Ich bin dein Vater!

700 39 3
                                    

Ich bin dein Vater!

Kate stand an der Reling und starrte auf das Meer. Nur das Rauschen der Wellen war zu hören und mittlerweile war die Nacht über sie hereingebrochen. Und immer noch, versuchte Kate mit den Ereignissen des Tages fertigzuwerden.
Ihre Gedanken waren vollkommen durcheinander und ihre Gefühle ein einziges Chaos. Wie konnte Barbossa nur ihr Vater sein? Das war doch völlig unmöglich!
Abgesehen davon, dass sie nie zuvor hier gewesen war, waren er und sie vollkommen unterschiedlich und hatten nicht das Geringste gemeinsam. Doch ob sie sich strikt gegen diese Tatsache wehrte, so sagte ihr die Stimme ihres Herzens, dass Barbossa dieses Mal nicht gelogen hatte.
Kate seufzte und sie wusste absolut nicht, wie sie mit dieser Situation umgehen oder sich jetzt verhalten sollte. Barbossa war ein Monster...ohne Zweifel! Doch könnte sie ihn verletzen oder gar töten, in dem Wissen, dass er ihr Vater war?
Plötzlich hörte sie Schritte und aus dem Augenwinkel erkannte sie Barbossa, der sich neben sie stellte, doch Kate starrte stur geradeaus und gab sich alle Mühe ihn zu ignorieren- jedoch ohne Erfolg.

Wenn man vom Teufel spricht!, dachte sie sich und verdrehte unauffällig die Augen.

,,Kate, das ist sicher nicht leicht für dich, aber du musst mir glauben. Es ist die Wahrheit. Ich bin dein Vater!"

,,Jetzt weiß ich, wie sich Luke Skywalker in Star Wars gefühlt hat.", murmelte sie, doch Barbossa hörte es zum Glück nicht.

Dann holte sie tief Luft und wandte sich dem Piraten zu, der sie erwartungsvoll ansah und auch Hoffnung lag in seinem Blick. Doch so leicht würde sie es ihm nicht machen.

,,Auch, wenn wir uns vielleicht das gleiche Blut teilen, macht dich das noch lange nicht zu meinem Vater. Du hast kein Recht, von mir zu erwarten, dass ich dir vor Freude um den Hals falle. Nach allem, was du getan hast!", entgegnete Kate und ballte ihre Hände zu Fäusten.

,,Es tut mir leid, dass ich deine Freunde entführt habe, doch ich hatte keine Wahl.", versuchte sich Barbossa zu verteidigen, doch da stieß er bei seiner Tochter auf taube Ohren.

,,Man hat immer eine Wahl! Aber du wolltest gar keinen anderen Weg einschlagen. Für dich gehören Grausamkeit und Zerstörung zum Alltag, weil das dein Leben ist. Und ich bin dir doch völlig egal!"

Barbossa sah sie entsetzt an und wollte sie am Arm berühren, doch Kate wich zurück und funkelte ihn bitterböse an.

,,Du bist mir nicht egal, Kate!"

,,Ach, nein? Wo bist du dann gewesen? Mein ganzes Leben lang, wusste ich nicht wo ich hingehöre. Die ganze Zeit habe ich nach einem Ort gesucht, wo mein Platz ist. Aber damit meinte ich niemals ein Piratenschiff oder etwas dergleichen."

,,Als deine Mutter dich zur Welt gebracht hat, da war ich gerade auf dem Weg zurück zu ihr. Doch als ich bei ihr ankam, da war es bereits zu spät! Der Pirat, der sie tötete, war bei ihr und von dir fehlte jede Spur. Ich habe gedacht, dass er dich ebenfalls getötet hat. Und von diesem Tag an, gab es nichts Gutes mehr in meinem Leben. Aber du bist nicht totdu bist hier! Das Schicksal hat dich zu mir gebracht und ich möchte, dass wir zusammen bleiben. Stell dir doch mal vor, Kate! Wir könnten alle Meere besegeln und ich zeige dir die Welt. Als Vater und Tochter, erobern wir die Meere und können das Leben führen, das uns zusteht.", sagte Barbossa und schien von seiner Idee vollkommen überzeugt zu sein.

Kate jedoch sah ihn nur fassungslos an. Wie konnte er glauben, dass sie mit ihm gehen würde? Nur, weil das Blut sie verband, hieß das noch lange nicht, dass sie ihm einfach so, alle seine Taten vergeben würde. Mit so einem Mann als Vater, wollte sie garantiert nicht um die Welt segeln.

,,Als mörderische Piraten und Banditen? Nein, vielen Dank auch! Erwarte nicht von mir, dass ich mich deiner Zombiecrew anschließe und auf glückliche Familie mache. Da schaufel ich mir lieber mein Grab!"

Adventures of the CaribbeanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt