Die Gedanken sind Schwarz.

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Die weiteren Tage verbrachte ich Zuhause in meinem dunklem Zimmer. Meinen Eltern sagte ich, ich sei krank...sie waren zwar skeptisch, ließen aber zu, dass ich mich ein paar Tage ausruhen konnte.

Auch heute drückte ich mich davor in die Schule zu gehen, dennoch musste ich das Haus verlassen.
Meine Eltern wollten, dass ich einkaufen gehe. Immerhin liege ich ja den ganzen Tag nur faul in meinem Bett rum... wiederholte ich die Worte in meinem Kopf, als ich gerade die Haustüre schloss.
Mittlerweile war der Boden mit einer Schneedecke überzogen und es war auch deutlich kälter geworden.
Ich zog den Kragen meiner Jacke hoch und verstaute den Schlüssel in meiner Tasche.
Nochmal prüfte ich nach, ob ich auch meinen Geldbeutel mitgenommen hatte und lief dann los.
Es war ruhig, da es noch recht früh war. Alle waren arbeiten oder in der Schule...nur ich nicht.

Auf dem Weg zum Laden begegnete ich kaum einem Menschen. Die meisten auf die ich traf waren älter. Sie hatten schon keinen Job mehr und mussten auch schon lange nicht mehr zur Schule.
Ich drückte die Ladentür auf und ein klingeln ertönte. Es war nur ein kleiner Laden, da ich nicht sonderlich weit kommen konnte, indem ich lief. Die anderen, großen Läden, waren meist eine Stunde entfernt...und da wir sowieso nicht allzu viel brauchten, reichte auch dieser kleine Laden.
Ich lief den ersten Gang entlang, auf die Kühlboxen zu. Dort nahm ich mir eine Dose Limonade heraus.
Wieso sollte ich nicht auch gleich etwas für mich mitnehmen, wenn ich schon mal hier war.
Dann ging ich weiter zum Brot, nahm das erst Beste...zur Milch und anschließend noch etwas Obst.

Das Klingeln, der Ladentür, ertönte. Ich sah nicht hin ...es interessierte mich nicht wer rein kam.
Ich nahm einen kleinen Sack voller Äpfel und drehte mich zur Kasse, dann sah ich nur noch rot...

Ich wanderte mit meinem Blick nach oben und sah in ein frech grinsendes Gesicht.
"Endlich hab ich dich gefunden", meinte der, noch immer grinsende, Mund zu mir. Mit geweiteten Augen sah ich den Schwarzhaarigen vor mir an.
"Kannst wohl nicht glauben, dass ich hier bin~", grinste Kuroo und schlug mir sachte gegen die Schulter.
"Was..",fing ich an, "machst du denn hier?",nuschelte ich. Einerseits weil der Alkohol von letzter Nacht noch etwas Wirkung hatte... andererseits weil ich seit Tagen nicht geschlafen hatte.
"Ich habe dich nicht erreicht und das schon seit ein paar Tagen..",er folgte mir, als ich mich auf den Weg zur Kasse machte. "Und...Akaashi hat mich angerufen",kurz hielt ich inne. Da war er wieder...der Gedanke.
Akaashi...
Es war wie ein Samen, der gepflanzt wurde und nun immer weiter in meinen Gedanken wächst.
Fast hatte ich es vergessen... verdrängt. Doch da war er wieder.

Ich legte die Sachen auf den Tresen und zog meinen Geldbeutel hervor. Ich schwieg auf das Gesagte von Kuroo...wusste nicht was ich sagen sollte.
Machte sich Akaashi sorgen? Aber dann hätte er doch auch angerufen, oder?
Kurz dachte ich nach, holte das Geld raus und bezahlte.
Ich hatte ja ganz vergessen...mein Handy war kaputt. Ich habe es letzte Nacht, glaube ich, gegen die Wand geworfen...weil es nicht aufhörte zu klingeln.
"Ich mache mir Sorgen, Bokuto",Kuroo folgte mir aus dem Laden. "Brauchst du nicht..",murmelte ich und lief den Weg zurück nach Hause. "Oh doch! Hast du dich schonmal im Spiegel angesehen?", seine Stimme war nun sehr ernst geworden. Nein, hatte ich nicht. Ich konnte den Anblick nicht ertragen... dieses Elend.
"Wir!",fing er an und legte beide Hände auf meine Schultern um mich aufzuhalten, ".. nüchtern dich jetzt erstmal aus! Und machen dich dann fit!", entschlossen ging er dann vorne weg. Ich trottete ihm unbeeindruckt hinterher.
Sollte er doch machen was er will...sollte er doch mit mir machen, was er will.
Ich würde heute Nacht sowieso wieder alleine sein...und in mein Loch fallen.

Unter den Augen von Kuroo schloss ich die Haustüre auf und ging hinein. Den Sack voller Einkäufe stellte ich auf den kleinen Schrank, der sich im Flur befand.
Dann zog ich meine Jacke und Schuhe aus, legte es ordentlich weg und ging Richtung Küche.
Kuroo tat es mir gleich, nahm jedoch die Einkäufe mit und legte sie auf den kleinen Tisch in der Küche. "Du hast da was vergessen", meinte er nur als er es ablegte.
Ein leises Brumm-Geräusch kam aus meiner Kehle und ich fing an die Sachen weg zu räumen.
Der Nekoma-Schüler sah mir einfach nur dabei zu. Ich wusste nicht, was er dachte, doch wahrscheinlich nichts gutes.

Noch nicht Vergessen.[BokuAka]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt