Kapitel 1- Die Ankunft

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April setzte ihren Koffer ab und holte erst einmal tief Luft. Das Hotel war ja wirklich gigantisch! Sie hatte zwar das Prospekt gelesen, aber das hatte sie sich nicht vorgestellt! Es war riesig, sah neu aus und strahlte eine wundervolle Aura aus, das hatte sie gleich gespürt.

„Freut euch auf einige Monate des Luxus!“ Ihre Tante stand neben ihr und rückte sich ihre runde Brille zurecht. Sie war eine niedliche, kleine Frau und man sah ihr gleich an, dass sie sich dieses Hotel gar nicht leisten konnte. Vor allem nicht für so vielen Personen, die in Aprils Familie waren.

Sie hatte ein Preisausschreiben gewonnen und somit einen Monatsurlaub im Silverlake Hotel für sich und ihrer ganze Familie. Und wenn dort ganze Familie stand, nahm sie auch ihre ganze Familie mit.

April sah schmunzelnd auf die weit über 20 anderen Leute, die ihnen hinterhergehastet kamen. Ja, sie waren alle dabei.

„Hey Messi!“, erklang die Stimme ihres 6-jährigen Cousin Matthew. „Hilf mir mal, das wird mir zu schwer!“

April rollte mit den Augen. Sie war ein riesiger Lionel Messi Fan und deshalb trug sie auch sein Trikot. In so einem Edelhotel fiel das zwar ziemlich auf, aber Fan ist eben Fan. Sie drehte sich um und sah, wie sich Matthew mit seinem großen Koffer abmühte. Neben ihm kam seine Zwillingsschwester Serena mit einem rosa Glitzerkoffer und pinken Highheels herein und fühlte sich anscheinend sofort wohl. Sie packte ihren Koffer locker und Matthew verdrehte genervt die Augen.

April kicherte und zerwuschelte seine blonden Haare. „Na, Kleiner?“, lachte sie laut. „Klappt wohl nicht so, ne?“

Matthew zischelte etwas Unverständliches und April zog seinen Koffer in die große Eingangshalle und stellte ihn neben dem von Serena ab.

Serenas Lippen waren knallig rot und ihre Wangen glitzerten von dem Puder, das sie darauf gemacht hatte. Sie setzte sich ihre rosa Sonnenbrille auf die Stirn und musterte erst einmal alles. Sie war mit ihren 6 Jahren schon eine richtige Lady.

April kratzte sich am Kopf und blickte an sich herunter. Blaues Messi-Trikot, Jogginghose und schwarz-rote Sneakers. Sie würde nie so elegant sein, wie Serena oder ihre anderen Cousinen. Sie zuckte mit den Schultern. Es gab Wichtigeres im Leben als gutes Aussehen.

Langsam fand sich ihre gesamte Familie zusammen. Sie hatten den ganzen Weg hinlaufen müssen, denn ihre Tante hatte vergessen, einen Bus zu bestellen. Und außerdem fand sie wandern toll, zur Trauer der restlichen Familienmitglieder.

April sah wie ihr großer Bruder Ash mit seiner Freundin Naomi im Schlepptau ankam und sie sich verliebt anlächelten. Sie waren schon ein süßes Paar.

Auch ihre 12-jährige Cousine Felicitas kam an und gesellte sich zu ihren Geschwistern, Matthew und Serena. Sie sah Serena und April sehr ähnlich. Sie hatte auch hellbraune bzw. dunkelblonde Haare und braun-grüne Augen (wobei Serenas Augen lediglich braun waren.).

Sie winkte April zu und April lächelte. Neben ihr tauchte ihre 18-jährige Cousine Jasmine auf und nickte ihr freundlich zu. Jasmines kleiner Bruder Jason stellte sich auch zu ihnen und sah wie immer etwas gelangweilt aus.

Inzwischen hatte sich schon eine riesige Familiengruppe gebildet, die alle aufgeregt durcheinanderredeten und wild mit den Armen fuchtelten. Einige Gäste sahen sie mit hochgezogenen Namen herablassend ab, was jedoch strikt ignoriert wurde.

„Was für Schleimscheißer.“, meinte Jason und streckte einer alten Edeldame die Zunge heraus. Die Frau blickte empört und sah dann zu, dass sie von diesen schrecklichen Leuten, wie sie selbst beteuerte, wegkam. Jason grinste ihr frech hinterher.

„Jason!“, ermahnte Jasmine ihn und durchdrang ihn mit ihren braunen Augen. „So etwas macht man aber nicht!“

Jasmine war sehr niedlich. Sie war einen Kopf kleiner als April, und dass obwohl April auch nicht gerade die Größte war. Für ihre 15 Jahre war sie gerade mal 1,59 groß, aber zufrieden damit. Jasmine war immer sehr kindisch, aber man konnte mit ihr über alles reden. Sie war für jeden da und wegen ihrer offenen Art bei allen beliebt. Dennoch hatte April oft Schwierigkeiten mit ihr, da sie Aprils Sarkasmus nicht verstand, was oft zu Missverständnissen führte.

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