Ankunft mit einem Haufen Chaos

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Seit drei Tagen flogen wir über das Meer. Das meine Brüder die Tage ohne Schlaf aushielten, wunderte mich. Drogon flog voraus. Ich sah nach hinten. Viserion bockte und meine Mutter hatte alle Hände damit zu tun, ihn ruhig zu halten. Sie hatte ihm einen Sattel schmieden lassen, und eine Art eiserne Trense. Seine Zügel waren aus Ketten, und er trug um die Beine und den Hals eiserne Schellen. Auf den Schiffen waren Ketten gelagert, die ihn über Nacht ruhighalten würden. Und nun versuchte Daenerys ihn mit Zügeln und Peitsch zu bändigen. "Geht's?", fragte ich sie. Sie nickte. Drogon kam zu uns geflogen. "Rhaenyra, ich will Viserion nochmal ordentlich fliegen lassen, damit er nochmal ordentlich Gas geben kann. Kommst du mit?" Ich nickte. "Gut. Drogon?" Er brüllte zustimmend. "Schön. Dann los." Daenerys lie die Zügel locker und prompt raste Viserion los - in die falsche Richtung. Vom in der Ferne zu Sehenden Festland weg, in Richtung mehr. Drogon, Rhaegal und ich wechselten einen Blick, dann rasten wir hinterher.

Taris p.o.v.
In der Ferne könnte ich bereits die Schiffe mit den Wappen erkennen. Ich war so aufgeregt. Innerhalb einer Woche hatten die Angriffe der Wiedergänger drastisch zugenommen. Und jetzt stand ich fein herausgeputzt zwischen Legolas und Lindir. Thranduil meinte, mir eine neue Tunika geben zu müssen, wo auf dem Rücken sein Wappen prankte. Ungeduldig sah ich den nahenden Schiffen entgegen. Ich erkannte bereits die einzelnen Wappen. Der Schattenwolf, der Löwe, ein Krake und ein Adler und ganz vorne war der dreiköpfige Drache zu erkennen. Leider erkannte auch der König das Wappen. "Was ist das denn für ein Wappen?", fragte er nahezu angewidert. "Das sagt ihr besser nicht, wenn sie da sind", erwiederre Elrond. Eine halbe Stunde später legten die Schiffe an. Von dem Schattenwolfschiff kamen ein Mann mit schwarzen Haaren, eine Frau mit schwarzen Haaren und eine Frau mit roten Haaren. Von dem Drachenschiff kamen eine schlanke Frau mit gebräunter Haut und ein kleiner Mann.ä und ein weiterer Mann mit gebräunter Haut, der wohl so etwas wie ein Kommandant war. Aus dem Löwenschiff kamen eine Frau mit langen, blonden Haaren und ein Mann mit blonden Haaren. Wir alle blieben im höflichen Abstand stehen. Schließlich räusperte sich die Frau, die von dem Schiff mit dem Drachenbanner. "Die Königin lässt sich entschuldigen. Sie hat ein paar Probleme, wird aber bald nach kommen. "Kein Problem", erwiderte Elrond freundlich. Thranduil schnaubte. "Taaaaaaariiiiiiiisssss!!!!" Ich fuhr herum Lyanna kam auf mich zugerannt. Sie sprang mich an und ich kämpfte kurzzeitig mit der Balance. Ich hätte sie gerade wieder gefunden, als Lyannas silberweiße Schattenwölfin Winter ihr hinterher sprang und mich zu Boden riss. "Lyanna ... Du ... erdrücktst mich", krächzte ich. "Oh, Entschuldigung. Winter, geh runter." Wir rappelten uns wieder ein. "Alles Gut?", fragte Lyanna. "Jaah, drei gebrochene Rippen heilen sicher ganz schnell." "Ups", grinste Lyanna und kraulte Winter. Legolas und Lindir sahen den Schattenwolf an, als sei er eine geladene Superwaffe. "Ich habe dich so vermisst!", sagte Lyanna. "Ich dich auch", grinste ich. "Komm, ich zeig dir meine Familie", rief sie und noch bevor irgendjemand etwas tun oder sagen konnte, hatte Lyanna mich schon rüber geschleift.  Ich warf einen Blick zu Thranduil, der in etwa so aussah, als würde er am liebsten Benimm-unterricht geben. Lyanna riss mich aus den Gedanken. "Das ist Jon Schnee, Mein Vater, Ygritte, meine Mutter, Tante Arya und Tante Sansa. Und daneben steht Onkel Bran. Ich neigte den Kopf. "Ihr seid also diejenige, die unsere Tochter gerettet hat?", fragte Jon Schnee. "Ihr könnt ruhig du zu mir sagen", erwiderte ich höflich. "Hätte ich auch nicht anders gemacht", warf Ygritte ein. "Meine Mutter gehört zum Freien Volk. Deshalb kommt sie manchmal schroff rüber." "Ihr belegt den Begriff 'Freies Volk' anders als wir, nehme ich an?", fragte ich Lyanna. "Warum?" "Schon mal was von den freien Völkern Mittelerdes gehört?" "Nein?" Ich deutete mit dem Kopf auf die versammelten Elben, Menschen und Zwerge. "Die nennen sich auch freie Völker." "Wirklich?", fragte nun auch Ygritte interessiert. "Äh ja, aber bei uns wir der nächste König durch Erbfolge bestimmt. Und wir erweisen unserem König durchaus Ehre." "Also doch Kniende", schnaubte Ygritte. Lyanna schien das gerade nicht zu interessieren. "Ja schön, ich will Taris noch die Wölfe zeigen." Die Schattenwölfe standen brav neben ihren Besitzen. "Der Wolf meines Vaters ist Geist, der Wolf von Arya ist Nymeria, der Wolf von Sansa ist Lady und der Wolf von Bran ist Sommer." "Schön", ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. "Sonst noch neues?" "Ja, ich habe vor ein paar Wochen meine Ausbildung zum Gesichtslosen Mann abgeschossen!" Lyanna schien förmlich zu explodieren. "Okay, du atmest jetzt erstmal tief durch", sagte ich daher zu ihr. Sie nickte. "Besser?", fragte ich. Sie wollte antworten, da schrie noch jemand: "Taris!!!!" Ich hatte keine Zeit, zu gucken, wer das war, ich würde direkt von hinten umarmt. Winter knurrte. Ich drehte mich um. "Hallo Joanna", schmunzelte ich. "Wie Geht's?" "Gut. Komm, du hast genug Zeit bei diesen lästigen Starks verbracht. Ich will dir meine Familie zeigen." Damit zerrte sie mich von den Starks Weg zu den Lennisters. "Also, das ist meine Mutter, Cersei Lennister", sagte Joanna und deutete auf die blonde Frau. "Inzestkönigin", schnaubte Lyanna, die mitgekommen war. "Sagt die Tochter vom Eidbrecher", antwortete Cersei spitz. Im einen Streit zu verhindern, sagte ich: "Ähm Joanna, stell mir doch noch den Rest deiner Familie vor." Sie nickte begeistert. "Also, das ist mein Vater, Jaime." "Und die Vaterrolle macht er so gut, das auch noch die Onkelrolle übernommen hat", flüsterte Lyanna. "Und das ist... " Weiter kam Joanna nicht, denn ein Brüllen ertönte. Laut und ein wenig schrill. Lyanna lauschte. "Drogon!", rief sie erfreut. "Ich glaube, euer König will etwas von euch", warf Cersei ein. Ich sah zu Thranduil, der mir bedeutete, zu ihm zu kommen. Ich seufzte. "Das ist mein Tod." Dann ging ich. Lyanna sprang neben mir her. Ich verbeugte mich. "Mein König?" "Was war das für ein Brüllen?" "Die Kinder der Königin", antwortete Lyanna. "Und wo ist die Mutter?" "Kommt gleich." Da ertönte ein zweites Brüllen. "Da kommt der zweite Sohn. Und mit der Tochter." "Was hat die Königin für Kinder?", fragte Thranduil mühsam beherrscht. "Drei Drachen und einen Halbdrachen." Augenblicklich zogen die vorhandenen Elbenkrieger die Schwerter, was die wenigen, schon vom Schiff gekommenen, Dothraki veranlasste, die Arakhs zu zücken. "Aber es besteht kein Grund zur Sorge. Die Drachen sind nett." Drogon könnte man mittlerweile auch schon erkennen. Dahinter war eine kleinere Gestalt, die Rhaegal sein müsste. "Warum habt ihr die Drachen nicht erwähnt?", fuhr Thranduil mich an. Ich duckte mich automatisch. "E es tut mir leid, aber i ich wusste, ihr würdet sonst nein sagen." "Sie hat es nur hum Wohle von Mittelerde getan", versuchte Legolas seinen Vater zu überzeugen. Der Schnaubte nur. Inzwischen war Drogon angekommen, setzt aber nicht zu Landung an. Er sah zu uns, drehte dann den Kopf zu Rhaegal und brüllte. Rhaegal fauchte eine Antwort, als eine leise Stimme rief: "Rhaegal, Lande!" Rhaegal warf den Kopf in den Nacken und setzte den Landeanflug an. Alle bekamen ordentlich Wind ins Gesicht, als Rhaegal landete. Ein Mädchen stieg ab. "Die Prinzessin", erklärte Lyanna Thranduil. "Und wo ist die Mutter?" "Erfahren wir gleich", sagte ich. Rhaenyra flüsterte Rhaegal etwas zu, der Drache nickte und erhob sich wieder in die Luft. Dann kam Rhaenyra zu uns. "Taris!", rief sie erfreut und umarmte mich. Ich hätte nichts dagegen gehabt, stände nicht der König in unmittelbarer Nähe. Aber ich erwiderte die Umarmung. "Oh Mann ich habe dich so vermisst", redete Rhaenyra ungehindert weiter. Ich stieß sie in die Rippen. "Was denn?:, fragte sie. "Du stehst vor dem König", sagte ich in valyrisch. Rhaenyra sah zu Thranduil. "Oh", meinte sie betroffen. "Entschuldigt. Ich bin Raenyra Targaryen, die Schwester der Drachen." Thranduil neigte steif den Kopf. "Ich bin Thranduil Oropherion Grünblatt. Der König des Grünwald." Elrond kam hinzu. "Wo bleibt eure Mutter", fragte er höflich. "Die kommt gleich, sie hat noch ein paar Probleme ...", weiter kam Rhaenyra nicht, denn in dem Moment ertönte ein schriller Schrei. Der Schrei eines Wiedergängers. Ich fuhr herum, als ein blauer Drache aufs Festland zuraste. Sein Flug war unkoordiniert, er warf den Kopf hin und her, sein wilder Schwanzschlag brachte ihn immer wieder auf der Balance. Er brüllte und fauchte und schien sich gegen irgendetwas zu wehren. Als ich genauer hinsah, erkannte ich eine Reiterin mir hellen Haaren, die mit Zügeln und Peitsche versuchte, den Drachen zu bändigen. Er stürzte auf die Elben zu. "Achtung!!", kreischte Rhaenyra. Ohne Nachzudenken riss ich Thranduil mit zu Boden, während sich auch der Rest aus dem Weg warf. Der Drachen stürzte zu Boden und schlitterte auf dem frei gewordene Erdboden. Taris richtete sich. "Bei den Sieben, kannst du dich nicht einmal benehmen?", schrie Daenerys Viserion an. Der Drache hob den Kopf und knurrte Daenerys an. Er öffnete das Maul, in seinem Rachen wurde es hell, als er Feuer speien wollte, doch dazu kam es nicht mehr. Mit einem Fauchen rammte Drogon Viserion, das dessen Kopf zur Seite flog und das Feuer erlosch. Viserion brüllte frustriert und schnappte nach dem doppelt so großen Drogon. Drogon fauchte und packte Viserion im Nacken und zerrte ihn in die Luft. Schreiend tat Viserion seinen Wiederwillen kund, doch Drogon interessierte sich herzlich wenig dafür. Fauchend machten sich die Drachen davon. Erleichtert atmete ich auf und sah mich um. Die meisten hatten sich, um Viserion zu entkommen, auf den Boden geschmissen und rappelten sich auf. Daenerys sah sich um. "Tut mir leid. Viserion ist ... wild." "Tot, meint sie wohl", murmelte Joanna, die herbeigeschlendert kam. "Viserion ist nicht tot", knurrte Rhaenyra. "Ach, stimmt, er ist ein Feind", pfiff Joanna. Rhaenyra sah so aus, als plane sie einen baldigen Mord. "Beruhigt euch, alle beide." "Die streiten immer, da kann man nichts machen", sagte Lyanna. Die Elben, Menschen und Zwerge hatten sich wieder aufgerichtet und standen versammelt vor Daenerys, um die sich gerade ihr Beraterstab und irgendwelche Lords sammelten. Eine Frau begann zu sprechen: "Ihr befindet euch in der Gegenwart von Daenerys Sturmtochter aus dem Haus Targaryen ..." Sie zählte die ganzen Titel auf, und die Mittelerdler schienen etwas überrascht, das man so viele Titel überhaupt haben konnte. Einzig Thranduil hatte die Augenbrauen zusammengezogen und schien nicht mehr ganz so begeistert von der Königin zu sein. Elrond stellte  sich vor. "Ich bin Elrond, Lord von Bruchtal." Galadriel stellte sich ebenfalls vor: "Ich bin Galadriel, die Herrin des Lichts." Lyanna starrte sie misstrauisch an. "Macht die etwa gemeinsame Sache mit dem Herr des Lichts?", fragte sie spitz. Ich schüttelte den Kopf. "Ne, aber die ist trotzdem blöd." An den Gesichtsausdrücken mancher Westerosi könnte ich erkennen, das sie wohl ähnlich dachten. Nachdem sich alle vorgestellt hatten, fragte Daenerys: "Uns wurde berichtet, hier gibt es ein Wiedergängerproblem?" "Ja, wir hatten allerdings nie derartige Feinde." "Wurden auch Weise Wanderer gesichtet?", fragte Jon. Die Elben wechselten einen Blick. "Ich glaube nicht", sagte Galadriel. "Okay, das keine gesichtet wurden, hat nichts zu bedeuten. Wir werden uns morgen direkt damit befassen, aber meine Leute sind müde von der langen Reise, daher würden wir uns sehr darüber freuen, wenn wir erstmal ein Lager bauen dürften." "Ein Lager für 10 Armeen? Das will ich sehen", murmelte Rhaenyra. "Natürlich", antwortete Elrond, "Wir haben auch Gemächer herrichten lassen, aber alle werden wir wohl nicht untergebracht bekommen." "Nicht schlimm. Die meisten werden eh draußen bleiben. Wir werden nur ein paar Wachen mitnehmen, wenn das okay ist", erwiderte Daenerys. "Natürlich", sagte Elrond. Die Lords schnappten sich ein paar Wachen, Daenerys holte ihre Blutreiter. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg ins Waldlandreich ...

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 23, 2019 ⏰

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