Der 5. Tag in der Arena

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,,Ich hab ein Erste-Hilfe-Set gefunden!", verkünde ich den anderen.
,,Gut!", sagt Melissa.
Luna nimmt das Paket und verbindet ihren Oberschenkel.
,,Was machen wir denn jetzt?", frage ich.
,,Wir müssen das Mädchen töten.", sagt Melissa.
,,Falsch! Lucy muss das Mädchen töten!", korrigiert Luna.
,,Wir können sie nicht alleine in das Dorf schicken, Luna. Das geht nicht.", sagt Melissa.
,,Dann will ich Mal sehen, wie du ne' Waffe hälst, Melissa."
Melissa hebt ein Messer auf und versucht es in einen Baum zu werfen, doch es prallt ab.
,,Siehst du!", sagt Luna.
Melissa verdreht die Augen.
,,Die Sache ist einfach. Wenn Lucy gehen will, soll sie gehen. Wenn nicht bleibt sie eben hier und wir explodieren. Mir egal."
,,Na schön.", stimme ich zögernd zu.
,,Lucy, dass ist eine schlechte Idee! Wir finden eine andere Lösung!", versucht Melissa mich abzuhalten.
,,Und was für eine? Wir haben nur noch diesen Tag."
,,Na gut. Aber ich komm mit!", sagt Melissa.
,,Spinnst du jetzt völlig? Du kannst doch nicht Mal ein Messer werfen.", lacht Luna.
,,Das vielleicht nicht, aber vier Augen sehen mehr als zwei."
Schließlich können wir Luna dann doch überzeugen und machen uns auf den Weg.
,,Und ab jetzt kein Wort mehr!", sagt Melissa.
Ich nicke und wir betreten das Dorf.
Irgendwas hat sich verändert, doch ich kann nicht sagen was. Das Dorf wirkt irgendwie trostloser, dunkler und auch gruseliger.
Bei jedem Haus öffnen wir die Tür, finden das Mädchen jedoch auch nah gefühlten Stunden nicht. Melissa wird immer schwächer.
,,Geh zurück zum Lager.", rate ich ihr.
,,Ich kann dich doch nicht alleine lassen.", sagt sie.
,,Du kannst nicht, du musst. Wenn du hier gleich zusammen brichst hilft mir das auch nicht weiter."
,,Na gut...Aber du musst nur rufen und wir kommen."
,,Klar."
Melissa geht und jetzt fühle ich mich wirklich einsam.
,,Ach was soll's, es ist besser so!", denke ich mir.
Ich beeile mich und öffne weiter Tür für Tür. Im letzten Haus finde ich dann auch endlich etwas. Besser gesagt jemanden.
Es ist das Mädchen aus Sachsen. Sie liegt auf dem Boden und zuckt komisch. Auch wenn ich weiß, dass es nicht sehr schlau ist, spreche ich sie an:
,,Hallo?", es ist als hätte ich eine Bombe gezündet, das Mädchen springt plötzlich auf und stürzt sich auf mich, sie drückt mich auf den Boden und zückt ein Messer.
,,Na super, Lucy, das hast du echt super hinbekommen! Du wirst von einer Verrückten ermordet und das nur, weil du zu dumm warst, sie einfach zu töten!", ärgere ich mich über mich selbst, als plötzlich das Mädchen anfängt zu sprechen:
,,Die Hungerspiele zerstören unser Leben, sie verstoßen gegen das Grundgesetz, dass niemand einfach so ändern kann, niemand ändern darf. Sie zerstören unser Leben, Präsident Clown zerstört es...", es scheint sie gar nicht zu interessieren, dass ich es schaffe an einen Dolch zu gelangen, der einige Zentimeter weit weg liegt.
Schließlich schaffe ich es, ihr den Gegenstand in die Brust zu rammen. Sie schreit auf und ich schubse sie von mir herunter, doch sie schafft es mir ihr Messer in den Bauch zu rammen. Ich höre noch die Fanfare, die das Ende der Spiele verkündet. Dann wird mir schwarz vor Augen.

Lucy Wald - Das Glück ist nie mit mir...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt