Wintergeflüster

Kapitel 9

Finja versucht noch zweimal ein Gespräch zu beginnen, welches in mein Schweigen erstickt, als sie sich gerade verabschieden will, ertönt ein Klopfen und eine junge Schwester, die beim letzten Mal noch nicht da war kommt herein. „Hallo, ich bin Schwester Sintya. Hab gehört du bist neu hier, kennst du dich schon aus oder soll ich dir kurz alles zeigen? Oh, und ich hoffe es ist okay, wenn ich dich duze?" Ich wende mein Blick von ihr ab zuck mit den Schultern und sie redet weiter. „Du scheinst nicht sehr gesprächig zu sein.", stellte sie ernüchternd fest. „Naja sie ist nicht freiwillig hier.", antwortet Finja und stupst mich von der Seite an, wahrscheinlich um mich zum Reden zu bringen. Ich sehe die Schwester an, welche kaum älter ist als ich und ein strahlendes Lächeln auf den Lippen trägt. „Mir gehts gut, meine Schwester und mein Bruder sind da allerdings anderer Meinung, weswegen ich wieder hier sitze. Reicht das? Kann ich jetzt meine Ruhe haben?" Das Lächeln verschwindet von Sintyas Gesicht, allerdings verlässt sie das Zimmer nicht, was Finja hingegen macht, scheinbar hat sie genug von meiner Laune. „Ich würde noch einmal durch deine Sachen schauen und dann gehe ich.", sagt die Schwester noch und beginnt alles zu durchwühlen. Während ich mir mein Laptop schnappe, den ich Gottseidank mitgenommen habe und mich an mein Studienzeug setze. Als Sintya aus der Badnische herauskommt, wirft sie nur einen kurzen Blick auf mein Laptop sagt dazu nichts und verlässt den Raum. So vergeht der erste Tag und auch die darauf folgenden sind nicht großartig anders. Ich verhalte mich unauffällig, erfühle meine Pflichten und arbeite an meiner Bachelorarbeit weiter. Auch Sintya, welche bis jetzt immer Frühschicht hatte, hat es nach wenigen versuchen aufzugeben mit mir zu reden. Ich habe nun mal keine Probleme und solang ich meine Ruhe habe, bin ich auch zufrieden.