Kapitel 11

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Hope

Ich starrte ihn ungläubig an. Wie von einem Magnet angezogen war ich sofort zu ihm gelaufen und stand nun direkt vor ihm.

„Evan?", flüsterte ich noch einmal unsicher und bemerkte wie ich erneut zu zittern anfing, „was machst du hier?"

Ich traute mich nicht lauter zur reden, aus Angst dass irgendetwas Schlimmes passieren würde.

Evan grinste spöttisch.

„Das hier ist meine Stadt, vergessen? Ich habe überall meine Augen und Ohren. Und die wurden angewiesen mir sofort Bescheid zu geben, sobald du irgendwo auftauchst", er legte den Kopf etwas schief, „natürlich weiß ich auch dass du dich in dieser kleinen Entzugsklinik befindest. Ich war so nett dir dort deine Ruhe zu lassen. Doch ich wusste dass du irgendwann ausbrechen würdest."

Er hob langsam seine Hand und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Ich ließ ihn gewähren. Sosehr mein Kopf auch wusste dass ich schreiend weglaufen müsste, sosehr war mein Körper wie gelähmt. Sobald Evan auftauchte wurde ich wieder zu dem unsicheren Teenager, der ich mal gewesen war. Ich konnte vor lauter Angst nicht gegen ihn ankämpfen.

„Ich muss wieder zurück.", flüsterte ich, „es war nur ein Abend. Aber jetzt muss ich wieder zurück."

Es klang wie eine Entschuldigung und ich hasste mich dafür.

„Ich weiß. Natürlich musst du das. Ich kenne dich Hope. Du brauchst diese Wochen um psychisch nicht ganz am Rad zu drehen. Das ist in Ordnung, wirklich.", er streichelte sanft mit dem Daume über meine Wange, „ich warte auf dich. Wenn du willst hole ich dich dann ab."

Ich schüttelte energisch den Kopf, doch er lachte nur.

„Dann eben nicht.", er beugte sich runter zu mir und blieb wenige Zentimeter von meinem Gesicht entfernt stehen, „Aber du weiß dass ich dich finden werde kleine Hope. Du weißt es, ich weiß es. Du kommst nicht von mir los."

Und mit diesen Worten küsste er mich.

Ich bemerkte seinen Atem, der wie immer nach Whiskey roch und spürte wie er mich in eine Umarmung zog. Viel zu gelähmt um irgendwie reagieren zu können ließ ich es über mich ergehen. Evan stöhnte an meinen Mund und versuchte seine Zunge in meinen Mund gleiten zu lassen, doch ehe ich ihn gewähren lassen konnte wurde der Kuss unsanft unterbrochen.

Nick Carter stand nun schon zum zweiten Mal an diesem Abend vor mir und riss mich von einem Mann los.

Doch dieses Mal war ich wirklich dankbar dafür.

„Wir sollten jetzt gehen Hope", knurrte er wütend, sah jedoch nur Evan an.

Einen Moment lang spürte ich die prickelnde Luft und hatte schon Angst dass sich die beiden Männer gleich prügeln würden.

Doch Evan, wie immer der Herr der Lage, grinste Nick nur spöttisch an.

„Na dann, kleine Hope", er wandte sich wieder zu mir, „was auch immer du in deiner Klinik anstellst. Und vor allem mit wem. Denk dran: Du gehörst mir!"

Dann sah er noch einmal zu Nick.

„Und wer auch immer DU bist: Unsere Hope hier hatte schon immer Spaß daran sich mit Typen zu vergnügen die ihr gewisse Vorteile brachten. Aber am Ende ist sie doch immer bei mir gelandet. Vergiss das nicht."

Und somit drehte er sich um und lief davon.

Ich sah ihm noch einmal kurz ungläubig hinterher, ehe mir alle Luft aus den Lungen entwich und ich eine leichte Schnappatmung bekam. Die ganze Anspannung fiel plötzlich von mir ab und ich hatte plötzlich das Gefühl nicht mehr genügend Luft zu bekommen. Ich versuchte krampfhaft einzuatmen, es gelang mir jedoch nicht wirklich. Deswegen wehrte mich auch nicht als Nick mich plötzlich in eine feste Umarmung zog.

Sober - Backstreet Boys Fan FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt