Gedanken zum Sein

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der 22.2.2000. 

Ein aussergewöhnliches Geburtsdatum. Ich würde sagen, so aussergewöhnlich, wie die Bezeichnung Autist.

Mit 17. Jahren wurde ich als Asperger-Autist diagnostiziert. Diese Bezeichnung soll also mein Ich widerspiegeln. Ich bin anders. Ich brauche viel routine und kriege vieles nicht durchschnittlich hin. Was ich allerdings sehr gut kann ist denken.

Seit ich denken kann, denke ich. Naja offensichtlicher Weise. Doch der Unterschied ist, ich denke.

Seit ich denken kann, hatte ich eine sehr zurückgezogene Kindheit. Heisst das, ich bin deshalb introvertiert? Nun, ich sagte bereits, dass ich eine Person bin, welche man durchaus als grossmäulig bezeichnen könne. Bedeutet das, ich kann nicht introvertiert sein?
Somit kommen wir zu einer Frage, welche sich jeder, spätestens in der Jugend, einmal stellte. Wir kommen zur Frage "wer bin ich?" und dies ist auch berechtigt. Wer bin "ich" ist eine Frage mit der sich die Wissenschaft und der menschliche Geist seit seiner Entstehung beschäftigt.

Neurowissenschaftler forschen danach, doch was das ich, also unser Bewusstsein, ist, wissen auch sie nicht. Wer sich mit der  Forschung des Gehirns auseinander setzt was jedoch das unser ganzes Gehirn für die Bildung unserer Person verantwortlich ist, weshalb ich auch denke, einen Sitz des "Bewusstseins" werden wir in unserem Gehirn, wohl nie ausfindig machen.

Das Gehirn ist so Komplex das wir nicht einmal einen Bruchteil davon Begreifen und selbst wenn wir mehr und mehr über unser Gehirn erfahren, kann es einem Wahrlich das Gefühl nehmen, je etwas über das ich, abseits des Egos zu erfahren.

Heisst dis also, das jeder, welcher nicht tausende Jahre in der Zukunft, von meinem Stand aus lebt, wird sein ich nie lüften können? 

oder gibt es vielleicht keine Antwort auf das ich?

Meine Wenigkeit kann Ihnen sagen, das auch jahrelanges grübeln sie nicht die Antwort finden lassen wird.

Und dennoch ist dies ein Prozess der wertvoll ist. Ob es richtig oder falsch ist ist mir auch nicht Bewusst, aber eine Antwort habe ich bereits gefunden. Eine Antwort, die ich mit meiner Realität vereinbaren kann.

Meine Antwort sträubt sich gegen das Sprichwort "ich bin wie ich bin". Ich glaube das das Sprichwort für mich viel mehr an Sinn gewinnt wenn ich es umändere zu "ich bin wie ich werde".

Die menschliche Persönlichkeit ist nichts statisches, aber auch nichts flexibles. 

Die menschliche Persönlichkeit verändert sich mit jeder Entscheidung stetig und der Mensch trifft alleine in einer Sekunde schon etliche Entscheidungen. Ich denke das meine Endgedanken auch durch viele andere Philosophien und auch Wissenschaften bestätigt wird. Vor allem im Bezug auf mein momentanes Alter. Der Lobus Frontalis wächst vor allem im Jugendalter noch stetig und gilt in der neurologie als der Bekannte Sitz der Persönlichkeit. Die Naturwissenschaften besagen, das alles in einem stetigen Wandel ist. In der Kampkunst, welche ich bereits seit 15 Jahren ausübe, sagt man, drücke dich aus deinem Innersten aus, sei wie Wasser. 


Nun denn, mein Fazit aus den Gedanken zum sein ist


"Ich bin, was ich werde"


und welche Antwort stimmt für Sie?



"wie soll ich antworten
kommt die frage auf wer ich bin?

Wie soll ich antworten
wenn ich frage wer ich bin?

wenn ich daran denke
bringt es Antwort? macht es Sinn?
Und wenn ich daran denke?
wo fliegt meine Zeit hin?

Bin ich stark, mutig, stolz?
 Geschnitzt aus Edelholz?

Bin ich schwach, einsam, frustriert?
so viel versagt was ich probiert?

bin ich nur ich, ganz eigensinnig? 
Trainier' von Früh bis Spät

unabhängig, Eigenbrötler?
Wie ein Held und Drachentöter?

Oder grau, der Bösewicht, 
scheu mich jedem licht

jener der nie verzicht'
manch Traum und Herz zerbricht

Mich verstehen tu' ich 
sowohl auch nicht
ein Eigenbrötler in der Herde
ein Alien auf der Erde
doch was ich weiss ist,

ich bin was ich werde"





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