Kapitel 3 part 2 Sleep well

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Leicht grinsend betrachtete April den kleinen Matthew, der an ihrer Schulter eingenickt war. Seine Augen waren vor Tränen ganz verklebt und er schniefte sogar im Schlaf ein wenig.

Das besorgte April, aber sie war sich sicher, dass er nur schlecht geträumt hatte. Jedenfalls hoffte sie das.

Sie hatte nichts gesehen, nur wahllos ein Kissen geworfen, weil er so laut war.

Sie holte tief lief und sah in den klaren Sternenhimmel hinauf. Die vielen funkelnden Lichter waren so schön anzusehen, dass sie gar nicht mehr aufhören wollte, sie anzuschauen. Aber langsam wurden auch ihre Lider müde und fielen so halb zu. Sie zwang sie dazu, offen zu bleiben, um die Aussicht noch ein wenig zu genießen.

Sie waren durch die ganze Suite gelatscht, hatten jede Ecke abgesucht, jeden Schrank geöffnet. Nichts, nichts hatten sie entdeckt. Nur eine umgestoßene Blumenvase, die bestimmt Matthew zum Opfer gefallen war.

Matthew gab wieder einen Grunzlaut von sich und zog Aprils Aufmerksamkeit auf sich. Sie lächelte und strich ihm durch die Haare. Der arme Kleine, Joeys Geschichten hatten ihm ganz schön zugesetzt. Nun fantasierte er herum.

Sie musste sich Joey unbedingt mal vorknüpfen, so konnte es ja schließlich nicht weitergehen. Die erste Nacht hier und Matthew hatte in ihrem Bett geschlafen und Panikanfälle, das ging doch nicht mit rechten Dingen zu.

Es war wirklich wunderschön hier draußen. Sie saßen auf dem Balkon ihrer Suite, der recht groß war.

Die Balkons auf den anderen Etagen zeigten alle ins Hotelinnere, also in die Poolanlage, aber die des 10. Stockes führten auf die Stadt hinaus, wo man einen großartigen Ausblick hatte. April hatte jedoch Höhenangst und sah deswegen lediglich in die Sterne.

Er hatte Angst gehabt. Matthew hatte deutlich Angst gehabt, das konnte April spüren. Er hatte eine starke Paranoia entwickelt, vielleicht sollte sie das morgen ihrer Tante erzählen. Aber wie würde sie reagieren? Möglicherweise dürfte Matthew nicht mehr in der Suite schlafen und dann wäre er ziemlich angepisst. Andererseits würde sie, was eher der Fall sein könnte, nur mit den Achseln zucken und von einem Albtraum reden.

April sah durch die Glastür zurück in die Küche. Es war bereits 4:30 morgens, sie sollte wirklich schlafen. Aber die Sterne waren doch viel zu schön, um jetzt schlafen zu gehen.

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 Dort saß sie, ganz ruhig und entspannt. Wenn sie wüsste, dass er nur einige Meter hinter ihr auf dem Dach saß, dann wäre sie nun in einer etwas anderen Stimmung.

Er rieb sich die Wange. Sie warf das Kissen recht fest, wenn man bedachte, dass sie damit eigentlich ihren kleinen Cousin hatte treffen wollen.

Er sah in die Sterne hinauf und seufzte leise. Heute klappte aber auch wirklich nichts. Und Joey? Der wohnte hier gar nicht. Er hatte es mal wieder versaut.

Er strich sich durch die Haare, um sie zu richten. Wieso klappte im Moment auch gar nichts?

Schon seit der Sache mit Jessica war alles schiefgegangen. Jedes Mal, wenn er an sie dachte, kam diese Wut in ihm hoch und er konnte rein gar nichts richtig machen.

Er musste ungewollt lächeln.  War das das Gefühl, von dem Joel immer gesprochen hatte? War das die Liebe? Er schüttelte den Kopf. Wahre Liebe? Sowas konnte ihm nicht passieren?

Gegen so eine Krankheit war er immun.

Vor ihm kippte das Mädchen, beziehungsweise der Kerl mit Titten, plötzlich zur Seite. War die jetzt im Sitzen eingeschlafen? Wirklich?

Er lachte laut auf und schüttelte den Kopf. Einfacher konnte man es ihm ja nicht machen!

Er zückte sein Messer und schlich sich so gut wie es ging an sie heran.

Love KillsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt