Kapitel 7

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„Ich werde es dir erzählen, Liebling! Sobald ich dafür bereit bin!"

Dominik drehte seinen Kopf weg und wischte eine einzelne Träne aus seinem Gesicht. Austin bemerkte dies. Ihm wurde klar, dass in Dominiks Vergangenheit etwas Schreckliches passiert sein musste. Er wusste auch, dass er seinen Freund nicht zum Erzählen drängen durfte.

„Okay, Schatz! Dann lass uns gehen!"

Dominik wusste, dass es nicht okay war. Er würde es ihm bald erzählen müssen.

Gemeinsam stiegen sie die Treppe ins Erdgeschoß hinauf. Dominik verabschiedete sich von der Verwandtschaft und in ihre Jacken gewickelt, gingen sie vor das Haus, um auf Tom zu warten. Dieser fuhr zehn Minuten später vor. Dominik und Austin stiegen ein.

„Hey, Jungs! Ich hab leider keine guten Nachrichten für euch."

„Was ist denn los, Tom?"

„Dave hat angerufen. Anscheinend hatten Frank und Julia einen Unfall und liegen beide im Krankenhaus."

„Wie schlimm ist es denn?"

„Sie liegen beide im Koma!"

„Was ist mit Annika?"

„Anscheinend ist sie derzeit alleine daheim. Dave ist schon auf dem Weg nach Miami, um sich um sie zu kümmern. Er hat gesagt, er lässt euch entscheiden, ob ihr auch nach Miami kommt."

Dominik schaute seinen Freund an. Dieser nickte.

„Wir fliegen morgen nach Miami!"

„Okay, dann buche ich euren Flug und hole euch morgen ab!"

„Danke, Tom!"

Nach dem Abendessen kuschelten sich Dominik und Austin vor den Kaminofen und schauten lange in die Flammen. Dann brach Dominik das Schweigen.

„Wegen den Bildern, Liebling! Ich muss..."

„Du musst gar nix. Wenn du nicht drüber reden willst, dann musst du es auch nicht!"

Dominik lächelte seinen Freund dankend an.

„Ich weiß. Trotzdem will ich es dir erzählen."

Austin nickte.

„Der Junge auf dem Bild heißt Manuel. Er war mein erster Freund. Wir waren zwei Jahre zusammen. Weihnachten vor zwei Jahren habe ich ihn zuletzt gesehen."

„Was ist da denn passiert?"

Dominik schluckte und eine Träne lief ihm über die Wange.

„Er und seine Eltern waren bei uns zum Weihnachtsessen. Gegen Mitternacht machten sie sich auf den Heimweg. Anscheinend waren die Straßen gefroren. Sein Vater verlor die Kontrolle und sie stürzten von der Brücke in die Elbe. Sie sind alle erfroren!"

Dominik konnte die Tränen nicht länger zurückhalten und begann zu schluchzen. Austin zog ihn fest in seine Arme und streichelte ihm den Rücken.

„Das tut mir so leid, Schatz!"

Schweigend saßen sie auf der Couch. Nur das Schluchzen von Dominik war zu hören. Mit der Zeit wurde dieses leiser und hörte schließlich ganz auf.

„Lass uns schlafen gehen, Schatz!"

Dominik nickte. Austin stand auf und half seinem Freund. Gemeinsam gingen sie nach oben in Dominiks Zimmer. Während Dominik sich in sein Bett kuschelte, packte Austin noch ein paar Sachen für Miami zusammen.

Dominik & Austin 3 - MistletoeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt