Fluchtpläne und Geheimnisse

617 41 8
                                    

Fluchtpläne und Geheimnisse

Kate saß am Tisch in der Kajüte von Barbossa und hatte alle Mühe, nicht einfach aufzustehen und an Deck zu rennen, um ihn umzubringen. Doch Pintel und Ragetti hatten natürlich Vorkehrungen getroffen und die Tür abgeschlossen. Nun schmollte die junge Frau vor sich hin und spürte tiefe Wut in sich. Barbossa würde büßen für das, was er getan hatte. Kate hoffte, dass Mila den Sprung überlebt hatte und wenn dies der Fall war, dann würde ihre beste Freundin einen Weg zurück finden. Das war schon immer so gewesen, denn wenn Mila eins war...dann eine Überlebenskünstlerin.
Plötzlich ertönte ein Klicken und die Tür öffnete sich und Barbossa kam herein, mit einem schleimigen Grinsen im Gesicht und er sah äußerst zufrieden aus.

,,Nun, da ich mich meines Erzfeindes und der nervigen Ladies entledigt habe, komme ich zu Euch.", sagte er und setzte sich grinsend an den Tisch.

Kate jedoch schenkte ihm einen Todesblick und wenn sie eine Waffe hätte, dann würde der Captain schon längst nicht mehr atmen.

,,Das Lachen wird Euch noch vergehen, Captain Barbossa!"

,,Oh, so feindselig? Ich hätte Euch ebenfalls über die Planke gehen lassen können, doch ich tat es nicht. Ihr solltet mir dankbar sein.", meinte er nur.

,,Ihr verdient keine Dankbarkeit. Ihr seid ein grausames herzloses Monster, das nur an sich selbst denkt und dafür andere Leben zerstört.", zischte Kate und funkelte ihn an.

Barbossa schmunzelte und beobachtete sie. Kate verschränkte die Arme vor der Brust und warf ihm weiterhin Todesblicke zu. Der Captain jedoch, schien über irgendetwas nachzudenken und schließlich brach er das Schweigen.

,,Warum habt Ihr es getan? Euch mit Jack Sparrow verbündet?", fragte er aus heiterem Himmel und Kate sah ihn ausdruckslos an.

,,Ich wüsste nicht, was Euch das angeht."

,,Ach, kommt schon! Ihr seid hier zu Gast auf meinem Schiff. Es wäre nur fair, wenn ich etwas über Euch wüsste."

Kate durchschaute ihn! Wollte er jetzt wirklich versuchen, sich bei ihr einzuschleimen? Da war er jedoch gewaltig auf dem Holzweg.

,,Gast ist das falsche Wort. Geisel, trifft es wohl eher. Aber bitte, wenn Ihr es unbedingt wissen wollt: wegen Euch! Ihr habt meine beste Freundin und ihre Schwester entführt! Und da die dämliche Navy zu unfähig war, um auf eine Verfolgungsjagd aufzubrechen, mussten ich und meine Freunde uns einen neuen Verbündeten suchen. Und wer könnte einen kaltherzigen Piraten besser jagen, als ein anderer Pirat, der obendrein noch der Erzfeind des besagten Piraten ist?"

Kate lächelte und warf Barbossa einen triumphierenden Blick zu. Dieser jedoch sah ziemlich verwirrt aus und zog eine Augenbraue hoch.

,,Die beiden jungen Damen...sind Schwestern?"

,,In der Tat! Und obendrein die Töchter des Gouverneurs von Port Royal. Die ganze Navy ist wohl schon auf der Suche nach ihnen. Ihr hättet Euch wohl besser vorher überlegen sollen, wen Ihr da entführt. Aber wie heißt es so schön: hinterher, ist man immer schlauer! Nicht wahr, Captain Barbossa?"

Barbossa schwieg und Kate lehnte sich zurück. Sie genoss diesen Anblick. Sie wusste nicht warum, aber sie freute sich über das Gefühl, dem Piraten für einen Moment überlegen zu sein. Das hielt jedoch nicht an, denn Barbossa stand auf und wanderte durch den Raum. Kate beobachtete ihn und wurde das Gefühl nicht los, dass Barbossa irgendetwas von ihr wollte. Sie hatte nur keine Ahnung, was es war.

,,Ich muss schon sagen, Kate...Ihr habt eine außergewöhnliche Art. Ihr seid mutig, kühn und noch dazu recht scharfsinnig. Allerdings seid Ihr auch ein wenig töricht...oder sogar naiv."

Adventures of the CaribbeanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt