Kapitel 10

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 „Morgan, Dave, Reid und Miller. Ihr geht hinten rum. Wir anderen gehen vorne rein.“ Wir standen vor Jan Stillers Haus. Es war eins dieser typischen Neubauhäuser.  Ich zog mir gerade die Schusssichere Weste an, als Hotch  uns einteilte. Wir nickten und wir vier gingen mit geladener Waffe hinter das Haus. Äußerlich schien hier nichts darauf hinzuweisen, dass die Frauen hier gefoltert wurden. Ich war verdammt nervös, schließlich war das hier mein erster Einsatz mit Waffe. Als wir vor der Hintertür standen, gab Derek uns ein Zeichen, daneben zu warten. Reid und ich standen auf der einen, Derek und Rossi auf der anderen Seite. Plötzlich hörte wir einen Knall und mehrere „FBI“ rufe. Wir schauten gespannt auf die Tür. „Ok. Wir gehen rein.“  Meinte Derek. Er stellte sich vor die Tür und trat sie kurzerhand ein.  Wir gingen rein, wobei ich vor Rossi lief. Vor uns lang ein langer Flur, welcher heimlich eingerichtet war. Emily kam aus einer Tür rechts von uns, wobei Stiller in Handschellen vor ihr lief. „Schaut euch um, ob hier irgendwo was ist.“ Sagte Rossi zu uns und wir teilen uns auf. Links neben mir ging eine Treppe hoch und ich entschied mich, mich oben umzuschauen. Noch immer hielt ich meine Waffe geladen und schussbereit fest. Oben angekommen gab es drei Türen.  Ich holte aus meiner Jackentasche die üblichen Handschuhe und öffnete vorsichtig die erste Tür und schaute mich um. Das Badezimmer. Sah alles sauber aus, auch in den Schränken war nichts Außergewöhnliches. Das nächste Zimmer war das Schlafzimmer. Auch hier konnte ich nichts Seltsames feststellen, von der Tatsache abgesehen, dass es auch hier total ordentlich war. Hm, vielleicht hat er eine Zwangsneurose.  Die letzte Tür war ganz am Ende des Ganges. Ich wollte sie öffnen, aber sie war abgeschlossen. Ok, dann eben anders. Ich zog aus meinen Haaren eine Haarklammer, bog sie gerade und machte mich am Schloss zu schaffen. Nach drei Minuten war die Tür auf. Woher ich das kann? Na ja, ich hatte in meine Jugend ziemliche Langeweile…Zögerlich trat ich ins Zimmer ein. Der Raum war komplett dunkel. Ich taste mit der Hand an der Wand und fand einen Lichtschalter. Als meine Augen sich an das Licht gewöhnt hatten schaute ich mich um. OMG. „Leute. Ich hab was.“ Rief ich laut. Der ganze Raum war voll mit Bildern von Danielle. Zögerlich trat ich näher heran. Manche Bilder sahen aus, als ob sie von Facebook etc. stammen. Andere zeigen Danielle wie sie in der Stadt ist. Auf manchen Bildern war auch ihr Mann. Diesen hatte Stiller aber immer mit schwarzen Edding durchgestrichen. Ich schaute mich weiter um und sah einen Art Altar. Hier waren Bilder, wo man Danielle mit Stiller sehen konnte, vermutlich Aufnahmen von der St. Petri Einrichtung. Es lagen auch mehrere Briefe darauf. Ich nahm mir einen und schaute ihn mir an: Liebste Danielle. Bevor ich dich traf, wusste ich nicht, wie es sich anfühlte zu leben. Aber du hast mir gezeigt, wie schnell mein Herz schlagen kann. Wenn du lächelst, geht für mich die Sonne auf und der Klang deiner Stimme ist Musik in meinen Ohren…. So ging das immer weiter. Ich legte den Brief zurück und überflog die anderen. Die anderen sahen alle genau so aus, vermutlich Liebesbriefe, die Stiller aber nie abgeschickt hat. „Was hast du gefun…“  Emily kam rein. „Wow.“ Sie war, genauso wie ich, geschockt über den Anblick. „Er hat sie gestalkt. Und das gründlich. Hier.“ Sagte sie und zeigt auf eine Art Tabelle. „Danielles Tagesablauf. Wann sie aufstand, wann sie joggen ging, welche Runde sie lief…“ „Hier. Das ist auch interessant.“ Meinte ich. Sie kam und sah sich den Altar an. „Reid sollte sich das mal angucken.“ Fragend schaute ich sie an. „Er kann 20.000 Wörter pro Minute lesen.“ Antwortete sie mit einem Grinsen. „Jetzt ernsthaft?“ fragte ich schockiert. Emily grinste noch immer und nickte. Ich schüttelte den Kopf: „Krank.“ Murmelte ich. Und das bezog sich sowohl auf Reids Verstand als auch auf Stillers Stalking Verhalten.

„Sie mochten Danielle. Hat es sie wütend gemacht, dass sie ihre Liebe nicht erwidert hat?“ Das ganze Team, bis auf J.J. und Rossi, stand mit mir im Verhörraum der Polizei, auf „der anderen Seite vom Spiegel“ (AN: Ich hoffe ihr wisst, was ich meine, ich hab keine Ahnung wie das heißt). J.J. musste irgendwas mit den Medien regeln und Rossi war mit Stiller im Verhörraum und versuchte seit fast 20 Minuten etwas aus ihm heraus zu bekommen. Aber bisher hat Stiller nicht ein Wort gesagt, auch hat er noch keinen Anwalt gerufen. Plötzlich klingelte Hotchs Handy. Er ging ran und man konnte hören, dass Garcia am anderen Ende war. „Ok danke Garcia.“ Sagte er mit ernster Stimme und legte auf. Er wand sich an uns und sagte: „Lea Dian wird seit heute Morgen vermisst. Sie passt genau in unser Opferprofil.“ „Im Haus war nichts, abgesehen von dem Raum, wo er Danielle „verewigt“ hatte. Wenn er unser Mann ist, hat er noch ein anderes Haus, wo er sie gefangen hält.“ Meinte Derek und guckte wieder zu Stiller. „Wir haben ein Problem.“ J.J. kam durch die Tür. „Das Profil ist an die Öffentlichkeit gelangt, genauso wie Meldung, dass wir jemanden festgenommen haben.“ „Was? Ich dachte wir hätten allen klar gemacht, dass es unter keinen Umständen öffentlich gemacht werden darf.“ Meinte Hotch aufgebracht. „Und jetzt?“ fragte ich. „J.J. versuch mit den zu reden. Die dürfen das nicht weiter ausstrahlen.“ Gab unser Boss die Anweisung und J.J. ging mit einem Nicken wieder raus. „Bringt das denn was, wenn es bereits ausgestrahlt wurde?“ fragte ich zweifelnd. Emily antwortete mir: „Sollten wir den falschen Täter haben und der richtige sieht diese Meldung, könnte er ausrasten. Die meisten Täter wollen durch ihre Morde auch Aufmerksamkeit. Wenn er sieht, wie jemand anderes den „Ruhm“ für seine Taten bekommt, kann es passieren, dass er sich rächen will. Und das bedeutet ein neues Opfer.“ Ich nickte, und hoffte, dass der Richtige dort in Handschellen sitzt. Wieder ging die Tür auf und Rossi kam rein. „Das wird nichts. Er lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen.“ „Wenn er der Täter ist müssen wir wissen, wo Lea ist.“ Meinte Derek. Ich merkte, dass Hotch mich ansah: „Miller, haben sie schon mal ein Verhör geführt?“ Äh was? Ich schluckte: “Nein, aber ich hab schon bei unzähligen zugeguckt.“ Antwortete ich ihm. „Derek hat Recht. Wir müssen was aus ihm rauskriegen. Eventuell kommt er aus der Verfassung, wenn sie ihn verhören. Sie sind genau sein Typ.“ „Sie…sie wollen, dass ich mit ihm rede?“ fragte ich unglaubwürdig. „Wenn sie es sich zutrauen, ja.“ Mein Boss sah mich erwartungsvoll an. Zögerlich nickte ich: „Okay…ich werde es machen.“ Hotch nickte mir einmal zu und Rossi gab mir die Akte von Stiller. Ich schlug sie auf und überflog es schnell. Außerdem waren da drin auch noch Bilder von seinem Haus enthalten. Ich klappte sie wieder zu und versuchte selbstbewusst auszusehen. Derek und Emily sahen mir aufmuntern zu. Ich ging aus der Tür, lief ein paar Meter links und stand dann vor der Tür. Du schaffst das Jessi, sprach ich mir selber Mut zu. Ich atmete tief durch und trat dann durch die Tür.

Halli Hallö :) Ich hab beim letzten Kapitel vergessen zu schreiben, dass Antony K. wirklich ein Kannibale ist. Er kommt aus der USA und hat Teile von seinem Mitbewohner gegessen, unter anderem teile des Gehirns. Aber nur, weil er unter Drogen stand. Ich wollte das nur noch mal sagen :)

Und danke für die reads und votes, ich freue mich über jedes einzelne :)

Herzschmerz (criminal minds ff)- Abgeschlossen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt