Jeongcheol 1

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Jeonghan pos.

Durchnässt und zitternd vor Kälte schloss ich die Tür zu unserem Dorm auf und huschte hinein. Nachdem ich die Tüte mit meinen Einkäufen auf dem Tisch abgestellt hatte, machte ich mich auf ins Bad, um mir mit einem Handtuch wenigstens meine Haare trockenzureiben. Bevor ich mich umzog, dachte ich daran das Teewasser zum kochen zu bringen und ging dann in mein Zimmer, um mir frische Sachen zu nehmen.

Wir hatten von unserem Entertainment aus 2 Wochen frei bekommen und alle waren zu ihren Familien gefahren. Nur ich musste allein zurückbleiben, da meine Familie entweder nicht da war oder angeblich keine Zeit für mich hatte. In Wirklichkeit waren sie immer noch wütend auf mich, dass ich vor einigen Jahren beschlossen hatte Idol zu werden und konnten meinen Wunsch, mein Leben ganz der Musik und dem performen zu widmen nicht verstehen.

Nachdenklich goss ich das inzwischen kochende Wasser in eine mit einem Teebeutel gefüllte Tasse und machte es mir auf dem Sofa gemütlich. Es fühlte sich merkwürdig an ganz allein in der großen Wohnung zu sein. Die ersten Tage hatte ich die Ruhe noch genossen, aber inzwischen vermisste ich es, von Menschen umgeben zu sein.

Ein Blitz zuckte draußen über den Himmel.

,,Oh nein nicht das auch noch..." murmelte ich leise vor mich hin und fröstelte, als wäre es plötzlich 3 Grad kälter im Raum. Ich war noch nie ein Fan von Gewittern gewesen und wäre jemand da, hätte ich diese Nacht vermutlich in dem Bett von einem der anderen verbracht.

Aber heute war niemand da der mich von dem Grollen und Donnern draußen ablenkte.

Leichte Panik stieg in mir hoch und ich musste einen großen Schluck Tee nehmen, um die Tränen in meinen Augen davon abzuhalten über meine Wangen zu fließen. Selbst Fernsehen konnte ich nicht schauen, da anscheinend die Leitung gestört war und ich nichts weiter als Pixel und Rauschen auf den Bildschirm bekam.

Wenigstens funktionierte das Internet noch und ich schrieb der erstbesten Person die mir instinktiv einfiel.

Han:
Seungcheol? Bist du online?

Cheoli:
Bin auf dem Weg zu dir. Habe das Gewitter gesehen und mir ist es nicht wohl dabei, dich ganz allein im Dorm sitzen zu lassen. Gerate nicht in Panik, brauche noch 5 Minuten.

Han:
Das hättest du nicht tun müssen aber danke...

Cheoli:
<3

Mein Herz klopfte ungewöhnlich schnell, nachdem ich seine letzte Nachricht gelesen und mein Handy zur Seite gelegt hatte. Um ehrlich zu sein hatte ich S.coups von allen am meisten vermisst. Er war mein bester Freund und der einzige der Dinge von mir wusste die ich niemals jemand anderem erzählen würde. Natürlich vertraute ich den anderen so sehr dass ich ihnen mein Leben in die Hände geben würde, aber meine Probleme behielt ich meistens für mich und versuchte allein damit zurecht zu kommen.

Ich sah auf die Uhr.

Der Zeiger tickten gefühlt doppelt so langsam wie sonst und es waren immernoch 3 Minuten bis Seungcheol endlich hier war.

Um die Zeit schneller vergehen zu lassen, brachte ich meine Tasse in die Küche und betrachtete mich noch einmal im Spiegel. Ich trug einen wirklich alten Pullover und eine Jogginghose von, wer hätte es gedacht, Seungcheol, weil ich meine eigene nicht finden konnte und meine Haare standen durch den Regen und meine Trocknungsversuche zu Berge.  Es wurde auch nicht besser, nachdem ich sie ein paar mal mit meinen Händen durchkämmt hatte.

Seventeen OSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt