Kapitel 5

62 4 0
                                    

Gedankenverloren gehe ich die vollbefahrene Straße zu Styles entlang. Niall hat sich das ganze Wochenende nicht gemeldet. Ich weiß nicht was sein Problem ist. Er sollte sich einfach nicht so in mein Privatleben einmischen. Es ist zwar süß, dass er sich Sorgen macht, aber ich halte nichts von den Geschichten.

Ich betrete das Gebäude und fahre mit dem Fahrstuhl in meine Etage. Neugierig schaue ich mich um und entdecke Liam, wie er sich mit einem schwarzhaarigen jungen Mann unterhält. Langsam gehe ich auf die zwei zu, halte aber einen Sicherheitsabstand. Die beiden hören aber sofort auf zu reden, da sie sich anscheinend doch gestört fühlen. "Hey Cleo" lächelt Liam und wendet sich mir zu. Ihm scheint es wohl nichts auszumachen, dass ich ihr Gespräch gestört habe. Anders scheint es bei dem schwarzhaarigen zu sein, er schaut mich mit düsterem Gesichtsausdruck an. "Hey ihr beiden" lächle ich. Bloß nicht eingeschüchtert wirken. "Darf ich vorstellen? Das ist Zayn, ein anderer Mitarbeiter, dem du auch häufiger begegnen wirst" er deutet auf den miesgelaunten Typen neben sich. "Hi Zayn, ich bin Cleo" ich versuche weiter tapfer zu lächeln. Ich gebe ihm sicher nicht meine Hand, ich will keinen gebrochenen Finger riskieren. Von ihm scheint heute auch keine andere Reaktion mehr zu kommen, als mich sauer anzustarren, also redet Liam schnell weiter:

"Ich zeige dir dein Büro." Liam nickt Zayn noch kurz zu und geht los. Ich folge ihm unauffällig und schaue mich dabei etwas um. "Hattest du ein schönes Wochenende?" frägt er mich beiläufig und geht zügig weiter. "Ja, es war ganz erholsam... Jetlag lässt grüßen" lache ich etwas. "Ich hoffe du konntest deines auch genießen" füge ich noch schnell hinzu. "Ja war ganz okay... Das mit dem Jetlag wird schon noch. " Er bleibt an einem kleinem Glaszimmer stehen. Naja besser wie nichts. "Falls du Fragen haben solltest, melde dich bei mir." Kurz zügle ich mit dem Gedanken, ob ich ihn fragen soll, was mit Zayn los ist oder war, lasse es aber dann doch.

Nachdem Liam verschwunden ist, gehe ich in mein Büro zu dem Fenster und schaue runter. Wow, ist das hoch. Ich drehe mich um und schaue direkt in ein paar grüne Augen. Ich zucke geschockt zusammen und fasse mir an mein Herz. Gerade so kann ich mir ein Quieken verkneifen. "Tut mir leid, habe ich sie erschrocken?" grinst Harry mich amüsiert an. "Mr. Styles..." plötzlich ist mein Mund ganz ausgetrocknet. Wie schafft er das nur, mich so aus der Fassung zu bringen? "Macht es ihnen Spaß, sich an Menschen anzuschleichen ?" ich versuche nicht ganz so aufgebracht zu wirken, denn immerhin steht immer noch mein Chef vor mir. "Nein, das war eine Premiere." Eine Premiere also. Er ist noch jung, wer sagt, dass es keinen Spaß macht, sich an unschuldige Menschen anzuschleichen ? Dazu habe ich nichts mehr zu sagen und warte bis er fortfährt. Er hat es anscheinend nicht sehr eilig, denn er mustert mich mit seinen Adleraugen, was mir nicht entgeht. In seinem top gebügeltem Anzug sieht er wieder einmal, einfach heiß aus. Was aber nicht heißt, dass ich ihn mal gerne in Alltagskleidung sehen würde.

Ich weiß nicht wie lange wir uns schon gegenüberstehen und uns ansehen, aber ich fühle das Knistern zwischen uns beiden. Endlich bricht er das Schweigen: "Was ich sie eigentlich fragen wollte... Wollen sie heute Abend mit mir ausgehen ?" Bitte was? Ich schaue ihn stutzig an und er zeigt seine Grübchen. Er findet es wohl echt amüsant mich so zu sehen. "Es würde mich sehr freuen Mr. Styles " bringe ich schließlich etwas verdruckst heraus. "Bitte, nennen sie mich Harry" er lächelt charmant. "Ähm Harry" verbessere ich mich schnell. "Schön, ich hole Sie um 8 ab" er kann sich ein grinsen nicht verkneifen. Ich kaue unbewusst auf meiner Lippe herum, worauf seine Augen regelrecht auffunkeln vor Lust. Ach du meine Güte. "Bis heute Abend" grinst er noch und verschwindet durch meine Tür. Harry Styles lädt mich zum Essen ein?! Ist das ein Date? Ich schätze, das ist eine seiner Maschen Frauen in die Kiste zu bekommen. Aber nicht mit mir. Jetzt bin ich die, die aufgrinst.

Heute bin ich fast einer der letzten die das Gebäude verlässt. Gerade als ich zum Aufzug gehe höre ich wie etwas auf den Boden fällt und zerbricht. Wer ist jetzt noch da? Seufzend laufe ich zu demjenigen, der gerade flucht. Ich schaue um die Ecke und entdecke eine zerbrochene Vase auf dem Boden, aber die Person ist weg. Na toll... Bin ich jetzt verpflichtet das weg zu machen? Ich laufe zu den Scherben und hebe eine nach der anderen auf. Gerade als ich die letze aufheben will höre ich ein tiefes Grummeln hinter mir und schneide mir versehentlich tief in den Finger. "Fuck!" zische ich und drehe mich zu der Person um. Und wie zu erwarten steht da auch nicht einer meiner Lieblingsmenschen. "Zayn..." Einen Moment schaut er mich wieder mit diesem typischen düsterem Blick an und schüttelt schnell den Kopf. "Geschnitten, hm?" er geht auf mich zu und nimmt meine Hand. Seine Hand ist schön warm und beruhigt mich etwas, aber trotzdem ist er mir nicht so ganz geheuer. "Mhm..." ich nicke und schaue auf meinen Finger der blutet. Er schaut mich kurz an und schaut dann weiter auf meinen Finger. Was wird das jetzt? "Komm mit... Eigentlich hättest du das einfach liegen lassen sollen" er zieht mich in einen kleinen Raum. "Ich habe mich verpflichtet gefühlt das wegzumachen" er geht zu einer kleinen Kiste auf dem Tisch. "Und jetzt fühle ich mich verpflichtet dir wenigstens ein Pflaster zu geben, weil ich die Vase umgeschmissen habe. Und es wäre ganz nett wenn du jetzt einfach deine Klappe halten könntest." Er scheint konzentriert nach einem Pflaster zu suchen und ich will schon protestieren, lasse es aber dann doch lieber. Ich werde schon nicht verbluten, aber soll er machen, ist mir auch egal.

Er kommt mit einem triumphierenden grinsen wieder zu mir. "Na wer sagt's denn." Er nimmt wieder meine Hand und macht vorsichtig das Pflaster um meinen Finger. Was ist plötzlich aus dem Zayn geworden, den ich kenne? "Danke" ich ringe mich um ein Lächeln ab und ziehe meine Hand wieder zu mir. Er nickt kalt und geht wieder in das Zimmer, wo die zerbrochene Vase lag. Wahrscheinlich ist das sein Büro... Ich folge ihm und bleibe im Türrahmen stehen. "Alles okay?" er steht mit dem Rücken zu mir und scheint konzentriert aus dem Fenster zu gucken. "Ja und ich schätze wenn nicht, würde es dich auch nichts angehen. Und bitte geh jetzt, ich brauche meine Ruhe" er macht keine Anstalten mehr mich anzusehen. Sag doch gleich, dass ich dich nerve. "Okay danke nochmal " ich schnappe mir noch schnell meine Tasche und mache mich auf den Weg nach Hause. Aber eine Frage werde ich nicht los: Was hat Zayn gegen mich?

Zayn POV

Ich schaue weiter konzentriert aus dem Fenster. Ich höre wie sie sich vom Acker macht. Gut so. Ich war von Anfang an nicht dafür, dass sie hier arbeitet, aber Harry war ja so angetan von ihr. Sie ist ein normales Weib mehr nicht. Okay sie ist hübsch, aber auch schlau, was gefährlich für uns enden könnte. Hübsche und gleichzeitig schlaue Frauen kommen mir nicht oft unter die Nase und diese Mischung hat mir noch nie gefallen. Mir gefällt der Gedanke nicht, dass sie was mitbekommen könnte. Harry mag sie wohl und kümmert es wohl wenig was ich ihm die ganze Zeit klar zu machen versuche. Er mag den Nervenkitzel anscheinend, während ich ihn einfach nur hasse. Ich könnte meinen Job besser erledigen, wenn sie nicht hier wäre. Ich muss viel vorsichtiger arbeiten wie sonst, weil ich ihr einfach nicht traue. Und nicht mal mit nach Hause nehmen darf ich sie, weil sie anscheinend schon für Harry 'reserviert' ist. Ich hätte ihr klar machen müssen, dass sie sich von meinem Büro fern halten soll. Sie hat ja schon gewisse Angst vor mir, was auch gut ist, denn umso weniger kommt sie auf die Idee in meinen Unterlagen rumzuschnüffeln. Bis jetzt hat sie auch noch keinen Grund. Aber ich kille jeden, auch junge hübsche Mädchen.

Ich verstaue meine Pläne und die Karte vom Gerichtsgebäude in meinem Schreibtisch. Ich muss fies aufgrinsen, denn bald darf ich ihn vernichten... Zuckermann war genau so ein unschuldiger Mitarbeiter wie Cleo, nur hat er von unseren kriminellen Spielchen etwas mitbekommen und will jetzt vor Gericht alles ausplaudern, was er über uns weiß. Nur nicht mit uns Freundchen. Lebendig wirst zu dem Gerichtstag gar nicht mehr erscheinen...

Hey Leute, das ist das 5.Kapitel :) Ich hoffe es gefällt euch. Bitte voted und kommentiert damit es schnell weitergehen kann :)

Eure Feli

Mens with deadly SecretsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt