Das war keine Lüge!

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Wieso redest du nicht wie früher?

Warum lachst du nicht mehr?

Wach, gequält von Gedanken lag ich in meinem Bett und starrte die Decke an. In meiner Hand eine Flasche. Ich wollte mich betäuben, den Schmerz in meiner Brust. Ich wollte nicht mehr an ihn denken.
Doch immer wieder führten sie zu ihm. Ich hatte das Gespräch mit Itazurana gehört, doch kannte das Ende der Geschichte. Er hatte den Anfang von uns erzählt, doch auch das war eine Lüge. Er hatte mich nie geliebt, er wollte nur nicht, dass ich das Spiel behinderte.
Sie alle wollten das nicht....

Erneut nahm ich einen Schluck, es brannte schon lange nicht mehr. Langsam fing es an zu wirken. Ich spürte langsam nichts mehr.
Doch die Gedanken waren noch immer da. Ich wollte ein Held für ihn sein.
Und er? Für ihn war es keine Liebe...es war kein Gefühl. Ob er sich genauso fühlte wie ich? In diesem Moment?
Ob er auch in seinem Bett lag und trank? Sicher nicht. Er heckte den nächsten Plan aus, wie ich nicht mehr störte. Das war doch ganz einfach...

"Bokuto-san hört auf?", Konoha sah Shirofuku, die Managerin, an. Sie nickte leicht: "Ja, er hat es mir heute Morgen gesagt" - "Und du hast ihn nicht aufgehalten?!", Konoha sah das Mädchen entsetzt an. "Doch natürlich!", gab sie etwas harsch von sich, "Wir brauchen ihn doch. Aber es hat nichts gebracht", sie sah nachdenklich auf den Boden.

°=••=°=••=°=••=°

Ich lief durch den Gang der Schule, die Hände in den Jackentaschen verstaut. Gerade habe ich mein Platz im Team aufgegeben. Doch das wollten sie...sie haben es schließlich darauf angesetzt. Mein ganzes Team war gegen mich...also was sollte ich noch da?
Es war wahrscheinlich sogar besser. Immerhin waren bald Prüfungen und mein Abschluss stand vor der Tür. Ich konnte mich also voll und ganz darauf konzentrieren...ohne Ablenkung.

Ich schob die Tür zum Klassenzimmer auf und wurde sofort angestarrt. Ja, ich war zu spät, aber was solls?
Ohne weiteres lief ich zu meinem Platz und lies mich auf den Stuhl sinken. Ich bemerkte den wütenden Blick des Lehrers. Ich musste wohl nachsitzen...
Jedoch sagte der Lehrer nichts zu mir, er setzte einfach den Unterricht fort. Ich holte meine Sachen hervor und fing an mit zu schreiben, doch nicht wirklich lange.
Irgendwann hatte ich angefangen das Blatt anzustarren. Mein Inneres war leer...es war mir alles egal. Ich wollte nicht mehr. Ich hatte niemanden mehr.
Es fühlte sich an, als ob alle meine Freunde, meine Feinde geworden waren.
"Bokuto-san?", vernahm ich plötzlich eine weibliche Stimme. Mein Blick wendete ich langsam zu der Stimme. Vor mir stand Natsuki, ein schüchternes Mädchen, das öfters mal mit mir redete. Ich würde nicht sagen, dass wir Freunde waren..sie war einfach nur eine Mitschülerin.
Als ich sie ansah weiteten sich ihre Augen. Ich sah wohl nicht sehr gut aus...naja nachdem ich fast eine ganze Flasche getrunken und nicht geschlafen hatte, konnte man das auch nicht erwarten.
"Ich eh... ist alles in Ordnung?", fragte sie dann besorgt, "Ich habe gehört, dass du aufhörst zu spielen." Das sprach sich aber schnell rum. "Ja..naja..",murrte ich schulter zuckend. Ich gehörte nicht in das Team. Es war mir in den Rücken gefallen.
"Aber warum?", ihre Augenbrauen zogen sich fragend zusammen. Leise seufzte ich und stand auf, nahm meine Tasche und sah sie emotionslos an: "Ist doch egal"
Dann lief ich aus der Klasse. Ich spürte wie sie mir mit ihrem Blick folgte. Aber was ging sie das an? Es war immerhin meine Sache!

Ich lief aus dem Schulgebäude in den Schnee. Dieser knirschte leise unter meinen Füßen. Ich konnte nicht mehr dort sitzen und irgendwelchen Erwachsenen zuhören. Nicht heute...und wahrscheinlich auch nicht morgen.
Mein Kopf brummte...der Alkohol lies langsam nach und der Kater kam. Ich konnte mich nicht mehr konzentrieren...auch der Schmerz kam langsam zurück. Ich musste das wieder betäuben.
Ich wollte das nicht fühlen...

Noch nicht Vergessen.[BokuAka]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt