotzdem die Gefahr, ein importiertes und falsches gekennzeichnetes Produkt mit Echtpelz zu kaufen)

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