Der nette Dude von nebenan

Kapitel 18 || Lesenacht 💕

Am Nachmittag klopft es an meiner Tür und Rob kommt herein: „Stör ich?" „Ne ne, alles gut. Was ist los?" Ich setzte mich auf, da ich gerade eine neue Serie auf Netflix angefangen habe zu schauen. Ich habe mich mit Chips, Schokolade, Gummibärchen und meinem Lieblings Tee in meinem Bett gemütlich gemacht. Er gesellt sich zu mir: „Was schaust du?" „Sex Education." „Ach so eine bist du?" „Was meinst du damit?" „Ich dachte du bist so ein bisschen... naja, schüchtern mit dem Thema."

Ich verschränke meine Arme vor meiner Brust und schaue ihn an: „Ich bin alles, aber nicht verklemmt. Glaub mir, ich bin nicht die, für die du mich hälst." „Dann muss ich dich wohl besser kennenlernen", flüstert er ganz leise. Unsere Blicke verheddern sich ineinander. Ich sehe wie sich Rob auf die Lippe beißt. Liebend gerne würde ich wissen wie er mich findet, ob ihm auch etwas an mir gefällt, so wie ich, seine unzähligen Muttermale im ganzen Gesicht faszinierend finde. Das macht ihn einzigartig.

Doch meine Gedanken holen mich ganz schnell wieder zurück auf den Boden. Du bist ein einfaches Mädchen. Nichts besonderes, du bist Studentin, er ist nicht deine Liga, ganz und gar nicht. Er spielt höher als du, viel höher.

Ich räuspere mich um aus dieser Situation irgendwie heraus zu kommen: „Wolltest du eigentlich irgendwas bestimmtes?" „Achso ja, ich wollte dich was fragen." „Dann raus mit der Sprache." „Also bei uns ist es Tradition, dass wenn jemand neues einzieht oder jemand eine neue Wohnung hat, man eine fette Einweihungsfeier schmeißt." „Das bedeutet große Party?" „Das bedeutet große Party!"

„Meinst du 15 Wodka Flaschen reichen?" „Neee nehm lieber 5 mehr mit." Rob und ich sind sofort aufgesprungen um in den Supermarkt zu gehen und einzukaufen. Auf dem Weg dorthin haben wir allen Personen eine Nachricht geschickt das es um 20:00 losgeht und jeder herzlich eingeladen ist. Und jetzt leuchtet mir auch irgendwie ein, warum Rob so einen Zirkus darauß gemacht hat, dass ich alle Freunde der Wg kennenlerne.

Das ist wie eine riesige Familie. Jeder ist mit jedem vernetzt und vertrauen ist bei so etwas das A und O. Kurz bevor wir gingen, wollten wir noch Falco Bescheid geben. Im Wohnzimmer waren auch noch Dima und Filipe und so langsam glaube ich das es IMMER Besuch gibt. Diese Wg schläft NIE. Es ist immer etwas los.

Wir beauftragten also die drei für uns auch noch rumzufragen wer spontan Zeit für eine Housparty hat. Schließlich müssen wir ja irgendwie einkalkulieren wie viel Alkohol, Soft Drinks und Snacks wir brauchen. Nach einem kurzen Blick aufs Handy sieht Rob mich an: „Falco hat geschrieben... okey, also bis jetzt haben 36 Leute zugesagt. Dann noch deine Freundin und ihr Freund aus deiner alten Wohnung und Anna, deine Freundin aus dem Café, oder?"

„Ja, genau." „Mehr nicht? Nur die drei?" „Ich hatte in den letzten zwei Jahren nicht sonderlich viel Zeit neue Leute kennenlernen. Das Studium hat richtig reingehauen." „Das wird sich ab jetzt ändern", zwinkert er mir zu.

„Mit uns beiden sind wir 41 Leute", rechne ich schnell im Kopf aus und bewege mich in Richtung der Knabberregale. Ich habe komplett den Überblick darüber verloren wie viel schon im Wagen ist. Erst als wir an der Kasse alles auf das Band legen, wird uns bewusst, dass wir das halbe Alkoholregel des Supermarktes hier liegen haben.

„Darf ich fragen was sie planen mit so viel Alkohol?", fragt die Kassiererin, welche schon die 34 Flasche abkassiert. „Housparty", antwortet Rob hochkonzentriert da er gerade versucht die ganzen Glasflaschen so zu stapeln das nichts herunterfällt oder kaputt gehen kann. Ich schaue einfach nur auf den Bildschirm mit der Zahl. Der Betrag wird immer höher und höher und ich weiss das es sehr weh tun wird so viel Geld auszugeben.