Chapter 4.

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Die Sonnenstrahlen und eine laut Halts singende Mary-Lin, die nicht mal Zentimeter von meinem Bett entfernt steht, wecken mich aus meinen wunderbaren Träumen. Ja richtig gehört, wir haben mittlerweile den nächsten Tag und meine Haut hat immer noch kein Poolwasser berührt. Nach dem wir gestern Levi quasi haben stehen lassen, sind wir noch zum McDonalds gefahren und erst relativ spät nach Hause gekommen, weshalb wir beide gemeinsam beschlossen haben, das Baden einfach auf heute zu verschieben.  Aufstehen, du fauler Sack! Es ist heute ein wundervoller Dienstagmorgen, die Sonne scheint bei einer Temperatur von ungefähr 25 Grad!", sagt sie, meiner Meinung nach ein bisschen zu enthusiastisch, während sie zu meinem Schrank tanzt. Genau sie tanzt zu meinem Schrank! Was zum Teufel ist mit ihr denn heute Nacht passiert? Was auch immer es war ich will es auch!  Bist du jetzt über Nacht zu so ner Wetterfee aus dem Fernsehen geworden, oder was?", gebe ich etwas schlecht gelaunt von mir und vergrabe meinen Kopf in meinem Kopfkissen. Nur damit Meli es mir keine Minute später wieder vom Kopf reißt.  Nicht wieder einschlafen wir haben heute noch viel vor!"

Murrend drehe ich meinen Kopf in Richtung meines Digitalweckers und schließe genervt meine Augen wieder, als ich endlich die Ziffern auf ihm erkennen kann. Halb acht! Es ist verdammt nochmal Halb acht!  Ist das dein verdammter Ernst? Hast du eigentlich mal auf die Uhr geschaut? Dann wüsstest du nämlich, dass es verdammt früh ist! Auch wenn ich gerade keinen Jetlag habe und auch heute Nacht keinen hatte, ist das kein Grund mich jetzt schon wach zu machen!", gebe ich genervt von mir,  Und wie zum Teufel kannst du um die Uhrzeit, in den Ferien,schon so gut gelaunt sein?" Tja ich denke, das liegt in der Familie. Aber nichts desto trotz stehst du jetzt auf und bewegst deinen faulen hintern ins Bad! In einer viertel Stunde stehst du bitte in Sportklamotten unten in der Küche!", gibt sie total begeistert von sich. Erst jetzt fällt mir auf, dass sie ihre langen Haare in einen hohen Zopf gebunden hat und Sportklamotten trägt. Wir gehen nämlich jetzt eine Runde joggen und hinterher schwimmen, wenn du Lust hast! Ich warte unten auf dich!", waren ihre letzten Worte, bevor sie auch schon auf dem Absatz kehrt macht und geht. Okay? Ich bin zwar kein kleines Kind mehr, was sich alles sagen lässt, aber ich lebe jetzt ein Jahr mit Meli unter einem Dach, also sollte ich es mir mit ihr nicht verscherzen! Außerdem mag ich sie, auch wenn sie schon früh morgens so gut drauf ist. Also schwinge ich mich aus dem Bett und gehe erst mal duschen und Zähne putzen.

Genau fünfzehn Minuten später stehe ich in meiner gemusterten, türkisen Sporthose, meinem grauen Top und meinen heißgeliebten grauschwarzen Sportschuhen in der Küche und bekomme von Meli auch direkt eine Trinkflasche in die Hand gedrückt. Gemeinsam gehen wir nach draußen und reden währenddessen über "die Route", die wir laufen wollen. Naja wohl eher Mary redet und ich höre zu, da ich ja außer der Mall und ein paar Sachen die man eben über Miami weiß, nicht viel hier kenne. Sobald wir aus der Tür treten, werden wir gefühlt von der Hitze erschlagen. Nein, ich verbessere mich, anscheinend nur ich! Da Meli es gar nicht zu merken scheint. " OMG ist das heiß hier draußen! Sicher, dass das nur 25 Grad sind?", frage ich unnützer weise, " Ja ich bin mir sogar ziemlich sicher aber ich denke du bist es einfach nur nicht gewöhnt! In ein paar Wochen ist die Temperatur schon fast normal für dich, aber jetzt wärmen wir uns erst mal auf und hoffen mal, dass du danach noch nicht umkippst!", meint sie und lächelt herausfordernd. Ich Strecke ihr die Zunge raus, stelle meine Flasche neben mich auf den Boden und beginne mit meiner Aufwärmung. Lachend stellt sie sich neben mich und macht mit. " Wo sind eigentlich deine Eltern, Meli? ",Frage ich sie, weil mir die leere Vorfahrt auffällt, " Du, Jolie ganz Ehrlich keine Ahnung! Aber ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass sie alt genug sind, um zu gehen wann sie wollen. Ich weiß das klingt jetzt so als würden sie mir nichts bedeuten, was definitiv nicht der Fall ist, denn ich liebe sie über alles! Aber Mom hat einen Zettel an den Kühlschrank gehängt, wo lediglich drauf steht, dass sie heute Nachmittag wieder da sind. Aber so ist das gefühlt schon seid ich denken kann, da meine beiden Eltern echt viel arbeiten. ", meint die etwas wehleidig," Aber naja nicht so schlimm. Du gewöhnst dich dran und meine Grannie ist ja auch noch da! Sie ist echt toll, du wirst sie lieben! ", " Außerdem kann ich, wenn meine Eltern nicht da sind, machen was ich will!", meint sie mit wackelnden Augenbrauen. Lachend nehmen wir unsere Flaschen und laufen langsam los. Wir laufen an vielen fast gleich aussehenden Häusern vorbei und durch viele, meiner Meinung nach, fast identische Straßen. Aber trotzdem ist es hier schön. Ich hoffe mal ich muss in nächster Zeit nicht alleine durch diese Straßen! Nicht weil ich Angst habe entführt zu werden oder so, sondern einfach weil mein Orientierungssinn gleich null ist! Klingt jetzt vielleicht echt übertrieben, ist aber exakt so! Ich verlaufe mich gefühlt überall, auch da wo es eigentlich nicht gehen sollte. Ungefähr eine Stunde später stehen wir wieder in der Einfahrt, total verschwitzt und fertig mit der Welt! Aber anscheinend ging es nur mir so! Mary schnappt sich nämlich, schon kurze Zeit später, ihre Flasche und schlendert Richtung Haus, während ich immer noch halb sterbend in der Einfahrt stehe. Und ja Meli hatte Recht ich bin vollkommen fertig, aber das würde ich natürlich nie zugeben. Also raffe ich mich zusammen, nehme meine Flasche und laufe ihr nach. " In zehn Minuten am pool? ", frage ich sie als ich vor meiner Zimmertür stehe und sie vor ihrer. " In zehn Minuten am Pool und wer zu letzt da ist, muss Frühstück machen! ". " Abgemacht! ", meine ich noch bevor ich in mein Zimmer springe und mir förmlich die Sachen von Leib reiße.

In meinem weißen Bikini, der leicht mit Spitze besetzt ist, treffe ich kurze Zeit später vor die Tür und Blicke direkt in die blauen Augen von Mary-Lin. Beide grinsen wir uns an und Rennen los, die treppe runter, durch die Küche zum Wohnzimmer und setzen auf der anliegenden Terasse zum Ende spring an und springen ungelogen fasst zur selben Zeit ins Wasser. " Ich würde sagen, ein Unentschieden, oder? ", " Definitiv! ", lachend schwimmen wir ein paar Bahnen bevor wir anfangen uns gegenseitig mit Wasser abzuspritzen. Was natürlich, wie erwarten so aus ufert, dass die ganze Terasse, inklusive Sonnenliegen und Schirm auf der anderen Seite des Pools, komplett überschwemmt sind. Auch der Rasen und der Garten des Nachbarn wurden gegossen. Lachend lassen wir endlich von einander ab und einigen uns endlich Frühstück zu mach, schließlich haben wir es mittlerweile fast elf Uhr. Krass wie schnell die Zeit vergeht! Da wir bei unserem Wettlauf gegen die Zeit vorhin beide unsere Handtücher vergessen hatten, Tropfen wir lachend auf dem Weg nach oben das ganze Haus voll.

Mit einer frischen Jeans und einem blauen Top bekleidet laufe ich zwanzig Minuten später in die Küche, wo bereits Meli steht und den Tisch begonnen hat zu decken. Sie selber hat sich für ein hellblaues Skiterkleid entschieden und fliegt damit förmlich durch die Küche. Nach weiteren zehn Minuten ist dieser bedeckt. Wir haben uns gerade gesetzt und begonnen zu diskutieren was wir als nächstes machen, als Elizabeth und Phillip in die Küche kommen und uns BEIDE umarmen, dabei kennen Sie mich kaum aber mir soll's recht sein. " Wo wart ihr eigentlich ", fällt Meli gleich mit der Tür ins Haus, " Also zu erst mal möchte ich mich dafür entschuldigen, dass wir heute morgen nicht da waren, aber wir haben gestern Abend ganz spät noch einen Anruf bekommen, wegen einem Auftrag, den wir schon vor längern angenommen haben, bei dem aber anscheinend erst kürzlich Probleme aufgetreten sind. Weshalb Phillip und ich das heute morgen erstmal klären mussten. Was Gott sei Dank auch zu klären ging. ", also jetzt weiß ich von wem Mali das ohne Punkt und Komma reden hat," Naja auf jeden Fall soll ja im Haus neben uns jemand neues ein ziehen. Anscheinend haben die Kellie's einen Käufer gefunden, denn dem wir uns auf dem Rückweg hierher natürlich erstmal vorgestellt haben. Er ist noch relativ jung meiner Meinung nach. Naja nachher geht ihr euch bitte eben vorstellen! "
Weiter höre ich ihr gar nicht mehr zu. Wir haben also einen neuen Nachbarn, wer das wohl ist?

Something Unexpected ;)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt