Dark past

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"Ihr denkt bestimmt: Das ist doch alles Schwachsinn was der da sagt. Das stimmt doch eh nicht!
Und doch muss ich euch enttäuschen. Es stimmt leider alles. Ich habe gehofft, dass wenigstens meine Familie zu mir hält und mich unterstützt, aber da lag ich wohl falsch. Meinen Vater habe ich nie kennen gelernt und meine Mutter? Ja, die dachte sich auch nur, sie kann mich einfach alleine lassen und sich aus dem Staub machen.

Damals, als ich noch klein war, sind meine Mutter und ich in einem Freizeitpark gewesen. Wir haben super viel Spaß gehabt. Also ich zumindest...

"Eomma schau mal da!", rief ich aufgeregt und deutete mit meinem kleinen Finger auf eine Achterbahn. "Können wir das fahren?", fragte ich mit meinem Hundeblick. Sie konnte natürlich nicht wiederstehen und gab nach.
Nachdem wir ausgestiegen waren, aßen wir etwas. Wir saßen auf einer Bank und schauten uns ein wenig die Leute an. Irgendwann drehte sich meine Mutter zu mir und sagte:"Hobi Schatz...kannst du mir einen Gefallen tuen?" Ich schaute sie mit großen Augen an. "Was denn für einen?", fragte ich neugierig. Sie seufzte und fuhr fort:" Mach deine Augen zu und zähl bis 20. Dann machst du sie wieder auf ok? Und nicht schummeln!" Ich nickte als Zeichen, dass ich verstanden habe. Ich schloss meine Augen und begann zu zählen:"1...2...3...4..." Als ich bei 20 ankam, öffnete ich die Augen wieder. Verwirrt sah ich mich um. "Eomma?" Wo ist sie? Meine Mutter war weg. Ich entdeckte einen Snickers neben mir und nahm ihn in die Hand. Ich betrachtete ihn, um möglicherweise einen Hinweis zu finden. Doch vergebens... Ich begann orientierungslos herumzulaufen. "Eomma?!" Ich rief des Öfteren nach ihr, aber keiner antortete. Nach und nach wurden meine Schritte langsamer und ich blieb stehen. Eine Träne löste sich aus meinem Augenwinkel und rann über mein Gesicht. Ich wusste nicht mehr wo ich war und meine Mutter war verschwunden. Die Tränen wurden immer mehr und mein Körper sackte in sich zusammen. Ich merkte nur noch den Aufprall. Danach wurde alles schwarz.

Ich stand auf und ging auf eine Kommode zu. Ich öffnete die Schublade und holte ein Foto heraus. Ich setzte mich wieder vor die Kamera und hielt das Foto in die Höhe.

"Das ist das einzige, was mir übrig geblieben ist..."

The last few minutesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt