Schweine

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Die Schweinemast betrifft sowohl weibliche, als auch männliche Tiere. Die Hälfte dieser Tiere leben in geschlossenen Ställen mit Betonböden oder Betonstegen mit schmalen Spalten, um Kot/Harn durchzulassen. Auf diese Böden, die selten mit Streu bedeckt sind, müssen die Tiere essen, schlafen und sich "bewegen". Natürlich können sie sich aber nicht tatsächlich bewegen, sodass ihr Immunsystem schwach wird und sie krank werden. Also wird ihnen Antibiotika verabreicht.
Dieses Nichtbewegenkönnen führt auch zu Verhaltensstörungen: Sie beißen sich gegenseitig die Schwänze und Ohren, was sich zum Kannibalismus entwickeln kann. Vergleichbar mit dem Enthornen bei den Kühen oder dem Schnabelkürzen bei den Küken, wird ihnen als "Gegenmaßnahme" ihre Schwänze abgeschnitten.

Eine sogenannte "Zuchtsau" hat den Sinn, möglichst viele Ferkel in die Welt zu setzen. Kurz vor der Geburt wird sie in eine Abferkelbucht gesperrt: Ein Metallkäfig, der ihr nicht erlaubt, sich umzudrehen oder aufzustehen. Die Stillzeit verbringt sie ebenfalls dort.
Viele Ferkel sind sehr schwach und sterben direkt nach der Geburt. Andere werden aussortiert und umgebracht oder lebendig im Müll geworfen, weil sie Tierarztkosten verursachen würden.

In der Regel werden die Ferkel nach drei Wochen von ihrer Mutter getrennt, um sie ab diesem Zeitpunkt zu mästen, obwohl sie normalerweise aber 4 Monate lang saugen müssen.

Männliche Ferkel werden ohne Betäubung kastriert.

Wenn es um Schweine geht, ist mir aber aufgefallen, dass manche pro-vegane Argumente verwenden, die meiner Meinung nach nicht gut sind. Es wird oft versucht, zu zeigen, dass diese Tiere viel intelligenter sind, als wir denken. Das ist wahr und ich finde es auch interessant, Menschen darüber aufzuklären. Allerdings nicht in einer Diskussion über Veganismus, weil dann impliziert wird, je intelligenter ein Lebewesen ist, desto eher sollte man sein Leid beachten, was ableistisches Denken wiederspiegelt. Auch wird oft versucht, nahezubringen, wie sehr Schweine den Menschen ähnlich sind. Sie seien unsere "biologische Cousins", weil sich ihre und unsere Erbinformationen zu 95% decken. Der Meinung sein, man solle Lebewesen nur würdevoll behandeln, wenn sie menschenähnlich sind, ist meiner Meinung nach speziesistisch. Ein weiteres Beispiel für schlechte pro-vegane Argumente wäre das "Schweine sind gar nicht dreckig"-Argument.

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